Freitag, 11. August 2017
10.8.
Ich glaube heute ist mittlerweile der 10.8..Ich beginne langsam die Zeitrechnung zu verlieren. Jetzt schon??? Bin weiter nach Oulu gefahren wo dieses Gebäude steht. Na, ätsch, ich kann langsam schon Finnisch. Ich weiß was auf dem Haus drauf steht.



Bin dann nach Oulu von der Hauptstraße abgebogen um an der See (die hier sehr brackig ist) einen schönen Platz zu finden.



Nach etwas Schlaf habe ich mich dann erstmals in hochwissenschaftliche Computerarbeit gestürzt. Ich habe versucht die 3 gekauften CD Rohlinge zu brennen. Hab Stundenlang Musik rausgesucht und eine Brennliste für die 3CD´s erstellt. Aber wenn der Computer alles kann, dann kann er mich mal. Nachdem ich gegen 24 Uhr weitergefahren bin, und meine schönen Musikerfolge genießen wollte, musste ich leider feststellen, dass das Miststück 3 mal das gleiche gebrannt hat. Dann in der nächtlichen Dämmerung, als ich weitergefahren bin, habe ich gelernt die Verkehrsschilder hier zu Lande ernst zu nehmen. In Deutschland gibt es ja das Schild Achtung „Hirsch-überrennung“. Aber hat man jemals da einen Hirsch über die Straße rennen gesehen? Hier stehen Schilder „Elch-überrennung“. Die rennen zwar nicht, aber sind gaaaans schön groß. Ganz gelassen, majestätisch, schritt einer direkt vor mir über die Straße. Ich natürlich voll in die Eisen und Warnblinker an und zurück gesetzt. Dann Fotoapparat raus und hinterher. Das war alles eins. Aber denkste. Der war Fotoscheu und ist einfach im dunklen Waldgestrüpp verschwunden. Bei der Beleuchtung war er innerhalb von Sekunden wie vom Erdboden verschluckt. Aber das ist schon ein mulmiges Gefühl, ganz alleine mitten im Urwald zu stehen, und so einen Giganten direkt (höchstens 20-30m) neben sich zu wissen. Ich bin weitergefahren.



Mit den vielen Störchen zwischen Polen und Estland war das ja genauso. Wenn ich hin bin zum Fotografieren, sind die einfach weggeflogen. Wenn es stimmt das Störche die Kinder bringen, brauchen wir uns über die 7 Milliarden Weltbevölkerung nicht zu wundern, aber nicht ein gutes Foto.
Heute Nacht habe ich, mit meinem kleinem Königreich die Grenze zu Schweden überschritten. Das 6. Land auf der Reise.
Sprachlich entwickele ich mich zum Genie. Ich kann Schwedisch lesen. An der Tanke steht ein Schild „Utfart“ und daneben an der Werkstatt steht „Bilverkstad“. Perfekt.
Muss mich vor der Polizei in acht nehmen. Jedes mal, wenn ich die Sitze vorklappen muss um an etwas ran zu kommen, bollern mir die ganzen Bierdosen entgegen. Ich hatte die ja aus der Großpackung rausgenommen, und um Platz zu sparen alle Lücken im Fahrerhaus ausgestopft.
Völlig unverhofft, ich wollte anhalten und einen Kaffee (die sagen hier wirklich Gaffi dazu) trinken, steht da ein Schild Polarkreis.



Ha, ich dachte wirklich nicht dass ich so weit oben bin wie damals schon mal in Kanada. Dort habe ich erst gemerkt das hier die Uhr wieder 1h zurückgestellt wird. Zwar ist mir bisher kein Elch mehr untergekommen, aber dieses Ren Deer hier spazierte auch ganz gemütlich auf der Straße rum.
(Ich wollte hier das Ren reinmachen, aber ich bekomme die Datei nicht von Richards Fotoapparat runter. Wird nachgereicht.)
Hier das Bild.


Kratzt euch mal so!

Nebenbei, ich habe LKW mit 9 Achsen gesehen, die donnern mit hundert hier lang. Aber Elch und Ren ist das völlig wurscht.
Und dann noch ein Hammer. Ich bin abgebogen und eine Gravel Road gefahren die zu einer Schlittenhunde Farm führte. Dort der erste Anblick ein Sächsisches Nummernschild……..



Und die Chefin war aus der Schweiz, und eine Gästin eine Deutsche aus Süd Afrika. Ihr könnt euch ja vorstellen wie das Gelaber sofort im Gange war .



Übrigens die Brücke, sie hat gehalten (ca 3t).



Kiruna ist so kaputt (vieles in der Umgebung auch), dass es an Wahnsinn grenzt. Hier wird Erz für den Schwedenstahl gewonnen. Auch Gold und Silber fällt mit ab dabei. Aber die Zivilisation schreit nach Rohstoffen. (Das ist Abraum!)



Morgen geht es in die Berge. Noch ca. 160km bis Narvik und über den Berg.
Eigentlich wollte ich bei weitem nicht so viel schreiben, aber was soll ich auslassen???Ich hoffe ich langweile euch nicht. Ich erlebe mehr an einem Tag als Mann sonst in Wochen erlebt.
Ich melde mich vom Nordmeer wieder.
P.s.: War selbstverständlich noch hier baden.




8.8.
8.8.17
Eine lange Fahrt. Komme am Abend, wieder in Sintflutartigem Regen, in Tallin an. Erkunde das Terminal der Fähren und muss feststellen, dass ich erst morgen Mittag 13.30 Uhr eine Fähre haben kann. Jetzt ist alles besetzt. Ich will mich noch mit Bier und Wein für Skandinavien eindecken und gehe in einen Supermarkt der bis 23.00 Uhr offen ist. Normal hier. Aber an der Kasse nimmt mir die Verkäuferin alles mit Alkohol wieder aus dem Wagen……..ab 22.00 Uhr ist die Kasse gegen Alc Programmiert. Mist. Dann eben nicht. Richards Rat folgend gehe ich schlafen. Wieder auf einem Supermarktparkplatz. Ihr kennt meinen Schlaf ja!!! 12-13.00 Uhr war Check-in im Terminal D. Um kurz nach 12 erwache ich. Will mich noch mal rumdrehen, schaue auf die Uhr, und BULL- Shit, 12.10 Uhr ist es. Ich fahre Alarm mäßig los. Erreiche den Hafen, doch der sieht am Tage ganz anders als nachts bei Regen aus. Und terminal D ????? Ich befrage das Handy und werde nochmal auf eine kleine Stadtrundfahrt geschickt. Aber gegen 12.55 Uhr bin ich am Check in. Es hat geklappt. Bier bekomme ich dann im Free Shop an Bord. 24 Dosen pack für 13 €. Na ja. Besser als in Norwegen. Gestern gab´s noch ne kleine Story. Die Fahrkarten Verkäuferin wollte mir scheinbar was Gutes antuen. Auf dem Fahrschein stand, dass mein Gefährt nur 2.4m hoch sei. Es hat aber 2.6m. Das war mir denn doch zu heiß. Ich habe nachgefragt am Check-in. Das muss geändert werden war die Antwort. Also ich zurück zum Fahrkarten-Schalter. Die haben das geändert, und 25€ mehr verlangt. Aber, siehe Bilder, die Decks in der Fähre sind veränderlich. Da einfach mit 20cm Überhöhe reinzufahren wäre mir denn doch zu heiß. Alles gut. 2h Überfahrt.


Helsinki ist zwar eine grüne Gartenstadt, aber weitläufig ohne Ende. Erst fährt man in dem Pulk Autos von der Fähre (Tausende), im Stau an unzähligen Ampeln vorbei, ohne abbiegen zu können. Während der Fahrt das Navi zu programmieren geht nicht. Die Schilder kann man nicht lesen, und die Nahmen darauf sagen gar nichts. Ich wollte mir dann eine Straßenkarte kaufen. Fehlanzeige. Die meisten Tanken sind SB, und die anderen haben so was Exotisches nicht. In einem Riesigen Outdoor Markt war zufällig der Verkäufer, den ich gefragt habe, ein Ösi und sprach Deutsch. Er verstand das Problem und gab mir einen Tip. Dann hatte ich meine „Road map“.
Ich bin einfach nach Norden auf der EU 75 bis Lahti gefahren. Auf der geht es auch weiter. Bin hier in Hollola auf einem Campingplatz gelandet um erstmal zu Duschen und Netz zu haben. Aber das Netz geht heute Abend erst mal nicht. Na ja.
P.s.: Kann man solche Namen aussprechen??? Z.B.: Torronsuonkansallispuisto oder Hyvinkää???
Morgen geht es weiter. Das Nordkap sind noch ca. 1400km.
Wetter (leider hatten die Unken recht ), ist ca 14 Grad und Regen ab und zu.
Ach so, kaum vorstellbar, wie daheeme, habe noch in Polen Klamotten gewaschen und heute zusammengelegt. Total zerknittert. :-))) Aber wie ist das möglich? Es fehlt eine Socke???


Bis denne.

Ich glaube heute ist mittlerweile der 10.8..Ich beginne langsam die Zeitrechnung zu verlieren. Jetzt schon??? Bin weiter nach Oulu gefahren wo dieses Gebäude steht. Na, ätsch, ich kann langsam schon Finnisch. Ich weiß was auf dem Haus drauf steht .




Freitag, 4. August 2017
Ich bin losgefahren! 1.8.2017
Hallo Leute!
Nun ist es endlich so weit. Gestern, am 1.8.2017 gegen 13.00 Uhr bin ich in Hosena bei Christiane und Richard losgefahren.
Wie ihr wisst hatte ich diesen Plan ja schon Jahre lang. Ich habe nur die Klappe gehalten, weil ich nicht absehen konnte wie und wann es losgeht. In der letzten Phase hat sich alles zugespitzt. Die ganzen Vorbereiteten Maßnahmen mußten plötzlich realisiert werden.
(Ab dem Kündigungstermin am 1.5… Ich lag auf der Chautsch und dachte „was soll das jetzt werden???“ Jetzt oder nie, habe die handschriftliche Kündigung der Wohnung per Fax raus gejagt und habe so Nägel mit Köpfen gemacht.)
Das war nicht nur vom Arbeitsaufwand Hammer- Hart, sondern vor allem auch Psychisch. Fast kein Amt, egal ob Krankenkasse, Carnet (ADAC), Führerscheinstelle, Zulassungsstelle, Arzt, Schiffpassagen, u.s.w. hat auch nur den Schimmer einer Ahnung. Alles muß man selber rausbekommen und denen vorsagen. Auch mit Leuten kann man darüber nicht reden. Die haben im Kopf wo man das Geld und die Zeit her hat.
Ich möchte hier öffentlich noch mal allen die mich (und ich war bestimmt manchmal nervig), unterstützt haben, meinen tiefen Dank aussprechen.
Ohne das sich die nicht genannten übergangen fühlen, will ich trotzdem einige nennen. Da wären also: Richard und Christiane (bei allem möglichen), die Golds allgemein, alle Umzugshelfer (Lars, Lars, Uwe mit Sohn, Thomas, Richard, u.s.w.), Bieni mit dem Blogg, Sybille mit Moral und gutem Rat, Raph mit den lustigen Basteleien und dem mir gewährten Obdach, meine Arbeitskollegen mit der Möglichkeit die Infrastruktur der Dienststelle zu nutzen und dem letzten Grillabend, ganz wichtig- Eberhart- als Vertreter und Freund des Hauses und seiner Unterstützung, trotzt dem er mich eigentlich da behalten wollte, hat er mir den reibungslosen Auszug erst ermöglicht. (Der mir äußerst schwergefallen ist!)
Nach dem ich alles ausgeräumt hatte, und mehrere Tage nur noch mit Kaffee Maschine und Microwelle übernachtet habe (auf einer Matratze in der lehren Wohnung), habe ich dann den letzten Schritt vollzogen und die Matratze zum Fenster rausgeworfen. Es gab einige Sperrmüll Fuhren, das war auch schwer, viel weg zu schmeißen. Die hauptsächlichsten Dinge habe ich eingelagert (an verschiedenen Stellen).
Überhaupt hatte ich das Gefühl, daß sich einige kleine Teufel gegen mich verschworen hatten. Erst die zwei Ohren Operationen (Gehörgangs-Exorstosen), dann fährt mir auf dem Netto Parkplatz in Coschütz eine Frau die Blinker Kaputt, dann bei den Basteleien in Bamberg schüttet es so, das Land unter war und wir in strömendem Regen unter einer Plane Gearbeitet haben, dann, als ich endlich losfahren wollte springt das Auto nicht an, weil die Batterie überlastet war, und zu guter letzt hatten die Behörden in Senftenberg zu. Eigentlich wollte ich ja schon Anfang Juni losfahren……..
Nun gut, es ist vollbracht!!!!!!!!!Bei einem großen Plan muß man eben mit diversen Schwierigkeiten rechnen.
Ich bin also losgefahren. Hatte schon am Spreewald Kreuz bis zur Cargolifter Halle Stau (Autothermometer zeigte 54 Grad Celsius an! Ca 1.5 h Stillstand). Die Leute waren regelrecht benommen. Dann bin ich noch in ein paar Polnische Landstraßen Baustellen Staus hinein gefahren. Nach dem ich auch in Stock finsterer Nacht, noch die Kaiserlichen Feldwege in Pommern bewältigt habe (ich kam mir vor wie beim Nordamerikanischen Bull Raiding in meinem Pick Up), kam ich gestern endlich gegen 24 Uhr in Leba an. Hier war allerdings noch die Hölle los. Hier steppt der Bär! Dagegen ist der Ballermann wie der Abendgruß beim Sandmännchen. Ich habe dann außerhalb gepennt. Heute war ich mir die Wanderdünen (welche ja weltberühmt sind) anschauen. Dazu gebe ich keinen Kommentar ab. Die Bilder sagen alles! Wenn man Ballermann will ist hier eine erstklassige Destination. Aber ich will weiter!







(Leider geht mein losfahre Film hier nicht rein.Der ist zu groß.)

Ich bin also nach Katy Rybaki gefahren.Da waren wir mal als Kinder mit der Mutti.Uli weiß warum ich da noch mal hin wollte.Habe Flachköpper gemacht.Das Ostseewasser ist wieder erwarten gefühlte 25 C warm.



Und heute, dem 4.8. habe ich die Marienburg besichtigt. Als Welt Kulturerbe ist sie ein absolutes Muß. Und es lohnt sich. Ca. 5h mit Audio Guide habe ich gebraucht.



Und nun soll es weiter ins Baltikum gehen!

Bis zum nächsten mal. Grüße an alle sendet Alex.

Hi! Sonntag, 6.8.:
Bin eben in ein MC Donnald gegangen um Netz zu haben. In Riga!
Von der Marienburg weg war sehr abenteuerlich. Das Navi hat mich Richtung russische Grenze geschickt. Da hören die Straßen langsam ganz auf. Es wurde dunkel. Das Navi fiel aus und das Handy Netz brach zusammen. Verdammte Technik. Zum Glück hatte mir Richard eine Polen Karte mitgegeben . Habe dann irgendwann in der Nacht wieder belebtere Gebiete erreicht und an einer Tanke (die ich gerade so noch erreicht habe) übernachtet. Wo das war weiß ich nicht. Wegen dieser Lehre habe ich dann am Morgen noch die alten drei 5L Kanister vollgetankt, und in den Abseiten verstaut. Die Frau an der Tanke hat nicht schlecht geschaut. Ich wollte die Zapfsäule bezahlen, aber dort war kein Auto. Die Kanister hinter der Säule waren nicht zu sehen. Die wollte erst gar kein Geld haben……..bis ich sie aufgeklärt habe. In dieser Nacht habe ich mir die fehlenden Zusatzscheinwerfer gewünscht. Dann ging es weiter wie auf der Rüttelplatte die Gelben Straßen entlang und durch die Massuren. Vorsicht vor den Gelben Straßen, brrrr! Dann auf einer Roten EU-Straße ging es besser. Die sind stellenweise echt gut. Nur oft tiefe Spurrinnen, da kann man im LKW den Lenker loslassen. Wie auf Schienen. Aber im PKW? Das eiert. Nach ca. 600km bin ich gegen 23.00 in Riga angekommen. Ich habe eine neue Zeitzone (1h vor) erreicht, und die Memmel überfahren. Es ist einfach der helle Wahnsinn sich vor zu stellen, dass Deutschland mal bis dahin ging! Die Geschichte ist schon sehr wechselhaft. Hier wahren Schweden, Russen, Deutsche, Sowjets. Heute dann Stadtrundfahrt in Riga. Ist alles noch etwas Russisch.
Und jetzt geht es weiter nach Tallin und auf die Fähre.
Bis denne, Alex.