Mittwoch, 7. Februar 2018
Und wieder über die Anden!
7.2.2018
Holla! Hier ist wieder euer aktuelles Camper Studio, schon wieder aus Argentinien, mit einem Bericht aus Chile!
Wir sind also über Pichilemu und die Pan Americana mit mehreren Übernachtungen nach Temuco, der Hauptstadt der Region Araucanien gefahren. Neben der Pan Am habe ich in einem Bach Badend beinahe, durch meinen reizenden Buddy, Unfälle verursacht. Aber nur beinahe :-)))!
In Temuco waren wir neben der Stadtbesichtigung in dem Museum für die Mapuche Indianer. Eben denen, die die Spanier verjagt hatten. Auch wollten wir den berühmten Markt besuchen. Aber der ist leider abgebrannt. In der gesamten Region gibt es sehr viele Deutsche. Mit Sportanlagen und Krankenhäusern und Geschäften, eben fast allem, mit Namen Aleman. Bier können die. Aber sonst…wissen die, wie überall in S-America, nicht wie was Schmeken muss. Z.B. sind Wiener und Senf nicht nach unserem Geschmack. Kaffee und selber drehe Rauchzeug oder Pfeifen Tabak sind auch schwer zu bekommen. Saure- Gurken eigentlich gar nicht. Eigentlich. Ich habe einen Specht Gurkentopf gefunden und gekauft. Den habe ich aber zu gelassen bis hier nach Argentinien, damit der Zoll Hund nichts riecht. Bei Temuco hatten wir einen ganz guten Stellplatz in der Nähe eines alten Fußballplatzes. Dort haben wir uns mit einem ganz netten Hund, der ein Halsband hatte, angefreundet. Aber der hatte am nächsten Tag noch einen anderen Hund im Schlepptau, der echt räudig war. Die Haut hat sich bei dem schon angefangen ab zu lösen. Dann haben wir (schwache Gemüter bitte diesen Satz überspringen), den räudigen erwischt wie er unsere Fäkalien vernascht hat. Es war einfach zu ekelig. Dann haben wir gesehen wie der schöne Hund sich andauernd gekratzt hat. Wir haben uns gründlich gewaschen und sind abgehauen. Einfach wirklich zu ekelig!!!
Dann eine Nacht an der Brücke des Abflusses vom See Villarica in der Stadt Villarica und weiter ging es nach Pucon. Diese beiden Kleinstädte haben wir geflohen. Die sind so extrem touristisch vermarktet, dass es schier unerträglich ist. Ein Wahnsinns, absolut regelloser, Verkehr ohne einen freien Parkplatz. Überall Touristen bespassungs- Unternehmen. Vom Circus über Rafting bis Vulcan Anbieter, alles da. Und Teuer…Auf dem See Jet Ski und Banana- Riding. Die Strände schwarzer Vulcan Sand und Tausende von Leuten. Wenn man vorher in Wüsten war, ist das echt schwer zu ertragen. Allerdings wollte ich unbedingt Landkarten haben, um in der Umgebung handlungsfähig zu sein. Wir haben also das Auto einfach an einer Straßenecke auf dem Grünstreifen fallen gelassen, und ich bin in eine Buchhandlung rein. Das war der Hammer. Ich habe zwei Karten gekauft. Eine von hier und eine vom NP Torre del Paine. Für 6500 Peso das Stück. (1-720). Fast billig. Und nun haltet euch fest. Ratet mal von wo diese Wanderkarten sind. Da kommt ihr nie drauf! Vom Manni (Prof. Dr. Manfred Buchreutner, Leiter der Geodätischen Fakultät der TU Dresden)! (Ich hoffe das ist so Korrekt.) Wir kennen uns vom Bergfilmabend, und er hat der Lissy die Prüfungen damals abgenommen. Er ist Bergsteiger, aus Österreich, und lebt in Dresden. Die Feldarbeit haben freilich andere gemacht, die ich leider nicht kenne. Jedenfalls war das der absolute Hammer, hier im Buchladen eine Dresdener Karte zu finden. Aus der Karte hatten wir dann prompt die Anregung einer herrlichen kleinen Wanderung durch exotischen Wald mit Bambus und Fuchsien zu kleinen neben Kratern, wo Lava Blasen explodiert sind. Am Wege zahlreiche Eidechsen. (Mirador los Crateras).
Der Villarica

Wald mit Bambus

Tausende von Südamericanischen Superbundschillernd Eidechsen mitten auf dem Weg

und Fuchsien

Geplatzte Gasblasen in Lava


Lavaschichten

Dann gab es ein negativ Erlebnis mit Chilenischen N.P.. Wir wollten Eingehtouren im N.P. Huay dings bums machen. Fahren viele Km Gravel Road, bis die Schränke wieder mal ausgeräumt sind, und dann ein Gate mit N.P. Rangern. Pro Person Eintritt plus Auto und Übernachtung im N.P. kosten umgerechnet für einen Tag!!! ca. 120€ Eintritt. Wir haben denen einen Vogel gezeigt und sind zurückgefahren. So kann man die Natur auch schützen. Mit Aussperrung von Otto Normalverbraucher. Ich war Sauer! Wir haben dann mit iOverlander einen schönen gratis Stellplatz mit bade Fluss in Villa San Pedro gefunden. Gut so.
Ein besonders großer und gefährlicher schnellschwimmender Anden-Flußfisch

Am nächsten Tag hat es seltener Weise geregnet. Wir hätten also völlig umsonst gezahlt. Dann habe ich entschieden den „Volcano Villarica“ ohne Vorbereitung einfach so zu machen. Wir sind also über Shit Graval Roud´s zum Ausgangspunkt in einem Ski Gebiet am Vulcan, gefahren. Dort haben wir eine ruhige Nacht alleine verbracht. Ich betone das extra.
Gaucho

Am 31.1. war es dann so weit. Ich bin alleine (Sibylle hat vernünftigerweise verzichtet.), früh um ca. 6.00 Uhr losgegangen. Im Dunkeln, ohne den Weg zu kennen. Aber das war relativ einfach, wegen der Ski Lifte. Ein komisches Ski Gebiet ist das. Es gibt weder Kassenhäuschen noch kartenkontroll- Automaten oder ähnliches. Aber wie die Bilder bestätigen, das Zeug an Seilbahnen würden selbst die Czechen verbieten!
Erfolgreich reparierter und für den Betrieb freigegebener Seilbahnfeiler

Bergstation

Als ich etwa 100m unterhalb der Bergstation haltgemacht habe, setzte sich das Monstrum plötzlich in Bewegung. Und, ohhhhhh Schreck, an der verfallenen Bergstation standen plötzlich vor mir Hunderte von Leuten.

Weiter oben

Regelrecht Uniformiert, in geborgter Ausrüstung von Professionellen Anbietern. (Zugegeben, ein paar wenige sind auch gelaufen. Etwa 450hm!) Dann kam der Hammer. Uniformierte Park-Ranger wollten mich zurückschicken! Ich wäre ja nicht registriert! Und überhaupt, ohne Führer an einem solchen Berg……..Wouhhh! Ich habe denen was erzählt von ……………..bla-bla! Dann kam ein Bergführer dazu der das Spektakel beobachtet hat, und etwas (wie ich) Englisch kann. Der hat dann scheinbar den Park-Rangern erklärt, was ich doch für ein Bergrettungsdienst und Feuerwehrheld sei, und ich schon wüsste was ich tue. Darauf hin, wollte der Park-Ranger einen Dienstausweis sehen! Gut, so was habe ich ja. Also bitte alle die damit ein Problem haben, jetzt mal eine Zeile Überspringen!!! Ich habe ihm, so lächerlich wie das Klingt, den Feuerwehr Dienstausweis von 1989 gegeben. Da steht ja hinten auch auf Spanisch drauf, das ich unter dem Schutz der Genfer Konvention stehe, und mir jeder helfen soll! Jedenfalls war des Rangers einziges weiteres Problem mein Helm. Es ist Vorschrift: Steigeisen, Eispickel, Helm! Sonst kein Zutritt.

Steigeisen hatte ich ja im Rucksack, aber Helm? Der lag eben im Auto. Also Bla-Bla-Bla-zu faul zum auspacken usw..! Dann schnell Gorre- Jacke und Kapuze an, damit ich anders aussehe, und einfach untergetaucht. Es waren ja genug Leute da. Als ich ein paar hundert Meter um die Ecke war (Die Führer haben da Crash- Kurs im Umgang mit Eispickel abgehalten!), war das also geklärt. Dann ging es im Pulk mit geschätzten 300 Mann den Vulkan hoch. Wie immer haben mich junge schnell Läufer überholt. Aber wie immer bin ich ein paar Kehren weiter wie eine Dampflock wieder vorbeigezogen. Die waren fast alle nicht eher oben als ich. Jedenfalls ist der Villarica der Aktivste Vulkan Americas. Der ist erst vor 3Jahren ausgebrochen. Der eine Führer hat mir ein Handy Video mit Lava Strömen gezeigt. Schauerlich schön. Dann habe ich oben in 2875m Höhe in den Krater geschaut. Leider war kein einziges rotes glühendes Pünktchen zu sehen.

Nur, je nach Windrichtung, hat es fürchterlich nach Schwefel gestunken. So, dass man die Flucht ergreifen musste. Ein paar von den geführten hatten ja Atemmasken mit. Aber nicht viele. O.K., also wieder runter. Da gab es die nächste Überraschung. Bergsteigen auf Chilenisch ist eben doch etwas anders. Von weitem hatten wir schon seltsame Rillen am Berg gesehen. Wir dachten das seien Schmelzwasser Rillen. Denkste. Plötzlich hatten die alle so komische Plaste Sitze mit Stiel und Griff, wie das manche Kinder bei uns heutzutage zum Berg runterrutschen (Rodeln?) nehmen, in der Hand. Dann haben die sich in den Gruppen zu ca. 10 Leuten vor den Rillen angestellt. Ein Führer mit Funkgerät vorneweg, und als der heil unten war, und sein i.O. gefunkt hat, alle hinterher.

Die Rillen sind ausgerodelte Kanäle von etwa 0,5m Breite und 1m Tiefe. Da sind die alle einfach so runter geschossen. Und ich bin alleine Klassisch über die Schneefelder abgestiegen. Hoch zu habe ich mich schon gewundert, warum die Spur so gut ist. Dann war mir das klar. Die Zertrampelt keiner im Abstieg. Das war mein erster Aktiver Vulkan. Der Elbrus ist zwar auch einer, aber der ist ja tot. Ende gut alles gut. Ich bin total verreckt am Auto wieder angekommen. Aber das war ja schon vorneweg klar. Da hatten viele sich das leichter gemacht! Mit der Seilbahn 450 hm hoch zu gespart, und mit dem Rodel runter! Na Klasse.
Kurz die Zahlen: Aufbruch 6.00 Uhr in 1415m, Gipfel 14.00 Uhr 2875m, 17.30 zurück. Also 1450 hm hoch und runter in ca. 11h.
Unten

Am nächsten Tag sind wir dann ganz runtergefahren. Aber auch da gab es eine kleine Schrecksekunde. Es war ein ganz komisches Gefühl. Schlaglöcher auf solchen Straßen rumpeln ja entsetzlich. Man gewöhnt sich fast dran. Plötzlich fühlten wir, dass da kein Schlagloch war. Da war gar nichts unter dem rechten Hinterrad. Es ging einfach nur runter. Dann hat es gekracht und wir waren wieder oben. Ich habe angehalten und bin gucken gegangen. An dieser Stelle war die Straße unterspült und ist einfach unter uns weggebrochen.

Und die Schränke waren wieder mal leer.
Dann haben wir 2 Tage auf unserem Stellplatz in Villa San Pedro am Bach gechillt. Erst waren da noch 2 Deutsche. Die haben aber nicht viel gesagt. Dann kamen Chilenen aus Santiago mit Camper und Bootsanhänger. Die waren mit dem Camper in Patagonien. Wir haben uns an lustigen Basteleien erfreut. Erst haben wir versucht deren Chilenische Gasflasche bei mir an zu schließen. Das scheint also zu gehen. Gut zu wissen. Und Gasabnahmen gibt es ja hier nicht. Auf Grund der zahlreichen Belüftungsöffnungen werden wir wohl auch nicht mal im freien stehen, wenn es wuuupppp machen sollte. :-))). Dann habe ich denen die eine Dachluke gerichtet. Da sind die irgendwo hängen geblieben und der Blechdeckel war total zerknittert. Aber die nehmen eben so was alles sehr leicht. Die Anhänger Deichsel war scheinbar selber an das Auto geflickt. Mit nur einer Schraube, und das hat alles gewackelt. Dann beim Rangieren haben sie die Reling des Bootes in die Scheibe der Hintertür reingefahren. Na ja, für so nen Pille-palle gibt es ja Klebeband.
Jedenfalls haben die uns für abends noch eingeladen zum Segeln. Wir sind natürlich mit. Zum Lago Caburgua. Da waren wieder Massen von Leuten. Und o Schreck. Mit dem Mast und Segel aufbauen war das wieder so ein Ding. Vor allem die vertrackten Strippen und Knoten. Ich bin weggegangen und habe zu geschaut. Irgendwann, kurz vor Sonnenuntergang, schwamm das Ding dann wirklich im Wasser. Gott sei Dank hatten die ein Paddel dabei. Ich habe dann rück zu paddeln dürfen.

Na gut. Dann am Stellplatz, haben die Frauen noch was Schönes gekocht. Wir haben bis 2.30 Uhr getagt.
Am nächsten Tag gingen dann wieder die Knieschmerzen los. Dieses mal im linken Knie.
Am 3.2. sind wir dann weiter über den Pass „Mamull Malal“ (1253m)(Nein ich lalle noch nicht. Der heißt so!) gefahren.
Ganz seltsame Tannenbäume da oben

Und haben die Grenze passiert. Deshalb hatten wir kaum Lebensmittel dabei. Und es kam wieder über hunderte Kilometer kein einziger Tante Emma Laden oder so was ähnliches. Nichts, gar nichts. Noch vor Ladenschluss (der ist hier erst irgendwann nach 10 Uhr), haben wir dann doch noch einen Supermarkt am Abfluss des Sees von Bariloche erreicht. Und auch einen Super Stellplatz. Das Wasser hat in etwa (je nach Wind und Wellen) 20 Grad C. Was natürlich von bestimmten Wüstentauglichen Mitfahrern vehement bestritten wird! Und es ist Glas Klar. Man kann von der Straßenbrücke aus noch in geschätzten 10m Wassertiefe jeden Kiesel erkennen. Aber wegen der großen Kieselsteine (20cm ?) ist es ein ganz schönes geeiere in das Wasser zu kommen. Da hilft nur ein beherzter Flachköpper. (Das Knie schmerzt immer mehr.)

Und ein paar Fliegenfischer gibt es auch hier in der Abflussströmung sollen sich metergroße Monster Forellen und so was tummeln. Nur gesehen hat die keiner von uns.
Heute ist mittlerweile der 7.2.. Wir haben hier bis jetzt gefaulenzt und Knie geschont.
Übrigens schreibt Sybille auch einen Blogg.: si-reisemomente.blogspot.com.ar
Ach übrigens, hier auf Anforderung eines einzelnen Herren noch ein Selfi, ist aber noch aus Mtv. Wohlgemerkt, ich bin das große Blonde, nicht der auf dem Teutonen Grill.

Und Tschüß!



Dienstag, 23. Januar 2018
Über die Anden.
2018.01.21.Über die Anden.
Auch in der Sierra de Cordoba gab es nichts zum Klettern. Alles mehr oder weniger Schutt. Na ja. Und weiter ging es Richtung Osten. Wir erreichten den Nationalpark Chiflon wo wir in einem winzigen Dorf vor der Kirche gestanden haben.



Dort konnten wir den Condor beobachten.

Dann, nach 2 Tagen weiter in den Nat.- Park Talampaya (Valley de la Luna). Das Ganze hat sich gegenüber vor 10 Jahren, als Richard und ich schon einmal dort waren, und eine Vogelspinne Fotografieren konnten, drastisch verändert. Es ist so touristisch vermarktet worden, dass selbst die Vogelspinne geflohen ist. Wir haben das selbe getan.

Dafür konnten wir später einige wilde Lamas beobachten. Keine gezüchteten Alpakas wie die in den Hochlagen von Bolivien, sondern die viel größeren richtigen Lamas.


Kakteen



Dann haben wir einen Blick auf den 6250m hohen „La Mejcana“ in der „Sierra de Famatina“ werfen können. Ich habe mich natürlich in der Information nach Besteigungsmöglichkeiten erkundigt. Die haben natürlich nur mit den Schultern gezuckt. Keine Möglichkeit den Berg auch nur zu erreichen. Bestenfalls könnten wir einheimische Führer mit Maultieren mieten. Aber bei unserer Finanzlage… unmöglich.
An unserem nächsten Schlafplatz, einem „Mirador“ (Aussichtspunkt), haben wir zwei Deutsche Womo Fahrer getroffen, und natürlich über alles Mögliche gefachsimpelt. Diese sagten uns, dass der von Seebridge verkaufte Gas Adapter auch nicht funktioniert. Das nächste Gastanken gehe erst in Ushuaia (Feuerland).
Nun ging es sehr abenteuerlich in die eigentlichen Anden. Zugegebener maßen haben wir den „Passo Aqua Nero“ unterschätzt. Aber es war spannend. Die anfängliche erstklassige Asphaltstraße hört bald auf. Man plant da einen Tunnel nach Chile zu graben. Aber der ist noch nicht mal angefangen. Also gibt es auf beiden Seiten nur diese paar Kilometer Straße. Dann ist sehr steile Schotterpiste angesagt. So steil, dass man nicht stehen bleiben mag, aus berechtigter Angst, nicht wieder los zu kommen. Es geht permanent steil hoch und drüben in Chile wieder runter. Aber nun ein paar Zahlen zum Verständnis des Ganzen. Die beiden Grenzstationen zwischen Argentinien und Chile liegen 118km auseinander. Die Strecke ist etwa 150km lang. Wir sind fast 10 Stunden non Stopp gefahren. Der Pass ist nur etwa 3 Monate im Jahr geöffnet. Und der Hammer, er ist etwa 4750m hoch. Eine der höchsten fahrbaren Straßen überhaupt. Also sind wir mit dem Auto über den Mt.-Blank gefahren. Bei dieser Beladung. Echt grenzwertig. Andere berichten das gleiche. Wegen dem mangelhaften Sauerstoff wird man schlapp und schwer-atmig. Man muss sehr hochtourig fahren, damit der Turbolader genügend Luft in die Verbrennung pumpt. Der Motor wird dabei wegen der geringen möglichen Geschwindigkeit zu wenig gekühlt, und dadurch heiß. Man will also zum abkühlen anhalten. Aber das geht nicht so einfach. Es ist so eng, dass man bei Gegenverkehr kaum ausweichen kann. Und an den Abgrund traut man sich kaum. Das ist alles abrutschbereit. Nach überschreiten der Chilenischen Grenze (Die haben uns einen Schnüffelhund in das Auto geschickt. Dieser hat tatsächlich meinen letzten Zipfel Salami, den ich extra aufgehoben habe, und zwei rohe Eier entdeckt. Mist, wir mussten das wegschmeißen. Wir hatten vorher auf Formularen angekreuzt, dass wir keine Lebensmittel dabeihaben.) erreichten wir ziemlich fertig Vicuna und einen Tag später La Serena am Pacific.
Regenrinnen

Büßerschneefelder

Strasse





Pass

Chile

Wein

Der Stille Ozean

Nach einigen weiteren Übernachtungen teilweise direkt am Strand, sind wir durch Villa Alemana (Wo man mir wiedermal das rechte Rücklicht kaputtgefahren hat.) (Es ist mit noch mehr Klebeband geflickt als vorher.), Vina del Mar und Valparaiso bis hierhergekommen.
Valparaiso


Wir stehen jetzt auf einer Klippe über dem Strand Laguna Verde. Sehr schön, aber auch abenteuerlich zu erreichen. Durch eine neu entstehende Stadt aus Bretterbuden muss man auf staubigen Lehm Pisten durch einen dichten Wald hierherfahren. Das Ganze hat wirklich Wild- West- Charakter.

Übrigens gibt es eine sehr empfehlenswerte App in der wilde Camper Stellplätze usw. verzeichnet sind. Die müsst ihr euch mal anschauen. Sie heißt „iOverlander“!
Zu den in Argentinien zu findenden (und bis nach Chile reichenden) kleinen Altären mit den vielen vollen Wasserflaschen rund herum, gibt es eine Geschichte. Im Bürgerkrieg von 1841 wollte eine Frau mit dem Säugling ihren Mann suchen. Sie wollte die Wüste durchqueren, hat es aber nicht geschafft, und ist verdurstet. Maultiertreiber fanden die Leiche, aber der Säugling hat noch gelebt und wurde gerettet. Die Frau ist zur heiligen im Volke geworden. Sehr zum Ärger der Katholischen Kirche. Speziell die Trucker verehren sie als Schutzheilige. Deshalb werden ihr volle Wasserflaschen als Opfer dar gebracht.

Und unser kleines Königreich bewegt sich weiter in Richtung Araukanien. Dieses Volk ist auch sehr interessant. Es war das einzige Indigene Volk was den Spanischen Eroberern ernsthaft Paroli geboten, ja sie sogar verjagt hat. Im 19.Jh. haben die sogar versucht, ein Königreich von Araukanien und Patagonien zu gründen. Bitte bei Wicki nachlesen.
So, nun ist mein Akku wiedermal verschrieben.
Bis denn-denn,
Alex.



Donnerstag, 11. Januar 2018
2018.01.11.
Hola! (wird olla gesprochen)
Heute ist also schon wieder der 11.1.! Sorry, aber aus verschiedenen Gründen konnte ich nicht eher schreiben. Erst war da der Autostress zwischen den Feiertagen wegen der Abholung, und dann der des Einräumens und Fahrtauglichkeit wieder Herstellens danach, und dann einfach keine Gelegenheit. Mittlerweile ist also schon wieder mal einiges passiert. Aber der Reihe nach.
Weihnachten ist also gut verlaufen. Es wurde gekocht und gebrutzelt, und die anwesenden Leute waren auch durchwegs Klasse.

Wir mussten wegen der Lage der Feiertage, das Auto noch vor Sylvester haben. Damit wir die nächsten Tage nicht auch noch festsitzen sollten, und Quartier usw. bezahlen mussten, war das wichtig. Und es hat geklappt. Aber welch ein Aufwand war da noch nötig. Von Grimaldi noch mal 100 Dollar zurückverlangt und bekommen (auch die Schweizer), das Original der „Bill of Ladding“ bekommen (Mit Stempel, was eigentlich erst gehen sollte, wenn das Schiff wieder auf See ist.), den Zoll klar machen usw.. Dabei hat uns der Verbindungsmann Eduardo Kessler enorm geholfen. Der hat zwar von jedem Auto 150 Dollar bekommen, aber er hat es geschafft 3 Ösis, 1 Schweizer und 1 Deutsches Auto an einem halben Tag vor den Sylvester Tagen durchzuschleusen. Hut ab. Der Mann hat richtig gearbeitet. Dabei muss man wissen, dass man hier am letzten Arbeitstag im alten Jahr den Terminkalender zerreißt und zum Fenster raus zerstreut. Vor 9- 10 Uhr fängt man da erst gar nicht an zu arbeiten, und geht so um 12 Uhr wieder heim. Eduardo hat uns alle bis ca. 15.30 Uhr durch gelotzt. Das wäre alleine unmöglich gewesen. Der hat es geschafft, dass die Beamten vom Zoll nicht Heim gegangen sind.
Einen Tag vorher ist die „Grande Africa“ tatsächlich eingelaufen. Am 16.12. sollte sie eigentlich da sein. Na ja….Wir waren jedenfalls sofort im Hafen. Da es niemand verboten hat, bin ich einfach mal in das Schiff rein spaziert (der Schweizer Denis mir dann nach), und wir haben die Autos gesucht. Und unversehrt gefunden. Am nächsten Tag standen sie dann draußen beim Zoll.

Die 2 Schweizer Chorin und Denis vor der höhle der Autos.

Alles Versiegelt mit rotem Klebestreifen vom Zoll. Wir haben die Autos dann übernommen. Außer diversen Kollateralschäden war das Wesentliche i.O.. Z.B. gingen die roten Klebereste der Siegel nicht richtig ab. Mein Sofa Kissen (mit nigel nagel neuem Bezug), war verschimmelt. (Ich habe es weggeschmissen.) Diverse Holzteile waren in beiden Autos leicht verquollen. Das alles ist sicherlich auf die bei dem Hamburger Mistwetter eingefangene Feuchtigkeit, die dann am Äquator natürlich im total überhitzten und unbelüfteten Innenraum des Schiffes und der Autos reagiert hat, zurück zu führen. Das nächste große Problem war das befüllen der Gasflasche. Wir haben sie zwar nach den Feiertagen in Mtv. befüllt bekommen, aber einen passenden Adapter für die nächsten Füllungen haben wir bis jetzt nicht.
Jedenfalls haben wir eine erste Nacht nach Tanken und Einräumen an einem Leuchtturm mitten in Mtv. im Auto verbracht. Dann sind wir nach Norden entlang der Küste gefahren. Erst mal nach „La Paloma“, einem sehr schönen Ort am Atlantic. Wir haben um einiges außerhalb übernachtet.


Auf der dortigen „Gravel Road“ habe ich den ersten Steinschlag Macker in die Windschutzscheibe kassiert. Sehr ärgerlich, aber mittlerweile gibt es noch mehr Schrammen. Z.B. bin ich mit dem Rück- Arbeitsscheinwerfer an einem Ast hängen geblieben. Ist aber wieder gerichtet.
An diesem Platz war Landseitig eine Lagune mit schwimmenden Häusern und mit „Kait Surfern“, und auf der anderen Seite das Offene Meer.

Hier ist wenigstens die Schlamm Brühe vom Rio de la Plata endlich weg. Ich wollte also endlich meinen „Flachköbber“ machen. Ich stand alleine am weiten Meeresstrand, Nackig, bereit zu springen! Aber von nahem betrachtet waren die Wellen plötzlich genau so hoch wie ich. Der Rücksog der Wellen hat mich fast umgerissen. Und eine Typische Abbruchkante unter Wasser war auch vorhanden. Von den Gedanken an Haie, Orcas oder spanischen Galleren mal ganz abgesehen. Ich gestehe, ich bin umgedreht und habe mich unverrichteter Dinge wieder angezogen.
Am 31. haben wir in den Dünen ein paar km vor dem Nationalpark „Cabo Polonia“ gestanden, und dort schon so ca. 22.00 Uhr gepennt. Also haben wir tatsächlich Silvester verschlafen. Davon war auch gar nichts zu merken.
Jedenfalls sind wir dann am nächsten Tag, dem 1.1. nach „Cabo Polonia“ gefahren. Wo der „Flachköbber“ endlich stattgefunden hat. Das ist eben ein Nationalpark. Man muss das Auto am „Gate“ parken und dann per LKW Gelände Bus durch die Dünen ca. 6-8 km fahren. Für normale Autos gibt es da keine Changse. Tiefer Sand verhindert alles. Aber schaut euch die Autos an die hier fahren. W50, LO2000, UAZ, sind neben wenigen Amis normal! Die müssen wohl 1990 die NVA aufgekauft haben.



Oben schaukelt es natürlich wie auf einem wild gewordenem Gaul. Wenn man nicht unfreiwillig absteigen will heißt es wirklich festhalten.
Cabo Polonia ist eine Hippy Siedlung. Mit vielen urigen Kneipen und herrlichem Strand. Man läuft überall barfuß im tiefen fast weißen Sand. Wie überall in Uruguay stinkt es hier und da nach Marihuana Rauch. Ist ja völlig legal hier. Abgesehen von ein paar Musikern die die friedlichen Biertrinker mit ihrer Kunst beglücken wollen, geht es eher ruhig zu. Außer ein paar Touristen mit Kamera. Aber diese bringen eben das Geld her (wie wir auch…).





Tote Robbe am Strand.
Dann am 2. haben wir endlich in Mtv. die Gasflasche gefüllt bekommen. Nur einen Adapter gab es auch hier nicht. So ist das Problem nur bis zur nächsten Füllung rausgeschoben. Und diese wird höchst wahrscheinlich in Patagonien zu erwarten sein. Na mal sehen. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen.
Also ging es weiter nach „Colonia del Sacramento“. Eine mittelalterliche Portugiesische befestigte Stadt. Sehr sehenswert die Altstadt. Am Plate gelegen, Jahrhunderte alte Häuser, kleine Museen, üppige Blütenpracht überall, Straßen Lokale. Wir sind gleich 2Tage dageblieben.




(Tisch im Restaurant)

Weiter ging es also Richtung Argentinien. Am 5.1. haben wir in Paysandu problemlos die Grenze überquert. Natürlich muss man wieder zum Zoll. Man wird in Uruguay ausgetragen und ein Zoll- Formular einbehalten, und in Argentinien angemeldet und mit einem neuen Formular beglückt. Die kontrollieren schon, dass man nicht zu lange im Lande bleibt. Ich glaube max. 3 Monate als Tourist sind erlaubt.
Wir haben also alle großen Ströme außer dem Amazonas, die es in Süd America gibt, überquert. Den Rio Negro, den Rio Uruguay und den Rio Parana. Am Parana hatten wir noch ein kleines Erlebnis. In Villa Urquitza (Das ist ein General der im 18 Jh. Argentinien vereinigt hat, und dann Präsident war bis er von seinem Stiefsohn? ermordet wurde.), wollten wir übernachten. Da ja hier noch Feiertage waren, war der Campingplatz voll, laut und dreckig. Wir also weiter. Irgendwo im nirgendwo, nur Feldwege gingen da hin, fanden wir ein schönes Plätzchen oberhalb der etwa 200m hohen Uferböschung des Parana zum Schlafen. Das ging auch bis ca. 1 Uhr in der Nacht gut. Da weckt mich die Sybille plötzlich. Natürlich hatte ich nichts gehört, aber sie! Draußen stand ein Pick Up von einer speziellen Krisen- Interventions- Polizei Truppe. Drei schwer bewaffnete in Tarnanzügen hatten uns umzingelt. Dann klopfte es an der Tür. Wir also raus. Unter Einsatz seiner beeindruckenden Pistole als Demonstrationsmittel, erklärte mir der ober- Bulle das es hier zu gefährlich zum übernachten sei. Es hätte hier Überfälle mit Waffengewalt gegeben. Na ja, wir fanden das alles etwas dick aufgetragen. Jedenfalls haben die die normale Dorfpolizei herbestellt, und diese hat uns dann zurück zum Campingplatz begleiten müssen. Der sei sicherer. Ha-ha! Aber alle waren ausgesprochen zuvorkommend, höflich und nett. Selbst am nächsten Tag haben wir noch mit dem Officer von der normalen Polizei geplaudert. Wie immer wieder bestaunt eben alle Welt unser Gefährt. Und dadurch war der Campingplatz für uns umsonst. Wir haben nichts bezahlt.


Die wird mit Handkurbel betrieben!

Teilweise auf zig km gräßlicher Strassenzustand, so dass man das Gefühl hat danach alle Schrauben nachziehen zu müssen!
Ein unterschätztes Problem war das besorgen von Argentinischen Peso. In Buenos Aires geht das noch eben so, aber auf dem flachen Land??? Nichts zu machen. Wieder an jedem Automaten Schlangen von 5 bis 20 Leuten. An Feiertagen alles zu. Keine Dollar Auszahlung, wie in Uruquay zu haben, möglich. Und wenn man dann dran kommt sagt der Automat „hä-hä-hä- keine Zahlung möglich, ich habe selber nix, oder ich mag keine Visa/Master Karten“. Es ist zum „Mäuse melken“! Aber irgendwann habe ich für tolle Gebühren 2000 Peso erhalten (ungefähr 1:22 zum €).
Jetzt befinden wir uns in Miramar. Dem einzigen Ort an der „Laguna Mar Chiquita“. Das ist der 5 größte See der Welt mit einer Fläche von etwa 2000 Quadrat Kilometern und Salzwasser. Eine der wichtigsten Stationen für Flamingos und Zugvögel. Wir besichtigen das Ganze und chillen zum Null Tarif ein paar Tage hier. Wir fahren nämlich wieder mal unserem Einkommen voraus.

Flamingos, der Faulschlamm am Rande stinkt erbärmlich, aber man badet hier. Das Wasser trägt auch nicht Schwimmer ausgezeichnet (wegen dem Salzgehalt).
Gut also für dieses Mal. Mein Akku gibt gleich den Geist auf und es gibt auf unserer Wiese keinen Strom.
Also bis später, Grüße sendet Alex.
Und schon wieder sind wir etwas weiter. In einer Tanke habe ich WiFi gefunden. Vor Cordoba das wir weiträumig umfahren haben, war die Hitze schier unerträglich. So 38 Grad rum. Das hat dem voll beladenem Auto gar nicht gefallen und die Temperatur des Motors ging immer dem roten Bereich zu. Also Fenster auf und Heizung voll an. Schrecklicher Backofen. Das Ganze hat sich dann in einem Gewitter entladen und ist etwas abgekühlt. Das Gewitter haben wir unter dem alten Dach einer verlassenen Tankstelle ausgesessen. Wie gesagt, diese überlandstrecken sind enorm langweilig. Immer zwischen Feldern und Kuhweiden geradeaus. Hunderte von Kilometern. Nach Cordoba sind wir gestern dann auf Schotterpisten und vom Gewitter abgesoffenen Feldwegen in die Sierra Chico gekommen. Dort, in ca. 1300m Höhe haben wir wieder auf einem schönen Campingplatz übernachtet. Nur eben wieder ohne Strom, Handy Netz oder WiFi. Jetzt geht es weiter in die bis zu 2800m hohe Sierra de Cordoba. Mal sehen ob da Bergmäßig was geht.
Und Tschüß.
Und wieder hat das online stellen nicht geklappt. Zum Verrückt werden. Die nächsten Bilder sind in der Sierra Chica. Leider ist das Konglomerat. Also nichts gutes zum Klettern. Ähnlich wie in Meteora.


Gewitter in der Sierra. Das sind Straßen, keine Flüsse! Alle suchen Schutz unter Dächern.




So, nu abor! Ende-aus...



Samstag, 23. Dezember 2017
Montevideo 22.12.2017
2017.12.21
Montevideo
Zunächst noch mal „sorry“ für die diversen Rechtschreibfehler. Wenn ich das im Nachhinein lese, fallen diese auch mir auf! Aber im Eifer des Gefechtes passiert das eben.
Von Weihnachten ist hier nichts in Sicht. Die haben hier an manchen Stellen Weihnachtsbäume aus Pappe und als Schnee Ersatz Watte drum rum. Weihnachtslieder bei 30-35 Grad sind schon sehr gewöhnungsbedürftig. Aber der Rummel hält sich hier sehr in Grenzen.



Das ist hier Weihnachttsmarkt.
Wir sind also in Montevideo. Die Ankunft der „Grande Africa“ hat sich schon wieder um 2 Tage nach hinten verschoben. Und das unverschämte dabei ist, dass wir jeden Tag auf See mitbezahlen müssen. Warum auch immer.
Jedenfalls haben wir zwei Schweizer kennen gelernt (mit denen Sybille schon in mail Kontakt stand). Die haben uns hier besucht, und uns angeboten, zu ihren Terminen beim Amt gleich mit zu kommen. Gesagt getan. Wir haben uns also vorgedrängelt. Und das war gut so. Wir konnten alles in ca. 6 h erledigen. Einwanderungsbehörde, Reederei, Zoll, usw... Und überall Schlangen. Am schlimmsten ist die Einwanderungsbehörde. Mit Nummer ziehen und hunderten wartenden. Ohne online Termin ein Unding. Aber wir haben unsere Papiere einfach bei den Schweizern mit untergejubelt! Und es ging! Jetzt müssen wir noch warten bis das Schiff den Hafen wieder verlassen hat, den Zoll Mann (von dem wir eine sogenannte Stock Nummer bekommen müssen) (ein richtiger Spaßvogel), und die Hafengebühren bezahlen. Und dann können wir losfahren! Hoffen wir jedenfalls.
Heute habe ich noch mal versucht Dollar zu bekommen. Das Problem ist, dass alle Behörden und Unterkünfte hier in Dollar bezahlt werden wollen. Es gibt zwar Geldautomaten an denen man scheinbar Dollar abheben kann, aber die sind oft lehr. Nur Peso. (In Argentinien überhaupt nicht. Da schreien überall Leute „Cambio“. Aber die wollen eben Dollar, nicht Peso.) Und an jedem Automaten stehen mindestens 10- 20 Leute Schlange. Wenn du dann dran bist, und deine Daten eingegeben hast, sagt der Automat „nicht möglich“. Das nervt wirklich. Wir brauchen noch ca. 600 Dollar Hafengebühr. Wenn wir die überhaupt bekommen, dann max. 200 auf einmal und mit 6 Dollar Gebühren. Mehr geben die überhaupt nicht raus. Aber jetzt ist alles im grünen Bereich. Nur müssen wir wirklich die nächste Zeit sparen. BA und Mtv. sind regelrecht teurer als Norwegen. Und die Pesos befinden sich im freien Fall. Vor 10 Jahren war das wirklich noch anders. Ein Vorgeschmack auf eine Wirtschaftskrise. Wie mag das wohl in der großen Weltwirtschaftskrise vor 100 Jahren gewesen sein? Das hier ist schon schlimm genug. Alles flüchtet sich in den Dollar.
Heute ist die „Grande Africa“ vor Montevideo. Weit draußen. Aber die fährt eben erst noch den Rio de la Plata hoch, bis Zarate, und legt erst auf dem Rückweg hier an. Also weiter warten.

Meine ersten frei lebenden Papageien.

Sogar einen kleinen Klettergarten gibt es hier. Nur bei der Hitze ist da niemand. Aber ca. 30? Wege und alle 2m Bohrhaken.


Plata bei Flut und gutem Wind.




Montevideo.

Dieser Urwald auf dem Dach ist hier normal. Erkennt Ihr die Pflanzen? Davon darf man hier 6 Stück besitzen oder soviel Zeugs in der Apotheke kaufen!

Die hostel Hunde sind gierig auf Pizareste. Die erinnern an den dreiköpfigen Hund bei harry Potter :-))).

Nudeln selber machen.


Und essen.


Wir hatten einiges zu lachen. Mich hat es richtig geschüttelt! Das auf dem Bild sind Innerreien und, haltet euch fest, Bullen Eier!!! Das gilt hier als Delikatesse. Ich habe dann ein richtiges Stück Fleisch für mich bekommen.
So.
Ich denke, dass ich mich erst nach Weihnachten wieder zu Wort melde. Hoffentlich haben wir dann das Auto und sind an das Meer rausgefahren. Evtl. nach Puerto Polonia? Mal sehen. Aber eher wird es wohl nichts neues und keine Gelegenheit zum Schreiben geben.
Also vorerst wünsche ich mal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.
Euer Schreiberling Alex.
P.s.: Komischerweise fehlt auf den Bildern der rechte Rand. Ich weiß nicht warum. Das kann ich jetzt nicht ändern. Sorry.



Freitag, 15. Dezember 2017
Gualeguaychu- Montevideo 15.12.2017
Ich bin also wirklich nach Gualeguaychu gefahren.

Aber natürlich war es wieder mal alles anders als gedacht. Der Bus hatte mehrere Stunden Verspätung. Da den richtigen (mit dem Gepäck) auf dem Busbahnhof auf zu spüren, war eine Nummer für sich. Zum Glück hatte ich nicht alleine das Problem. Hier ticken eben die Uhren anders. Jedenfalls ist der Bus mit mir drinnen dann in den abendlichen Berufsverkehr gekommen.

Ich war also erst mitten in der Nacht in Guadelaguychu. Zu allem Überfluss verträgt mein Handy scheinbar die Hitze nicht, so dass ich wiedermal mit Absturz zu kämpfen hatte (bzw. das Handy!). Ich wusste am dortigen Busbahnhof nicht mal die Himmelsrichtung. (Hatte ja kein Maps!) Aber es gab eine Tanke. Da habe ich nach dem Fluss, an welchem die Campingplätze liegen, fragen können. Immer da lang, durch die Stadt (ca. 100000 Ew.) war die Antwort. O.K., ich bin losmarschiert. Irgendwann war ich dann am Fluss, und bald auch am ersten Campingplatz. Der allerdings war inzwischen zum Golf und Schießplatz geworden. Ein netter Pförtner, mit großkalibriger Wumme, hat mich abgewiesen und weitergeschickt. Im Stockdunklen eine Sandpiste entlang. Ein paar alte Buden wo wirklich jemand gewohnt hat. Irgendwann kam ich an einem (so ähnlich wie bei uns) Empfangs Häuschen (Rezeption) an. Da war sogar noch jemand da. Ich habe mich für 100 Peso eine erste Nacht einquartiert. Es war alles schön leer, am Fluss gelegen, zwar Süd Amerikanischer Standard, aber sauber. Also alles i.O.. (Sorry Larssohn, aber du wärst da nicht mal Duschen gegangen, im Abfluss schwammen tote Kakerlaken und das Wasser kam aus einer der typischen Regentonnen auf dem Dach.) Sicher ist jedenfalls, dass das noch lebte. Zumindest bevor es mit meinem Duschwasser im Abfluss verschwunden ist. Jedenfalls habe ich mich aus Ermangelung besserer Ideen entschlossen noch da zu bleiben. Ich war auch zu faul noch mal umzuziehen. Am nächsten Morgen habe ich dann weitere Tage gebucht, und war baff erstaunt. Die kosteten plötzlich 300 Peso. Dann wurde es immer voller. Bis ich erkannte was da los war, war es zu spät. Es war ein Festival der Gaucho Musik. Mit mindestens 30 Bands. In Gaucho Tracht und so weiter. Die haben regelmäßig die nächsten Tage bis mindestens um drei Uhr gespielt!

(Der Junge mit den kurzen Seitenhaaren und Pferdeschwanz hat mich gefragt was ich von der SS halte. Die müsste wieder mal her. Ich habe gesagt dass man für solche Äußerungen in Deutschland eingesperrt wird. Da hat er nicht weiter gefragt.)


Das war nicht die große Bühne. Davon habe ich leider kein Foto. Da oben sind die Banos (Bade Zimmer).
Erst war es Super, aber irgendwann kam das Verlangen auf, die an Bäume zu binden, wie den Sänger bei Asterix (Troubadix?). Erst habe ich mich einladen lassen. War gut. Ich war der einzige Ausländer unter vielleicht 3000??? Fans! Groß und Blond. Die haben mich rumgereicht. Als ich dann noch Fernet mit Cola spendiert habe….Jedenfalls kam so eine Troubadix Band auf die sau Dumme Idee, mich auf die Bühne zu hohlen. Mit der Ankündigung „unser Alemanne!!!“ musste ich hoch. Bei ca. gefühlten 500-1000 Zuschauern! Und dann hieß es: „sag mal was zu den Leuten“. Ja was??? Ohne ein Wort Spanisch zu können. Da habe ich die Zuschauer gefragt wer etwas Englisch kann. Und tatsächlich kam eine junge Kirsche auf die Bühne, um zu dolmetschen. Habe dann ein paar Phrasen gedroschen, wie schön doch alles sei, und mich schleunigst wieder verzogen. Ein Tropengewitter ist auch mal niedergegangen. Es hat wie aus Eimern etwa 2 Stunden lang gegossen. Gott sei Dank war ich am Zelt. Ich habe drinnen gehockt und es am Gestänge festgehalten. Damit der begleitende Sturm nicht alles wegbläst. Leider hatte ich, im Vertrauen auf mein Zelt, keine Heringe eingeschlagen. Nur eine Strippe an einem Baum war angebunden. Dann schien wieder die Sonne als ob nichts gewesen wäre. Am 11. um 16.00 Uhr, hatte ich ja noch mal spanisch Kurs in BA. Ich hatte mir also eine Bus Fahrkarte für den Tag besorgt, am Mittag, bei der Hitze. (Leider war das der einzige Bus am Tag.) Also war ich am 10. an der Rezeption, um anzukündigen, dass ich ein Taxi bestellen möchte. Ich gestehe, dass ich zu faul war den Rucksack durch die ganze Stadt zu schleppen. Jedenfalls war die Frau entsetzt. Der Campingplatz schließe ja am 10. Und ich könne nicht länger bleiben, weil das Festival zu Ende sei. Ich habe jaaa jaaa gesagt. Und bin einfach dageblieben. Es hat niemanden gestört und ich war wieder alleine auf dem riesigen Platz. Aber ohne Taxi am 11., und es war heieieiß! (37 Grad sind normal!) Auf jeden Fall bin ich zeitig los, um die gröbste Hitze zu vermeiden. Der Bus war auch pünktlich. Aber nicht mehr in BA! Berufsverkehr. Dieses Mal nur eine Stunde. Aber diese bin ich zu spät zum Spanischkurs gekommen. Ich habe vorher angerufen und Bescheid gesagt. Gott sei Dank war meine Holländerin an der Rezeption da. Die deutsch spricht! (Und jetzt alleine nach Brasilien weiterreist!!!) Also alles gut. Bis auf……….

Das fährt noch!


Ich war auch einmal Baden! Bis dahin-


Ich hatte ja das Fähr Ticket für den Buckwebus. (Ps.: Habe noch mal nach mehreren Tagen was ordentliches essen wollen! Ich bin mehr zufällig in eine noble Bonzen Kneipe rein geraten. Die Befrackten „camarero“ (Kellner) haben mir die Tür aufgehalten. Die sonst zu geschlossen ist. Dann habe ich meinen Rucksack (Ihr kennt den ja, bis über den Kopf hoch und die Isomatte draußen dran!) in die Ecke geknallt, die Master-card gezückt, und die ganze Bande tanzen gelassen. Ich muss wie ein Bock gestunken haben, und die Klamotten, na ja. Jedenfalls hieß es „Si Senjor“, „Exzelent Senjor“ (zu meiner Bestellung),“Grazias Senior“, und am Ende konnte ich das Knoblauch Hühnchen mit Kartoffeln und einem Liter Bier nicht er fressen. Der Kellner hat das übrige von sich aus eingepackt. Davon habe ich noch einen ganzen Tag gezehrt!
Gut, ich bin also dann zum Buckwebus gegangen. Wieder (Und das ist immer wieder die leere der Geschichte.), zeitig genug! Ich habe also im Terminal meine Fahrkarte die ich ja wie Ihr wisst, schon in Frankfurt gebucht habe, vorgezeigt. Da haben die mich abgekanzelt. Meine Fahrkarte war von der Konkurrenz. Nicht von Buckwebus sondern von Colonia Express. Die wollten mir nicht mal den anderen Fährterminal beschreiben. Hab es aber natürlich rausbekommen. Ich weiß nicht genau, aber es ist ca. 6-8 km durch die Stadt zu laufen. Zu allem Überfluss war auch noch Staats besuch in BA da. Also alle möglichen Straßen um die Villa Rosa (Präsidenten Palast) abgesperrt. Das hat div. Umwege verursacht. (Die bauen da etwa 3m hohe eisen Tafeln auf, durchgängig, damit ja niemand in das Gebiet rein kann.) Wohlgemerkt, mittlerweile so 23. Uhr rum, voll gefressen, müde, mit dem Rucksack usw.. Es war nicht lustig. Dann war ich am anderen Terminal angekommen. Zwei Sicherheitsleute, wieder mit Großer Wumme, haben mich abgewiesen. Nachts geschlossen. Ich habe dann ein Stück weg auf einer Parkbank gepennt, oder wie man es sonst nennen soll. Mit Schlaf war jedenfalls nicht viel. Dort liegen zwei alte Dampfer die man als Casino Schiffe umgebaut hat. Also halli-galli die ganze Nacht! Und ein Sportplatz. Dort haben die wirklich so zwischen 1 und 3 Uhr in der Nacht Fußball gespielt und trainiert. Wegen der täglichen Hitze sogar verständlich, aber in dem Fall??? Ich habe übrigens sogar Isomatte, Pullover, Anorak und Schlafsack rausgeholt, so kalt und windig ist es geworden. Es liegt alles immerhin ziemlich frei zu Atlantik hin.

Meine Bank.
Und dann die nächste Überraschung! Die Fähre ist zwar los gedüst, aber leider nur gerade rüber über den La Plata. Nach Colonia??? Aber eben nicht nach Montevideo. Außer mir waren noch ein Pärchen und eine einzelne deutsche Backpackerin mit auf dem Boot. Daher waren wir uns dann einig, aussteigen zu müssen. Dann ging es per Bus weiter nach Montevideo. Ins gesamt ca. 4h. Und „last but not least“, der Bus fuhr zum Bus Terminal!!! Bull Shit! Nicht zum Fähr Terminal im Hafen. Wo ich, wohl wissend, die Unterkunft (wegen nur 8 min Fußweg vom Hafen) gebucht hatte. Scheieieiße! Das deutsche Pärchen war so nett und hat mich eingeladen, mich ein Stück bis zu ihrem Hotel (was fast bei meinem ist, nur noch 1.5 Stunde zu Fuß) im Taxi mit zu nehmen. Die haben eine Taxi App die weltweit funktioniert. Die heißt „uber“. Super Ding. Man sieht wo das Taxi ist, und das Taxi sieht wo der Kunde steht. Dann noch das Stückchen zu Fuß, und ich war in der jetzigen Unterkunft.

In der Unterkunft.
Also in der Reihenfolge: Vorstellen (Schlüssel und so), Geld holen (andere Peso), Bier und Essen holen, Wäsche ansetzen, Duschen, Wäsche aufhängen (übrigens mit Blick auf den Hafen wo die Grande Africa ankommen muss), Blogg schreiben, eeeeehhhnnnndlich im richtigen Bett schlafen gehen.
Gute Nacht aus Montevideo sendet euch euer Alex.
Wie das so ist habe ich den neuen Eintrag wieder ewig nicht online bekommen. Deshalb wieder gleich noch die nächsten Ereignisse! Am nächsten Tag bin ich abends mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Sybille sollte ja 22.40 Uhr ankommen. Kam sie auch. Pünktlich. Ich habe sie also abgeholt und wir sind in die Unterkunft gefahren. So gegen 02.00 Uhr hatten wir dann den wohlverdienten Schlaf. Sie war natürlich „tired“. Jet leg usw.. Nach dem Flug von vielen Stunden über Lissabon und Sao Paulo ganz normal. Gestern haben wir uns dann noch andere Unterkünfte angeschaut. Und wir haben eine viel bessere gefunden. Doppelzimmer, wenige aber sehr nette Leute, Zimmer mit Fenster zur Straße raus (Das ist nicht normal. Manche haben gar kein Fenster oder nur zum Hinterhof raus.), Internet geht richtig gut, sehr sauber, inklusive gutes Frühstück, für 20 US Dollar pro Person und Nacht. Das ist o.K.. Wir haben uns bis zum 25., da soll ja laut Plan das Auto hier ankommen, einquartiert.



Alles in Montevideo.



Und im neuen Zimmer.
Es hat heute wieder 37 grad, puuuuh. Sibylle findet es gut. Habe dem Wirt Bilder vom Schnee in D gezeigt. Der kriegt sich gar nicht wieder ein.
So, aber jetzt wirklich,
bis denne,
Alex.



Mittwoch, 6. Dezember 2017
05.12.2017
Hier schreibe ich jetzt.



Das ist das Zimmer der Kakerlaken. Aber es geht so, viele sind es hier in der Öffentlichkeit nicht. Das mit dem Gladdschn hat sich scheinbar rumgesprochen.
Jetzt quatscht mich mein Zimmer Kollege dauern voll. Kann keinen vernünftigen Gedanken fassen. Werde wohl nach unten in die Lobby umziehen. Nur, ob da Ruhe ist??? Jetzt fragt er ob ich ein Blutdruckmessgerät habe! Habe ich zwar, aber ich will hier nicht den Doktor spielen. Gehe wirklich nach unten, und werde prompt wieder vollgequatscht, von einem der meint etwas Deutsch zu können. Ist zwar alles nett, aber…

Ich bin jetzt eine ganze Woche hier. Habe alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Alles (das meiste) zu Fuß. Teilweise 15 km am Tag Pflasterlatschen. Alles Training. Deshalb noch ein paar Buenos Aires Bilder.
Die eigentliche Oper. Es gibt hier viele davon.

Vor dem Hbf..

Papa natürlich in La Boca.

Da sind dem Maradonna seine Boca Juniors!In dem Stadion La Bonboniera.

Und wen haben wir den da? Bitte raten!!!

Der Chinese WiWi war auch schon da. Mit diesen Fahrädern!

Das sollten die Deutschen auch mal machen! Denkmal der im Dienst gefallenen Feuerwehrleute!

Stahl Blume von über 30t Gewicht. Die bewegt sich wie eine richtige Blume je nach Sonneneinstrahlung.

Pilgerstädte Evita Grab!


Ganz normale Strasse in der Innenstadt.

Man läuft jetzt fast auf Blütentepichen.

Fahrkarten kaufen Argentinisch. Das sind ca. 300 Verkaufsschalter, beidseitig, soweit du sehen kannst. Und alle Busse in andere Richtungen fahrend.


Von Sibylle gibt es Neuigkeiten. Sie kommt am 13.12. in Montevideo an. Schön. Ich muss am 11.12. noch einmal hier zum Spanisch Crash Kurs. Am 12.12. geht meine Fähre (Buquebus) nach Montevideo. Ich habe vor, morgen mit dem Bus nach (Achtung Zungenbrecher) Gualeguaychu zu fahren. Das ist die Hochburg des Argentinischen Carneval. Dort soll es wesentlich billiger sein als hier, und es gibt Campingplätze am Fluss. Eigentlich wollte ich ja an das Meer nach Villa Gesell (Deutsche Enklave), aber das ist doppelt so teuer zu fahren mit dem Bus. Am Fr. ist hier der letzte Feiertag vor den Weihnachts Feiertagen. Da die Argentinier aus Mangel an Urlaubstagen so etwas nutzen, wird es sicher sehr voll seien. Aber die Europäisch teure Stadt fängt langsam an zu nerven. Wie gesagt, 2,9 Mio. direkt in der Autonomen Stadt und ca. 19 Mio. im Gebiet. Man kommt da nicht so leicht raus und rein. Es ist alles weit. Wo ich hin will sind 300 km. Das Meer sind 375 km. Also etwa Dresden Ingolstadt oder so. Wo ich hin will soll etwa 300 Peso kosten (15€ ?). Villa Gesell 650, alles nur hin.
(Die riesige Mündung des Rio de la Plata ist Fluss, kein Meer. Braunes Flusswasser. BA und Montevideo liegen am Fluss, nicht am Meer.)
Der Spanisch Kurs läuft gut. Ich hatte auch mal eine Lehrerin. Aber die sprach kein Wort Deutsch! So hat mein erster Lehrer, der 8 Jahre in D wahr, gesagt er übernimmt das alles. Deshalb auch die Lücke bis zum 11.. Das ist wirklich gut. Mann kann Fragen und bekommt auch gute Antworten auf Deutsch. Da muss man auf die Lehrerin leider verzichten. Ich kann mich schon ziemlich gut zurechtfinden. Habe auf Argentisch wegen dem Bus gefragt und z.B. Hörgerätebatterien besorgt. Alles nicht so einfach. Manche Begriffe, und vor allem die Aussprache, sind hier anders als im Spanischen.
Das Schiff mit meiner Wohnung ist übrigens in Dakar. Wen das interessiert:
http://www.marinetraffic.com/de/ais/home/centerx:-17.4/centery:14.6/zoom:11
Die „Grande Africa“.
Gut, bis dahin also,
Alex.



Mittwoch, 29. November 2017
29.11.2017 Hamburg-Buenos Aires
28.11.2017 Buenos Aires

So, liebe Leute. Jetzt habe ich euch lange genug auf die Folter gespannt. Jetzt bin ich wirklich mal weg. In Süd America. Buenos Aires / Argentinien. Doch zunächst will ich euch noch einiges über Deutschland und die letzten Tage dort erzählen.
In Reutlingen hatte ich einen Wisch hinter dem Scheibenwischer. Ich bin, aber völlig unbewusst, und die Ausschilderung war meiner Meinung nach auch nicht vorhanden, in die dortige Umweltzone gefahren. Dann habe ich das Auto außerhalb parken müssen (ca. 5km einfacher Weg), was natürlich alles enorm erschwert hat. Der Bußgeldbescheid ging natürlich nach Hosena. Ehe ich nun reagieren konnte, sind aus den im Bußgeldkatalog stehenden 80€ 108,50€ (mit Bearbeitungsgebühr) geworden. Habe heute überwiesen. Das war auch nicht leicht, weil hier andauernd entweder die Internet Verbindung oder das Handy Netz weg ist. Weshalb sich das viel gepriesene Push Tan System verweigert hat. Übrigens gehen hier weder „google maps“ noch die „free maps“ offline Karten. Es gibt hier keine Satelliten!??? Ich habe seit 2 Tagen keinen einzigen gefunden! Nur soviel an die eingefleischten Handy-Navi-PC Fans. Ich kaufe mir eine differenziertere Karte und einen Süd Kompass. Ohne das nötige Wissen und eben alt bewährtes, ist man verraten und verkauft. (Siehe Abenteuer an der Russischen Grenze!)
Gut, aber nun zurück nach Old- Germany.
Ich bin ja stehen geblieben, als ich nach Hamburg gefahren bin. (Ich meine mit dem Schreiben.) Bin also am 13.11. im so genannten WoMo Hafen in Hamburg gelandet. Das ist ein Stellplatz mitten in der Stadt. Unter einer S-Bahn Brücke und mit 4 spurigen Straßen rund um (und natürlich der dazugehörigen Geräuschkulisse). Das Schiff, die „Grande Africa“ von Grimaldi, sollte ja planmäßig am 19.11. einlaufen.

Das war ein Sonntag. Anordnung ist, mindestens 2 Werktage vorher das Auto am O-swaldkai abzugeben. Also habe ich das am Mittwochabend getan. Die waschen das noch und so. Ich habe also Mo.-Di. das Auto „seefertig“ gemacht. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was aus der Chemo Kloake herauskam. Ich habe die Reinigung mehrmals, wegen Frischluftzufuhr, unterbrechen müssen. Ende gut, alles gut. Die haben das Auto Problemlos übernommen. (Ätsch, Kocherbenzin und Motor Öl habe ich versteckt. Hat bis jetzt niemand bemängelt.)
Dann bin ich am Mittwochabend in das „Wira Hostel“ am Steindamm gezogen.

8 Bett Zimmer, aber nicht voll besetzt. Trotzdem sehr schräge Typen als Bett Nachbarn. Der Wirt ein sehr netter Pakistani. Von da an ging ohne Englisch gar nüschd mehr. So was habe ich noch nicht erlebt. Man wird von Nutten angesprochen, ich bin in eine Kneipe auf ein Bier gegangen. Es war eine Tunten Kneipe. Nix wie wieder raus! Und überall sehr aufdringliche Bettler. Unter einer Brücke Obdachlose- Hauptsächlich Deutsche. Ich habe gefragt.


Und daneben, unmittelbar, die kapitalistische Glitzerwelt von „Jugfernstieg“ und co..

Es war wirklich manchmal das Gefühl, wie in einem Endzeit Film zu sein.
Am Steindamm:


Ich war schon ein paar Mal in Hamburg. Vor ca. 20 Jahren. Wir hatten dort eine Tante. Da gab es das noch nicht. Die würde sich im Grabe rumdrehen!
Schaut euch diese Bilder an. Ich sage nichts dazu. Sie sind aussagekräftig genug. Wir müssen uns aber wirklich die Frage stellen, ob wir ein solches „Deutschland“ wollen. Und in Frankfurt, speziell am Hbf., wo der Flix Bus ankam, ganz genauso. Übrigens war der Fahrer ein Türke und die Passgiere, ich weiß nicht woher. Jetzt sage aber ja niemand, dass einer der alles aufgibt, um sich in die weite Welt zu begeben, Ausländer feindlich wäre. Da würde ich ernstlich böse werden. Nur, ich will wieder heimkommen können!!!
O.K., mit dem 19.11. das war wohl nix. Ich habe gelernt, dass die im Schiffsfahrplan angegebenen Tage für Ankunft und Abfahrt nur geschätzt sind. Es heißt auch auf gut Deutsch „angestrebte“ Abfahrts b.z.w. Ankunfts Zeit. Nach dem das Auto auf den Nordsee Wellen geschaukelt ist, habe ich sofort den Flix Bus (19€. Die hatten meine online Buchung vermasselt, so dass ich nochmal zahlen musste. Es ging gut und das zu viel gezahlte Geld ist mittlerweile wieder zurück.) nach Hamburg und den Flug nach Buenos Aires (540€) online und „last minute“ gebucht. Ich bin also nach 2 Nächten WoMo Hafen und 8 Nächten in der Absteige, endlich von Hamburg losgekommen. Es ging dann zwar sehr anstrengend aber endlich wirklich los. Nach ca. 8h Busfahrt und mit der S-Bahn, erreichte ich den Fraport. Mitten in der Nacht. So gegen 1 Uhr? Jedenfalls habe ich auf diversen Sitzgelegenheiten versucht etwas zu pennen. Das war so unmöglich (aufjagen durch Putzleute u.s.w.), dass ich mich dann im ersten Stock vor die VIP-Lounge auf den Fußboden gelegt habe. Das ging auch nicht lange gut, weil sehr hart und kalt von unten. (Das haben die auf den Bildern Täglich!) Aber die ganze Sache hatte auch etwas Gutes. Der Flug sollte 19.00 Uhr losgehen, also 17.00 check in. Ich bin aber, aus Misstrauen gegen das online buchen, zum früh Flug (10 Uhr) der Air Europa hingegangen. Gott sei Dank! Der nette Mann erklärte mir in gebrochenem Deutsch, dass man nach Argentinien ohne Ausreise Fahrkarten nicht mitgenommen wird. Nu ä! Er gab mir den Tipp, Fahrkarten für den Buqebus (eine Hochgeschwindigkeitsfähre über den Rio de la Plata von BA nach Montevideo, also nach Uruguay) zu kaufen. Das sind immerhin 3.5h in hohem Tempo. Das Schiff soll bis zu 100 km h fahren. Ich habe ca. 70€ dafür bezahlt. Da ich das ja sowieso machen wollte, habe ich schnell, und die Zeit war wirklich knapp, die Fährkarten gebucht. Und das war wirklich gut so. 17.00 Uhr am "check in" war ein zwar netter, aber wirklicher Drachen am Werke. Die sagte knall hart „one way is Impossible“. Du musst eine Ausreise in Form von Flugticket oder so was Ähnlichem, nachweisen. Sonst kommt man nicht mal in den Flieger. Alles ist gutgegangen. Ich hatte ja das Fährticket nach Montevideo (Uruguay).
(Noch mal kurz zur Erklärung.: Ich muss zuerst nach BA weil dort der Agent für die Südamerikanische Auto Pflichtversicherung sitzt. Ohne die bekommt man das Auto nicht aus dem Hafen. Und das kommt eben in Montevideo an.)
Gut. Der erste Flug war Super. Sitze mit Leder. Nur halb voll. Die netten Stewardessen haben mir die sonst teureren XL Plätze zum 0 Tarif angeboten. Ich hatte zwei Reihen für mich. Geil. Der Pilot hat bei dem normal 3 stündigen Flug sage und schreibe 40 min Flugzeit herausgeholt. Das alte Riem Schwein. Wie geht das? Hat aber alles nichts genützt. Ich musste ja in Madrid auf den Anschluss warten. Und der ging 23.55 Uhr. Mit 4h Zeitverschiebung sind wir dann, am 26.11. ca. 8.00 Uhr Ortszeit in BA gelandet. Dann noch diverse Orientierungen am Flughafen, wie Geld besorgen, Busfahrt in die Stadt organisieren (Taxi ist nicht ungefährlich und teuer), Übernachtung besorgen, usw.. So war ich denn am Sonntagnachmittag, völlig fertig, in dem Hostel in der Florida Straße. Mitten in der Altstadt. (Ich habe bis mittags noch nicht gewusst wo es hingehen soll.)

Jetzt habe ich mich etwas orientiert. Ein kleiner "Jet Leck" in Verbindung mit dem Klimawechsel sorgt für leichte Kopfschmerzen und Müdigkeit. Vorhin habe ich mir den angedachten Spanisch Crash Course besorgt. Bei einer Akademie ca. 10 min von hier. Für etwa 300 USD. Mit privat Lehrerin! 5 Tage. Nachmittags. Na mal sehen.
Hier noch ein paar Bilder aus BA. Neieieieieien nicht Bamberg!!! Es ist für ihre 2.9 Mio. Einwohner eine ziemlich sichere Stadt. Ein Quirliges Leben. Alles Blüht bei ca. 20 Grad. Es duftet nach Blüten. Selbst in der Nacht fühlt man sich hier sichererer als in Hamburg oder Frankfurt! Es ist auch viel Polizei präsent.

Man Tanzt hier auf offener Strasse am Tage Tango!!!


Der große Obelisk.

Die Oper.

Weihnachten.

Was haben wir denn da? Schaut mal auf das Schild am Kran!


Und die lieben Mitbewohner.

Die habe ich gegladdschd. Man weiß ja nicht, ob so was giftig sein könnte. Ich mache auch immer schön den Klodeckel zu. Damit keine Schlange rauskommen kann!
Nun ist schon wieder ein Tag vergangen. Ich war beim Spanisch Kurs, Prima.
Also dann bis auf weiteres.
Grüße sendet Alex.



Montag, 13. November 2017
Nun sind Nägel mit Köpfen gemacht! Die Zeit vor America.
Bhoieieie-ehhh!!! Jetzt komme ich nach einem klitze kleinem Kneipengang in Büsum (wirklich nur 3Bier, na gut, und einem Fernet), an mein Zuhause und mache als erstes die Gasheizung an. Ich stehe noch draußen vor dem Eingang und das Ding will nicht anspringen. Nach neuerlichen Startversuchen macht es plötzlich wuuuuuppppppp!!! und das verdammte Ding ist wieder aus. Ich dachte der Booster wird gestartet. Eine einen halben Meter lange Stichflamme kam aus dem Auspuff. Nur waren keine Igel da die sich halb totgelacht haben. Die Haare sind auch noch dran. (Aus dem Werner Film, falls den jemand wirklich nicht kennen sollte.) Jetzt weiß ich auch warum das Auspuffgitter so verschmort ist :-))).

Also erst mal „Moin-moin“ alle zusammen! Da bin ich wieder.

(Das sagen die hier wirklich!)
Es ist nun etwas Zeit vergangen und ich bin schon gefragt worden, wann ich endlich mal wieder etwas schreiben würde. Nun ja, ich wollte eben keine ungelegten Eier in die Welt posaunen. Aber jetzt gibt es wirklich Neuigkeiten.
Aber zuerst mal die letzten Wochen.
Mit dem Fit für die nächsten 15000 km war wohl nix. Gemäß „Erlkönig“ von Eberhard Chors - „Erreicht den Hof mit müh und Not, und siehe da der Gaul war tot.“ (Oder waren das Preil und Herricht?), habe ich mich bis Hosena gehungert. Auf einer Raststätte sprach mich ein Mann an. Ich solle doch mal nach dem rechten Hinterrad schauen, das sieht so platt aus. Habe ich beim Fahren gar nicht bemerkt. Aber „Bull shit“. Es war nicht das einzige. Ich habe mich auf dem Balkan immer gewundert, wie die vielen Vulkanisier Werkstätten überleben können. (Manche Ortschaft hat 3-4 davon). Jetzt ist mir das klar. Die müssen Zecks der Geschäfts Belebung Dachpappen Nägel ausstreuen. Ich hatte jedenfalls sage und schreibe vier platte. Und das Reserverad taugte eh nichts mehr. Ich bin also bei fast jedem Parkplatz rausgefahren, und habe mit dem 12V Kompressor wieder aufgepumpt. Das dauert. Ich kann euch sagen!!! Nervig. Jedenfalls bin ich angekommen und wir haben 5 neue Reifen bestellt. (Die Grabber AT2 gibt es nicht mehr. Also AT3.) (Jetzt kann man sagen, dass die 3er sich auf der Straße wirklich besser fahren. Gelände weiß ich noch nicht.) Das geht natürlich richtig ins Geld. Gott sei Dank brauchte ich das Auto im Erzgebirge beim Arbeiten nicht. Es stand 2 Wochen rum. Aber es ist alles, vor allem dank Richard und seinem GeoWid gut gegangen. Danke noch mal. Die Arbeit ging „open end“ bis manchmal 24 Uhr, und früh um 6 wieder raus. Nur das niemand denkt GeoWid hätte was zu verschenken. Aber ich mache das gerne!
Dann bin ich nach Brehna zu Gold´s gefahren. Auch dort habe ich erstklassig Gastfreundschaft genossen. Der Thomas hat mir sehr geholfen und als Tischler einiges für mich gemacht. Unter anderem hat er die Badezimmer Tür rausgeschmissen und eingelagert. Die wog sage und schreibe 13 kg. Und das ganz hinten, auf dem langen Hebel hinter der Achse. Dann hat er mir die kleine Bank umgebaut. Die Batterie, das Ladegerät für die Kabine, und die Wasserkanister anders angeordnet. Dazu war das bauen eines kleinen Regales notwendig, so dass jetzt das Ladegerät über der Batterie steht. Dann wurde ein Loch vorne in die Verblendung der Sitzbank geschnitten. In dem so entstandenem Fach steht jetzt wie angegossen das Porta Potti. Millimeterarbeit. An dieser Stelle auch noch mal besten Dank für die Mühen.
Jedenfalls bin ich dann nach Reutlingen zu Sibylle, meiner weiteren Reisegefährtin, gefahren. Dort bin ich auch Super aufgenommen worden. Danke noch mal für die erwiesene Gastfreundschaft an alle Reutlinger!!! Leider konnte ich mich nicht so nützlich machen wie ich dachte. Die Räumlichkeiten sind doch für 2 Arbeiter sehr beengt. Und Sibylle ist ein sehr guter und Akkurater Arbeiter mit dem Anspruch, in Ihrer Wohnung möglichst viel alleine zu machen. Ich bin also nur bedingt zum Einsatz gekommen.
Außerdem hat sie die Heldentat vollbracht, einen Vorhang mit Taschen zu nähen. Dieser ersetzt jetzt die Badtür. Wir haben das ganze mit einem Scharnier und Alu Rohr beweglich gemacht. So kann man das wie eine richtige Tür aufmachen. Ein Schuhregal unter dem Waschbecken und ein Küchenregal neben der Spüle sind auch neu hinzugekommen.
Aber das wichtigste. Wir haben Nägel mit Köpfen gemacht, und eine Schiffs Passage gebucht. Jetzt ist es also Amtlich. Das Auto soll am 19.11. (plus -minus 2 Tage) von Hamburg nach Montevideo gehen. Mit der „Grande Africa“. Dazu sind noch einige Vorbereitungen nötig. Z.B.: Gefahrgut beseitigen. Es darf max. ein Viertel im Tank sein. Gasflasche muss lehr sein. Was mit Porta Potti, Motorenöl Reserven (5Ltr.) usw. ist, weiß ich noch nicht. Das Fahrzeug muss Blicklehr sein.
Jedenfalls bin ich, damit ich rechtzeitig in Hamburg bin, letzte Woche nach Norden gefahren. Ich habe mir St. Peter Ording angeschaut, dort eine Wattwanderung gemacht, (über die Kait-Surfer gestaunt), und jetzt bin ich in Büsum. Dann geht es nach Hamburg um die Lokalitäten zu recherchieren.
So, das war der Aktuelle Nachrichten Überblick.
Bis denn-denn, Alex.

Nordsee Impressionen:





Ja, da hängt einer dran!


Gleich noch was. Ich bin mittlerweile in Hamburg. Auf einem Camper Stellplatz mitten in der Stadt, nur 3 km vom Terminal „O-swaldkai“ entfernt. Heißt wirklich so. Hier ist richtig Lärm. Rund herum vierspurige Straßen und oben drüber eine S-Bahn Brücke. Das ist nix mehr für meine outdoor Ohren! Lacht nicht, selbst ohne Hörgeräte! Jedenfalls ist der Zeitliche Vorlauf gut. Vorhin kam nämlich gleich die erste Überraschung. Ich wollte mich im sogenannten Schuppen 48, wo das Auto abgegeben wird, nach den Modalitäten erkundigen. Aber ich bin nicht mal in das Terminal reingekommen. Da ist alles wie an der Berliner Mauer abgesperrt. (Na ja, bissel übertrieben.) Man darf nur zum abgeben des Kfz rein. Nach Pass, Autopapier und Kontrolle sonstiger Papiere, geht es durch die Sperren. Drinnen nur mit Warnweste und Taxi. Man darf da nicht einfach rumlaufen.
Gut, das kann ja heiter werden. Mal sehen was die nächsten Tage so bringen.
Jetzt aber wirklich,
bis später,
Alex.
Na dann, gute Nacht!



Freitag, 6. Oktober 2017
06.10.2017
06.10.2017
Heute nur mal kurz zur Info!
Am 1.10. habe ich also den Lars wohlbehalten wieder in Bayreuth abgeliefert.
Dann bin ich nach Bamberg gefahren um diverse Kollateralschäden zu beseitigen. Ausdrücklich sei hier nochmals Dank an meine lieben Kollegen gesagt. Diese haben mir wieder tatkräftig geholfen. Nicht nur beim Biervernichten im Fässla. Das Dach war zu reparieren. Da hatte es einige Schrauben auf den schönen Balkanstraßen abgerissen. Deshalb auch der damalige Wassereinbruch. Und auch an Raph. Der hat mir bei den Rücklichtern, der Ab gerüttelten 220V Lampe und dem 12V Anschluss geholfen. Auch bei seinem tiefer gelegten 3er BMW haben wir Ölwechsel gemacht. Vor der Garage auf der Straße. Da bin ich drunter gekrochen :-)))! Könnt Ihr euch das vorstellen? Und Asyl hatte ich bei ihm!
Jetzt noch mal bei mir Ölwechsel / Abschmieren und dann ist alles wieder für die nächsten 15000km fit.
Heute soll es noch zum Familientreffen nach Hosena gehen. Nächste und übernächste Woche dann Arbeiten mit GeoWid im Erzgebirge.
Da ich noch nicht genau weiß, wann die Überfahrt nach Süd Amerika stattfinden wird, verabschiede ich mich jetzt mal für etwas länger. Sobald ich was Genaueres berichten kann, melde ich mich wieder zu Wort. Das wird so Ende Oktober Anfang November werden.
Also in diesem Sinne bis dahin,
euer Schreiberling Alex.



Freitag, 29. September 2017
29.09.2017
27.09.2017
Vom Schwarzen Meer über das Rila Kloster und Sofia bis zum Eisernem Tor. (und dann weiter)

Leider weiß ich immer keinen neuen besseren Anfang. Also: „Hallo, da bin ich wieder!“.

Es geht mir auch wieder seit ein paar Minuten besser. Ich habe das leckere Abendbrot aus sogenannten Wienern, Zaziki, Brot, und nicht zu vergessen einigen Bissen vom Leckeren Baumrindenkäse, dem Campingplatz Klo anvertraut. Der Lars pennt schon, auf der nicht ausgezogenen Gästebank. Also Psssst! Es ist immerhin hier schon nach 20 Uhr. In D 19 Uhr. Aber er musste ja auch nicht fahren. Hat auch das leckere Abendbrot verkraftet! Welch Maaaaaaagen!!! Auch Lidl, Kaufland und co., passen hier den Geschmack dem Balkan Kunden an. Brrr..
Wir sind also vom Donaudelta weggefahren. Zufällig haben wir als erstes eine alte Burg gefunden und besichtigen können. Da wir keine Zufahrt wussten (auch nicht, dass es ein kleines Museum mit Eintrittsgeld war), sind wir einfach diesen Weg entlang von Ausgrabungsfeldern gefahren.



Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht was, und warum diese Burg war. Später sollte man das erfahren. An gegebener Stelle schreibe ich es. (Andeutungsweise sahen wir es an den Beschreibungen im Museum aber schon. Von diesen Burgen gibt es mehrere, die einen regelrechten Ring vom Delta in das Landeinnere bilden. Nur wurde deren Bedeutung erst später für uns bewusst.) (Die Beschreibungen sind schwer zu lesen, da sie in Rumänisch oder einem seltsamen (das liegt möglicherweise an mir) Englisch verfasst sind.)

Jedenfalls haben wir nach Verlassen der Delta Region die Küste erreicht. Wir fuhren durch Constanta (Moloch) und sahen noch einige verkommene ehemalige Kurorte. Diese waren bestimmt mal richtig Klasse, aber jetzt eher abgewrackte Ballermann Dörfer. Dann haben wir den Ort Jupiter erreicht. Der war richtig gut. Zwar im Charm der 70er Jahre, aber sauber und ordentlich. (Die Orte da heißen alle Jupiter, Saturn und so weiter.) Siehe Bilder am Ende beim Campingplatz Vergleich. Übrigens ist hier wirklich alles leer und verlassen, und zu. Es ist keine Saison mehr!
Jedenfalls haben wir am nächsten Tag (wieder mit Schlange stehen und Kontrolle), die Grenze nach Bulgarien passiert. (Auch zurück nach Rumänien an der großen Donaubrücke, guckt man immer in die Wohnkabine. Warum wohl. Und die Grenzer sind neugierig, lassen sich alles zeigen. So ein Gefährt sehen die nicht alle Tage!)
Dann Varna. Auch ein Moloch. Unser Stadtspaziergang ging durch den schönen Park und am Strand entlang.


Dann nach der Dunkelheit, in dem Häusermeer, hat uns ein junger Mann angesprochen ob wir einen „Eskordservice“ haben möchten. Dem Lars ging langsam die Muffe. Also sind wir weitergefahren. Haben ca. 30km außerhalb auf freiem Feld, allerdings mit Industriekulisse, gepennt, um dann am nächsten Tag bis in das Pirin Gebirge zu fahren.
Zwischen durch haben wir noch die alte Ruinen Stadt und Ausgrabungsstelle Pliska besichtigt. Pliska war so ca. von 900 bis 1100 die Hauptstatt von Bulgarien. Hier hat der Khan residiert. Es ist sehr erstaunlich was das für ein Riesenreich war. Es ging von der Adria bis Konstantinopel und dem Schwarzen Meer b.z.w. an der Donau entlang. Daher auch die oben genannte Burg. Diese, und noch andere, waren Grenzbefestigungen. Es waren hauptsächlich Steppen- Reiter- Völker. Sie lebten in Jurten (siehe Bilder). Ich dachte immer, dass diese eher in der Mongolei oder China zu finden wären!




Na gut. Wir sind also im Rila Gebirge angekommen. Auf Camp Bor. Kurz nach dem Kloster. Affen geil, der Campgooooouuuuund! Der alte Mann der den Platz betreibt war baff erstaunt (der dachte scheinbar dass der Blitz eingeschlagen hätte), als meine Lumina den Platz in Flutlicht getaucht hat. Er kam dann raus aus seiner Wohn Hütte (auf den Bildern links zu sehen), und hat uns muffig begrüßt. Nachdem er seinen Rezeptionsplatz eingenommen hatte, und „dreezatsch Leva“ verlangt, und erhalten hat, war er sehr freundlich. Er zeigte uns mit Stolz den Durchlauferhitzer für das Bachwasser, dass übrigens permanent (auch für die Kloospülung auf Osteuropäischen Trittchen) fließt. Das Wasser kommt oben aus dem Bergbach und damit nichts verloren geht, fließt es unten wieder in den selben hinein. Soviel zu Wasserentkeimungsmitteln und Filtern bei Globetrotter! Gut, aber das hatten wir alles im Dunkeln schon selber erkundet. Hinzu sind wir leider den Schildern gefolgt. Nach einer Waldweg- Abfahrt, die Äste hätten uns bald das Dach abgerissen, endete diese an einer halb verfallenen Fußgängerbrücke. Wir mussten wieder rauf zur Straße. Das ging. Ich habe ja einen Geländewagen!
Siehe Vergleichs Bilder zu Jupiter.
Wir haben uns natürlich das Kloster angeschaut.



Leider gingen Bergtouren auch hier aus den bekannten Gründen nicht. Wir sind dann am nächsten Tag die „Straße“ weiter hochgefahren und haben dort an der letzten Hütte vor Waldwegen um Asyl gebeten. Es wurde sehr vorteilhaft gewährt. Sehr nette Leute spendierten uns, natürlich nur zum Kosten, einheimischen Schnaps. Auch das Essen u.s.w. war gut. Und wir konnten dort zum null Tarif stehen.

Aber es Goss wieder. Also nix Rila und Maljoviza, Shit!!! Nix wie weg.
Dann Sofia. Lars wollte unbedingt die Hauptstatt sehen. Vergesst es einfach. So was von total abgewrackt habe ich noch nie gesehen. Und das will was heißen. Selbst die Luft stinkt wie in der Ost Zone am Hbf. Und der Fahrstiel hier!!! Rechts und Links und in Kurven pfeifen die vorbei. Ich bin schon 65 gefahren, aber die volle Pulle (80-90?) vorbei. Normal hier.
Dann sind wir über ein Gebirge Richtung Rumänien gefahren. Keine Ahnung wie das heißt. Jedenfalls Serpentinen hoch und runter. Komischer Weise war die Straße extrem schmierig. Wie mit Seife oder Eis belegt. Ich vermute, dass das am Umweltdreck liegt. In einer Abfahrt, auf eine Haarnadelkurve zu, hat nur noch das ABS gerattert und wir sind schräg auf den Abgrund zu gerutscht. Gott sei Dank hat es wie aus Kannen geschüttet und bei 20m Sichtweite im Nebel uns die Aussicht nicht gegönnt. Auf jeden Fall haben wir auf SAGE UND SCHREIBE 7 Unfälle innerhalb von 30 Km schauen müssen. Nur die Hälfte mit Polizei und Absperrung. Die lernen das nieieieieie!!! An der nächsten Kurve wieder einer am Baum. Grässlich! Und die drängeln Dich, Überholen u.s.w., einfach der Wahnsinn!!!
Dann, im Flachland, hatte ich „die Schnauze voll“. Wir haben an einem Trucker Parkplatz gehalten und gepennt. Dann zum Eisernen Tor. Na ja. Ein schöner Durchbruch.
Wir haben alles gesehen. Historisch. Morgen noch das Herkules Denkmal. Dann geht es Richtung Ungarn.
Camping:
Bor



Camping:
Saturn



Bis zum nächsten Mal,
euer Schreiberling.
Nachtrag: Wir sind mittlerweile in Szeged, Ungarn. Auf einem Campingplatz mitten in der Stadt. Welch ein Unterschied. Hier gibt es sogar ein Schwimmbad mit lauwarmen Wasser. Ich fühle mich nach den letzten Abenteuern in Rumänien wieder mal gut aufgehoben. Es ist sicher, sauber, ruhig, der Fluss vor der Tür, frisch geduscht, ein Slibowitz mit KALTEM Bier zum nachspülen, alles gut. Die Grenze war harmlos. Der Beamte hat nur die Schrift auf der Kabine bewundert, gelächelt, und nachdem ich gefragt habe ob ich warten soll bis er fertiggelesen hat, uns weiter gewunken. Aber davor. Etwa 100km. An einem Rastplatz für Tracker. Wir hatten schon seit Stunden Ausschau nach einem Mittagessen gehalten. Dann kam diese Absteige. Ein Müllhaufen. Das Klo unbeschreiblich, nachdem man sich durch eine liederliche Baustelle bemühen musste. Wir haben also auf der Veranda, neben dem verstaubten Parkplatz Platz genommen und Hühnchen mit Kartoffeln bestellt. Für unsere letzten lei. Leider war ich so dumm das Auto neben einer Bude zu parken, die zwar direkt daneben war, aber ich konnte es nicht sehen. Da sind komische Typen rumgelungert. Als mir dann der Kragen geplatzt ist weil einer sich mit dem Handy an meine Lumina und auf das Geweih gelümmelt hat, bin ich auf und hin. Wer mich in echter Wut kennt weiß wie das aussah. Ich um die Karre rum. Da stand auf dem Rücklicht ein alter Kaffee Becher aus Pappe. Ich bin vor geschossen, habe gebrüllt „no boddy kome to my car“, einen Stinkefinger gezeigt, und bin zurück an den Tisch. Dann kam das Essen. Es war eine abartige Situation. Ich vermute, dass das Nutten, Zuhälter, Drogen Dealer, Balkan Schmuggler u.s.w. waren. Dann sind wir weggefahren und prompt kam uns einer nach. Aber es ist alles gut gegangen. Nur meine Blutdruck, Endorphin und Adrenalinwerte sind enorm in die Höhe geschnellt. Um so einlullender und cool ist es jetzt in Szeged!
Rumänien!

Bahnübergang, Schranken mit Petroliumlampen!

Das ist Schinken!!! Nicht das was Ihr denkt!

Laut Navi Strasse.

Sofioter Polizeier Häusel. Zum regeln der Ampeln an der Kreuzung.

Eisernes Tor

Eine der Weltgrößten Statuen in Fels gemeißelt. Dakerkönig Decebalus, ca. 106 n.Chr..

So geht es eben auch!



Freitag, 22. September 2017
22.09.2017, Donaudelta
21.09.2017, Donaudelta.
Wir sind also von Hermannstadt aus weitergefahren. Aber nicht ohne dass ich endlich beim Frisör war.

Nachdem ich auf der Straße gefragt habe, wo denn ein Frisör sei, kam es zum unvermeidlichen Menschenauflauf. Eine Nette Dame hat sich herauskristallisiert und mich hingebracht. Sie hat in Rumänisch-Deutsch-Englischem Kauderwelsch geredet, und im Frisörladen gleich alle Konditionen für mich ausgehandelt. 3€ hat das ganze gekostet. Und war O.K. so.
Dann sind wir eine beachtliche Passstraße über das Fagarasch Gebirge gefahren.


Ca. 2000m hoch der Pass. Das ganze ca. 2530m hoch. Wir hätten gerne eine Wanderung gemacht, das aber wegen nicht auf zu treibenden Karten oder sonstigem Orientierungsmaterial, bleiben gelassen. Nach dem Pass befindet sich eine Feuerwehrwache, die hier scheinbar auch die Bergrettung betreibt. Ich war natürlich drin. Das hat aber leider auch nichts an Material eingebracht. Aber es war ein Glück für uns!!! Wir haben hinten in die Kabine reingeguckt. Die „Chemokloake“, in Fachkreisen auch „Porta Poti“ genannt, war kugelrund (wegen dem gesunkenem Luftdruck in der Höhe), und deshalb bei der Schaukelei umgekippt. Gott sei Dank ist sie nicht explodiert. Dicht gehalten hat sie auch. Als ich den Schieber um Druck abzulassen geöffnet habe, hat das Ding mich regelrecht angespuckt. Wir mussten eine gute Weile Lüften! Aber das hätte schlimm ausgehen können. (Ca. 40l Gemisch im Schlafraum, unvorstellbare Katastrophe!)
Unterwegs, bei einer kleinen Pause, haben wir uns einen sehr interessanten Käse aufschwatzen lassen. Er ist mit Baumrinde umwickelt, zu genäht, kam 50 Lei (am Schloss kam ein fünftel Käse so viel), und stinkt abartig. Er ist noch zu!


Jedenfalls sind wir weiter bis zum Panorama Camp in Dambavicioara gefahren und haben uns da einquartiert. (Die hiesigen Stellflächen in freier Natur sind irgendwie komisch. Dreckig, Schief, Selten, und völlig unbegründet, hat man ein ungutes Sicherheitsgefühl.) Das ist kurz vor der Ortschaft Bran (20-30 km), wo sich das legendäre Dracula Schloss befindet. Natürlich wollte ich das sehen. Aber vorweg, fast schade um´s Geld. Die Typische Touri Abzocke eben. Erst Gebühren Parkplatz (Wo wir bei der Ausfahrt als Bus bezahlen mussten!), dann Rummelbuden a´la Fidschie Markt in Herrnskretschen, dann Eintritts Kassenhaus u.s.w.. Ich habe mir nachher zum Frustabbau im dortigen Biergarten ein Bier (normales Timisoara) geleistet. Es hatte die gegenteilige Wirkung. Ein 0.4er für umgerechnet 3€. Das ist das 4 fache wie wo anders. Nüschd wie weggg hier, war die Losung.


Dann sind wir durch die Stadt Campina gekommen und Lars hatte prompt Zahnschmerzen (ob`s an zu viel Vampier lag?). Jedenfalls waren wir in der Stube eines einheimischen Baders. Nach einer Wolke Chloroform im Wartezimmer ging es zur Sache. Diese hat er sehr gut gemacht.1 Er war übrigens schon mal in DD und konnte etwas Deutsch. Es war nur eine Zahnfleischtasche mit einer stillen Reserve aus Haferflocken drinne. Wie von den Hamstern abgeschaut. Der Lars will ja unbedingt schwerer werden, und hat ständig Angst nicht genug zu essen zu bekommen :-)))!
Ende gut, alles gut! Na ja, das Ding mit dem Zahn jedenfalls. Wir haben am Abend, nach stundenlanger Fahrerei einen Schlafplatz gesucht. Es waren alles Brett ebene Felder, bis zum Horizont. Außer am selbigen in einer Richtung das Fagarasch Gebirge. Und dort ging es los.
Wir sind auf eine Nebenstraße abgebogen, dann auf einen Feldweg, dann auf einen abgeernteten Acker……Hinzu habe ich schon über die Allradoption nachgedacht……Dann, nach einem Fläschel Rotwein und etwa 2h Schlaf, ging gegen 2 Uhr der Weltuntergang los. Gut dass ich pinkeln musste und das Ganze gesehen habe. Sonst wären wir versunken! Erst Wetterleuchten und Sturm, dann Blitze ohne Ende, das auf völlig freiem Feld, ohne jeden Baum und Strauch. Wir haben Allarmmäßig abgebaut. Nicht alles, nur so, dass man flüchten kann. Und dann, als ich eben losgefahren bin, haben sich alle Schleusen geöffnet. Einschließlich Hagel. Der Feldweg war gleich viel geschmeidiger zu befahren. Er hat nicht mehr so gerumpelt weil die Schlaglöcher sich in Matsch verwandelt haben. Lenken war auch viel einfacher, weil man eh schräg gedriftet ist. Na ja, jetzt hatte ich schnell Allrad und die Untersetzung drinne. Da ohne??? Nicht auszudenken. Weiß übrigens jemand ob eine Alu-Holz Kabine auch als faradayscher Käfig fungiert? Jedenfalls haben wir im Aquaplannischen Blindflug eine Tanke erreicht unter deren Dach schon andere Zuflucht gesucht haben. Wir haben den Rest der Nacht dort verbracht und uns mit diesem Hund angefreundet.

Ich hätte den am liebsten mitgenommen, aber.… Dieses Mal war etwas Wasser auf meiner Bettdecke (Darauf Mensch, nicht darunter!). Das muss durch das Klappdach reingekommen sein. Im Fach unter dem Kühlschrank und im Batteriefach war auch Feuchtigkeit. Aber das war hoffentlich Kondenswasser.
Am 20. dann, sind wir endlich im Donaudelta angekommen.



Donaufähre

Leider existier die Straße, die wir uns auf der Landkarte ausgesucht hatten, nicht. Zumindest nicht vom Festland aus. Möglicherweise nehmen die Einheimischen Autos mit dem Schiff mit? Wir sind also nach „Murighiol“ auf einen kleinen Campingplatz gefahren. Noch am selben Abend haben wir beim sehr freundlichen Wirt eine Bootsfahrt ins Delta für etwa 50€ gebucht (ca. 5-6h). Mit unseren Camper-Nachbarn, 2 Franzosen, zusammen, ist es mitten in der Nacht losgegangen. Na ja, so um 5 aufstehen. Der Wirt kann übrigens fließend Englisch, Deutsch, Französisch, und scheinbar noch mehr. Hut ab! Also sind wir heute mit einer GFK Nussschale und 40 PS Außenborder im Delta rumgedüst. Neben Fröschen


und Essbaren Wasserpflanzen-2, gibt es hier natürlich jede Menge Wasservögel. Neben den unscheinbaren, die man wegen ihrer perfekten Tarnung kaum erkennt,


ist auch der Silberreiher


und der Pelikan



häufig vertreten. Auch zwei kleine Wasserschlangen waren zu sehen. Die waren aber sehr schnell weg. Ich habe mir die Landschaft vorher etwas anders vorgestellt. Es sind viele Kanäle die viele Seen verbinden, und dazwischen, ich glaube es sind 3, Hauptarme der Donau. Das Wasser ist sehr flach (zumindest in den Seen), etwa 30cm tief. Unser Käpt´n musste immer wieder mal rückwärtsfahren, um die aufgewickelten Pflanzen von der Schraube zu wickeln.

(Man beachte den Schlamm.)

Jetzt sind wir noch hier auf dem Campingplatz und wollen morgen in Richtung Constanta weiterfahren. Ich will natürlich im Schwarzen Meer Flachköbber machen. Lars wird sich wohl eher nach den Strandschönheiten den Kopf verrenke.
So, dann macht´s mal gut. Bis denne.
1 Ergänzung Lars: In dieser Praxis hat der Arzt noch das Zepter in der Hand! Er ist Empfangsdame, Buchhalter und Arzt in einem. Um die wartenden Patienten nicht zu langweilen, ist die Tür zum Behandlungsraum selbstredend offen. Die ganze Behandlung gab´s ohne Wartezeit oder Voranmeldung für 50 Lei (ca. 10 €). Ein sehr freundlicher und kompetenter Zahnarzt!
2 Ergänzung Lars: Unser Käpten gab uns Wassernuss (Trapa natans) frisch aus dem Wasser zu essen. Auf das erhitzen um das Gift zu neutralisieren wurde gediegen verzichtet. Guter Stoff… ;)
Noch ein paar Delta Bilder:


(Da ging es wirklich durch.)

(Das sind Wildspuren am Wasser.)


Noch ein paar Rumänien Impressionen:


Nein, wir wurden nicht abgeschleppt!




Auf dem Camp nahe Bran.




Ja, ein Pferdewagen mit Draht ans Auto gebunden. Geht auch gut.


So kann die Telekom also auch.


Ach so, das noch. Wir hatten ein paar fast angebrütete Eier im Kühlschrank. Die haben wir als Köder für die Wildkammera genommen. Leider waren aber die Viecher genauso schlau wie wir. Keins auf dem Bild, mau.
Und zum Schluß noch ein schöneres Bild aus dem Fagarasch.


Übrigens sind wir mitlerweile wegen mangelnder Internetverbindungen schon in Jupiter am Schwarzen Meer, nahe der Bulgarischen Grenze.
Mohoin, Alex.



Sonntag, 17. September 2017
17.09.2017
16.09.2027
Servus Fans!
Ich komme mal gleich zur Sache mit den Neuigkeiten. Ich bin also gleich nach dem ich die „herrlichen“ Preise in „Old Germany“ genossen habe, und diverses Bier eingekauft habe, weitergefahren. Aber erst war ich eine Nacht in Graal-Müritz und in der Ostsee baden. Es hatte endlich mal etwas Sonne, zumindest hat es nicht geregnet.




Dann, am nächsten Tag, habe ich in einer Selbsthilfe Werkstatt in 4,5h mühsamer Kleinarbeit die Lumina verbaut. Die geht jetzt einwandfrei. Ich weiß nur nicht was der deutsche TüV dazu sagt. Ist mir aber vollkommen Wurscht. Das Ding ist wirklich nicht schlecht. (Und verhindert hoffentlich diverse Esel Karren auf das Geweih zu nehmen!)
Gut. Dann bin ich also eiligst nach Bayreuth gedüst. Mein Sohn Lars (Nicht zu verwechseln mit dem kletter-Lars.) hat Urlaub, und wusste nicht was er damit so richtig alleine anfangen soll. (Übrigens komme ich mir gerade vor wie bei Windstärke neun auf nem Fischkutter. Habt Ihr da schon mal versucht was zu schreiben? Lars versucht nämlich gerade Nudeln mit Champis zu kochen, und spring deshalb dauernd hier rum. Das ganze Auto schwankt hin und her.) Also hat er sich als Diesel Sponsor angeboten, und wir sind zusammen nach dem Balkan aufgebrochen. Da er am 2.10. wieder in Bayreuth sein muss, versuchen wir Kilometer zu schrubben. Sind also bisher über Passau, und den Balaton (Da muss man wohl eher „um“ sagen.), nach Hermannstadt (Sibiu, in Siebenbürgen) gefahren. Dort sind wir jetzt, wieder auf einem Campingplatz, etwa 10km außerhalb der Großstadt (ca. 160000 Ew.). Morgen wollen wir die Stadt besichtigen gehen, und dann weiter zum Schloss von Graf Dracula. Mal sehen ob im Fagarsch Gebirge (ca. 2500m hoch), noch ein Gipfel geht???
Am Balaton sind wir auf einem Campgrooouuuund in Balaton-Füred gelandet. Auf diesem war gerade ein Hippi Festival im Gange. Mit Indischen Zelten, Musik, Wahrsagern, Kitsch und anderen Buden, UND „Make free love“ Buden. Ganzkörperbehandlung. Wir waren natürlich NICHT drinnen. :-))). Die Musik, esoterischer Art, ging bis etwa um eins…..



So, die Nudeln (waren gut) sind verputzt, und ich total genudelt!
Dann sind wir weiter, mit einer Nacht auf einem rumänischen Acker, nach Siebenbürgen gefahren. Nach dem Balaton haben wir die Europäischen Regengebiete endgültig verlassen.



Das gefiel dem voll beladenem Auto aber überhaupt nicht. Bei zig Kilometer langen Steigungen auf modernen Autobahnen (sind leider noch im Bau und die Ausnahme), ist das Kühlwasser wieder zu warm geworden. Bei 31C° war das aufdrehen der Heizung auf max. temp. von 32C° zwar sehr hilfreich, aber…..




Rumänische Gegensätze, alt und neu, wie bei den Strassen!

Also gut, erst mal bis morgen.

So, wir waren heute, also am 17., Hermannstadt besichtigen. Die Altstadt soll ja sehr schön sein. Ist sie auch, aber eben wie die mittelalterlichen Süd-Ost Europäischen Städte so sind. Nach meinen vielen Stadtbesichtigungen der letzten Wochen eben nun nichts so Besonderes. Eben ein sanierter Stadtkern, der übrigens von Chaouchesku (ist das richtig geschrieben?), abgerissen werden sollte. Gott sei Dank ist es den Bürgern damals gelungen (Heldentat), das zu verhindern. Der Wirt von unserem „Ananas Camp“ hat uns mit in die Stadt genommen. O.K.. Rück zu sind wir mit dem Dacia Taxi gefahren. Ein echtes Abenteuer. Neben „Jesus Maria“ Sprüchen hat er sich über die Polizei ausgelassen, was ihn jedoch nicht, als diese wirklich dastand, zum Bremsen veranlasst hat. Nach dem wir mit 100 eine Tempo 30 Zone durchquert hatten, und er mit der Hupe diverse Leute vom sich völlig fehl am Platze befindlichen Zebrastreifen gescheucht hat, haben wir tatsächlich den Campingplatz erreicht.
(Ergänzung Lars: Alex hat gut lachen! Nach paar Metern als Beifahrer hat er sehr zügig zum Gurt gegriffen und war damit der einzige vorschriftsmäßig gegurtete Passagier an Bord, Angsthase! Auf der Rückbank gab es keine Gurte.) Übrigens hat er (der Fahrer), vorher seine Frau zuhause angesteuert, und sich per Navi erklären lassen wo wir überhaupt hinwollten. Für (mit Trinkgeld) 40 Lei (1:4,6) war es eine sehr schöne Achterbahn Fahrt. Wir sind ausgestiegen und haben erst mal gelacht.
Hermannstadt (Sibiu) Impressionen.






Jetzt ist gerade ein Gewitter angekommen. Es Gießt wiedermal in Strömen. Schönes Wetterleuchten. Und Lars kocht schooooon wieder!!! Ich habe mich der Sünde der Völlerei verweigert. Gestern war echt zu viel.
Mal sehen ob ich das jetzt on-line bekomme. (Übrigens ist der Gewürztraminer richtig gut :-))).)
Tschau, euer Schreiberling.
Sorry, aber ich muss noch mal Dampf ablassen. Jetzt will ich das ganze online stellen und was ist??? Komplett kein Netz mehr. Bull shit, vor ner halben h habe ich noch „online banking“ gemacht.
Ich schreibe und online das jetzt im Büro des Camps.



Samstag, 9. September 2017
09.09.2017
09.09.2017
So, nun habe ich euch lange genug auf die Folter gespannt.
Zuerst das von Ralli gewünschte fast Selfi. Das hat übrigens wirklich ein Japsen aufgenommen. Wir dachten, dass wir den Ralli gerade hier getroffen hätten, und das Ereignis musste natürlich auf Zelluloid gebannt werden :-))) !



Ja, (Ihr kennt mich ja), ich war noch baden an diesem Strand! Huuuuuuuuh!!! Aber schön.
Wir sind also von den Lofoten wegen schlechtem Wetter und auch miserabler Prognose geflohen. Auch für das Nordkap war nur Dauerregen u.s.w. angesagt. Das haben wir also aus Vernunft Gründen sein gelassen. Hin und zurück 2000km in strömendem Regen, mit Nebel und Sturm, nur um die ………Busse anzuschauen die dort auf dem Bezahlparkplatz stehen, das geht wirklich zu weit. Nach Studium der Wettersituation haben wir also beschlossen nach Süd-Westen, nach Oslo zu fahren. Dort hat Lars, der Eisen Bereifte, natürlich Klettergebiete ausgemacht. (Originalton Lars bei strömendem Regen: Ich, „Was machmorn heude??? Lars, „Gleddorn“.) Also entstand der Plan, dass Lars an seiner umsteige Station Oslo den 2. Flieger besteigt, und den ersten in Evenes sausen lässt. Die Hoffnung war, nach den Bergen hinter Narvik schönes Wetter zu haben. Diese Rechnung ging teilweise auch auf. Wir haben wirklich noch was geklettert. In der Nähe von Oslo. Aber das kommt später.
Wir sind also über Narvik- Bognes- Östersund nach Oslo gefahren.







Zwischendurch kamen wir uns mal wie die berühmten Hunde des Fleischers vor, die ja bekanntlich auch nicht die vor der Nase hängenden Würste fressen dürfen. Es grenzte fast an physische Folter durch das Gebiet des Stetind zu fahren, und alles war triefend nass. Und keine Besserung in Aussicht, und noch Wochenlang Zeit!!! Das sind dort richtige „big wall“ a´la Yosemite. Fast 1400m hoch. Einfach Geil!!! Und Erstbegehungspotential!







Der Lars hat nicht mehr viel gesagt. Wir sind weiter gefahren.

In Östersund habe ich mir den lange gehegten Wunsch eines neuen Fernscheinwerfers auf LED Basis zu leisten, erfüllt. Geil, 120W und 12000 Lumen!!! Erste Reaktion von Lars: „Um Gottes Willen, wenn Du anfängst mit Basteln geht uns ja ein Klettertag verloren.“. Also musste ich das Ding mit ins Bett im Alkoven nehmen. Ein Name war schnell bei der Hand. Er, (oder besser sie), wurde fortan Lumina genannt. Jeden Abend durfte ich mir also anhören, dass ich jetzt mit meiner Lumina kuscheln gehe. Ha-ha….Leider ist er aus Ermangelung von Bormaschine und Lötkolben (und dem Regen), immer noch nicht dran.
O.K., wir sind also nach Oslo, haben ein Klettergebiet aus dem net. gefunden und angesteuert, dort mit Lokals geredet, Tip´s erhalten, Klefü ab fotografiert und haben (zu Lars größter Entspannung und Erleichterung), endlich wieder Hand an das Gestein gelegt. (Oslo hat einen Ring von kleineren Klettergebieten rundherum.) Es waren ein paar regenfreie Tage. Dann ging es wieder los.


(ca.3-4SL)


Ja, das bin ich.

Wir haben also der Stadt Oslo ein paar Tage gewidmet. Haben Holmenkollen,

(Wahnsinn, keine 10 Pferde würden mich da runter bringen!)
Burg Akershus, Hafen, down town, u.s.w. angeschaut.

(Die meinen das mit der Monarchie scheinbar noch ernst. Abgesehen von Schilder wie etwa "Reichsgrenze", wird hier die Burg Ackershus bewacht. Jedoch ist kein König da. Alles verschlossen und verlassen.)

(Wer "Werner" gesehen hat, weiß worauf ich anspiele.)
Wir haben 2 im Stadtführer ausgewiesene Wanderungen in der Stadt, auf einmal gemacht. Als Lars am 7. abgeflogen war (ich meine mit dem Flieger, nicht vom Fels), habe ich mir noch das Fram und das Kon-Ticki Museum angesehen. (Die Bilder sind leider nicht vorzeigbar. Zu dunkel und zu nahe dran mit der Kamera.)
Sehr sehenswert, alle Museen hier. Aber es gibt einfach zu viele. Ich glaube 14 Stück! Dann bin auch ich weitergefahren.
(Shit, der Aku ist leer. Ich habe mir extra einen neuen Adapter gekauft, weil ich dachte, dass es am Stromanschluss liegt. Beim Laden in der Kabine qiekt der Stromumwandler vor Schmerzen jämmerlich. Der hat scheinbar mehr Stromhunger als die Batterie hergibt. Das kennt man ja vom Menschen auch, wenn zu wenig auf dem Teller liegt. Aber mit dem neuen Fraß qiekt´s auch. Ich muss also bald Schluss machen. Na ja, manche werden´s den Strömlingen danken.)
Trotzdem noch zwei Anmerkungen. Ich bin erstaunt wie viele e-Autos hier rumfahren. Auf dem Lande nicht so sehr, aber in Oslo, unglaublich. Hauptsächlich Tesla, aber auch Audi und E-Golf. Es gibt viele Parkplätze mit Steckdosen. Scheint gut zu funktionieren. Hat da etwa wiedermal jemand in D die Zeit verschlafen???
Die scheinen hier wenig Vertrauen in die Zuverlässigkeit ihrer Bürger zu haben. (Ähnlich wie beim Alk.) In den Ortschaften sind Buckel auf die Straße gemacht. Damit ja niemand zu schnell fährt. Die meisten sind gekennzeichnet. Leider hatten wohl die Straßenarbeiter manchmal etwas Asphalt übrig. Manche sind eben genau so schwarz wie die Straße. In meiner Kabine waren hinterher fast alle Fächer leer. Bin mit sagenhaften 35 Km h fast abgehoben. Die Sprungschanze macht dem Holmenkollen alle Ehre und war gefühlt einen halben Meter hoch.
Überhaupt, die Hecklastigkeit meines kleinen Königreiches. In dem einen Klettergebiet mussten wir zum Parken über einen Straßengraben fahren. Eben ÜBER einen. Das rechte Vorderrad war weit in der Luft. Ist halt nicht nach unten gerollt weil das Heck zu schwer ist. Ich habe dann dem Lars einige Bilder im Internet gezeigt. Mit Rahmenbrüchen. Nur so, zur Verdeutlichung der Problematik. Heute habe ich auf einer Autobahn Raststätte das Reserverad abgebaut und nach vorne genommen. Und überhaupt alles was geht nach vorne getan. (Porta Poti u.s.w.)
Und der Fimmel mit dem Alk hier. Im Supermarkt gibt es nur Dünnbier und Wein! Brr. Oder habt Ihr schon mal Merlot mit 0.0 % probiert? Einfach abartig. Die verdienen ca. 30-40000 Kronen als Arbeiter. Da sind die 1.40€ für Diesel billig. Aber für uns???
Ich bin also auf Rückfahrt. Nachdem ich im Nationalpark Saltö gepennt habe, bin ich gestern noch nach Fiskebäckskil gefahren. Dort habe ich auch eine Nacht zu gebracht, und heute das Forschungszentrum auf Richards Anraten hin besichtigt. Meeresbiologie, sehr interessant.
Jetzt gehe ich mir Göteborg anschauen und dann ab zur Fähre nach Trelleborg. Die Brücken in Dänemark sind genauso teuer, und es wären 300km mehr.
Werde also nach Rostock oder Saßnitz übersetzen.
Bis später.
Ach so, die Pilze hätte ich beinahe vergessen. In 5 min. direkt am Auto. 4x Essen. 2 gewaltige Steinpilze. So fest, das beim braten fast kein Wasser rauskommt und es beim beißen schnurbst!

Jetzt habe ich endlich den Beitrag fertig. Bin auf einem großen Schiff auf der Ostsee mit WLAN! Am Tage soll das von Trelleborg nach Rostock nur 4,5 h dauern??? Warum in der Nacht dann 8 h weiß auch niemand. Damit man das dauerhafte leichte Schaukeln genauso wie das endlich vernünftige Bier (5.2 Umdrehungen) genießen kann? Die haben hier alle so einen lustigen Gang drauf :-)))!
So, jetzt lege ich mich auf die Bank und Penne.
Bis denne.



Montag, 28. August 2017
28.8.17
Es gießt und gießt und…………
Hier ein Bild als Wetterimpression am schönen Strand wo wir gerade stehen.



Die Verlockung Baden zu gehen besteht zwar, aaaaaber……..

Wieder eine Spracherkenntnis. Früher sagten wir „Du Gammler“, oder hast du wieder rumgegammelt, oder ich gehe bissel gammeln. Aber hier gibt es das wirklich. Siehe Bild.



Am Sonnabend haben wir Vikinger gespielt. Im Vikinger Museum. Mit Audio Guide im gut aufgestellten Museum, Fahrt mit einem original nachgebautem Vikinger Boot, Bogenschießen und Axtwerfen. Wir hätten vor 1000 Jahren nicht lange gelebt. Waren beide gleich miserabel.
Hier steht das größte jemals gefundene und original nachgebaute Langhaus der Vikinger.





Da hat natürlich der hiesige König residiert. Es ist 85m lang. Die Macht eines Stammes wurde eben auch durch die Größe des Hauses repräsentiert. Alles sehr interessant. Dann sind wir nach A° gefahren. Am letzten Ende der Inselgruppe.



Gestern haben wir eine Erstbegehung versucht. Erst über gefühlt senkrechte Fußballfelder (45-50°?) in eine Scharte.



Dort mussten wir aber den Moosauflagen auf den Felse (Die ca. 5cm dick sind und keinen Halt auf den darunter befindlichen Steinen haben.) Respekt zollen.



Wir sind wieder runter. Nun stehen wir an obigem Strand und warten auf besseres Wetter.
(Habe das versprochene Ren Deer nachgereicht.)