Freitag, 3. August 2018
2018.08.02.Das Ende von Kolumbien!
2018.07.30.Das Ende von Kolumbien!
Hallo Leute! Ich hoffe euch allen geht es gut.
Ich werde wie immer der Reihe nach berichten. Nur eines vorne weg. Ich habe ganz schönen Stress gehabt. Das Auto ist kaputt. Ich sitze in Pasto fest und muss morgen Kolumbien mit dem Auto verlassen haben. Die 3 Monate sind um. Wenn die hier das nicht bis morgen Mittag in den Griff bekommen wird es eng. Man muss Strafen hier in einheimischen Gefängnissen absitzen. Und die sind keine solchen Faultierfarmen wie in Deutschland. Aber so schlimm wird es schon nicht werden. Ich werde also weiterschreiben, wenn ich raus bin und Ruhe habe.
2018.08.02.
So, jetzt habe ich Ruhe. Ich bin in Ibarra, Ecuador. Auf der Finca Sommerwind. Wen es interessiert, www.finca-sommerwind.info. Der Eigentümer hat mich auf einem Supermarkt Parkplatz in der Stadt angesprochen, und mich gleich mit hier her gelotzt. Es war am Abend und ich hätte sowieso irgendeinen Platz für die Nacht finden müssen. Das hier ist eine wahre Oase, mit Strom, warmer Dusche, Kühlschrank, Waschmaschine, und vielen Deutschen Wohnmobilisten. Der erste richtig nach unserem Standard eingerichtete Campingplatz den ich in Süd Amerika sehe, und sauber, alles wie doaheeme. Mit Biergarten! Ein Geheimtipp zum Gedankenaustausch und man erfährt viele neue Tipps. Zum Beispiel wie man das Auto deponieren kann in Süd Amerika. An solche Informationen kommt man eben leider sonst nicht heran. Ich habe es ja gerade erst durch. Das ganze für 6 Dollar den Tag.


Der Grenzübergang war auch ein kleines Abenteuer. Nach dem ich in der Werkstatt in Pasto richtig böse geworden bin, bin ich gegen halb zwei dort losgekommen, aber das erzähle ich am Ende des Berichtes. Jedenfalls habe ich in buchstäblich letzter Minute den Übergang erreicht. Dort waren tausende von Menschen mit bergen von Gepäck versammelt. Später habe ich erfahren, dass es Flüchtlinge aus Venezuela waren. Nachdem ich meinen Reisepass der Polizei gezeigt habe, hat man mich nach vorne gelassen. So hatte ich nur etwa 10 Leute Schlange vor mir.

Schlange an der Grenze.
Aber jetzt kam der Hammer. Sagt doch die Dame am Schalter zu mir, dass ich 1 Tag überfällig wäre und sie mir den Ausreise Stempel nicht geben könne. Dann musste ich auf den Chef der Station warten. Der hat dann nach längerer Diskussion entschieden, dass ich gehen darf. (Wohlgemerkt, ich war vorher beim Zoll und habe mit dem ADUANA (Zoll) Formular das Auto ausgecheckt. Da war alles in Ordnung.) Auch habe ich an Hand des Kalenders noch einmal die Tage gezählt. Auch i.O.. Es hat sich herausgestellt, dass das Datum der Einreise auf dem Zollformular ein anderes als im Ausweis Stempel war. Meiner Meinung nach war ich Pünktlich. Na ja, Ende gut alles gut. Ich bin in Ecuador.
Aber der Reihe nach.
Kolumbien hat meinem Auto nicht gutgetan wie ihr gleich lesen werdet. Aber die Einheimischen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich habe wieder Leute kennen gelernt bei dehnen ich in Santa Marta gewohnt habe. Die sind unglaublich. Alle Frauen auf der Straße waren scharf auf mich. Die eine hat immer mit eindeutigen Bewegungen über die ganze Straße gerufen, „Alexander Vozie Vozie, Vozie-Vozie Alexander!!! Ich war der Hahn im Korbe. Aber natürlich lacht man nur darüber.

Das Haus in Santa Marta.

Am Tante Emma Laden.

Die erste kleine Schramme.
Natürlich habe ich auch anderweitig gecampt. Ich bin an diversen Stränden gewesen wie etwa Puerto Valero, Buritaca, Santa Marta oder Baru. Sie haben mir auch sehr mit dem Auto geholfen und mich auf Behörden wie den Zoll im Hafen begleitet. Wir haben einige Ausflüge gemacht. Etwa über Minca in das 1200m hoch gelegene El Campano.


Das einheimische Essen schmeckt gut. Aber als ich auf den Grund der Suppe gesehen habe.....
Wir haben zum Beispiel eine Kaffee Plantage mit deutscher Brauerei besucht.

Bestellung von Kaffee.

Mit Rocio beim Kaffee.

Kaffee.

Kaffee.

Kaffee Fabrik zum anschauen.

Bayern mit eigener Brauerei.


Bambus am Weg.



Vogelnester.

Giftig?
Auf dem Weg dort hin hält uns wieder mal eine Polizei Kontrollstelle an. Der Polizist fragt mich doch tatsächlich ob ich eine Waffe bei mir habe. Ich habe im meinen Hosenstall gezeigt und gesagt, „Selbstverständlich, willst Du sie sehen?“. Alle haben sich halb totgelacht und wir durften weiterfahren.
Dann ist mir aufgefallen das die Vorderräder unterschiedlich abgefahren sind. Ich bin unter Vermittlung der Freunde in eine Werkstatt gegangen. Es hat sich herausgestellt, dass sämtliche Teile der Radaufhängung einschließlich Lenkung und Stoßdämpfer total ausgeschlagen waren. Also alles neu. 3 Tage Werkstatt, oder was man hier eben so bezeichnet. Ungefähr 600 € insgesamt. Mit 2 ganzen Hühnern zum verköstigen der Arbeiter.

Armes Auto.

Alles neu. Beidseitig.
Freund Pedro hat mir das vermittelt. Er ist bei der hiesigen Polizei. Was er dort macht, was er verdient u.s.w., schreibe ich hier nicht öffentlich. Ihr könnt mich ja bei Interesse fragen. Es ist interessant. Jedenfalls wollte er mir den Zugang zu den 2 höchsten Bergen von Kolumbien vermitteln. (Er kennt den dortigen Polizeichef, und ich hätte mit einer Patrouille mitgehen sollen). Die sind hier vor der Haustür. Es ist das weltweit höchste direkte Küstengebirge. Die Berge Pico Colon (5775m) und Bolivar (5560m) sind nur 40 Km vom Meer entfernt. Sie sind laut Internet aus „schwer erklärbaren Gründen gesperrt“. Es ist nicht nur Rebellen Rückzugsgebiet (FARC und Parra Militärs haben die Kontrolle!) und Drogen Gebiet. Es ist vor allem heiliges Indianer Land. Es gehört den Stämmen der Kogi, Arhuaco, und Asario. Der Stammesfürst entscheidet wen er für würdig erachtet diese Berge zu besuchen. Aber es wurde nichts mehr.
Bei Pedro und seiner Familie haben wir auch gegrillt.


Es gibt ganze Sadtviertel mit Ersatzteilläden.

Beim kaufen von Ersatzteilen zeigt mir Pedro diesen wagen.

Mit dieser Maschine wird Zuckerrohr ausgepresst.

Es sieht dann so aus.

Der so gewonnene Saft schmeckt kalt ganz gut.

Wochenendeinkauf in Familie.

Für den ganzen Monat in solchen Dimensionen.

Die Indianer auf dem Foto sind vom Stamme der “Rubi Elizabeth“.
Hier bei Buritaca soll es Kaimane und Alligatoren geben. Die wollte ich natürlich in freier Wildbahn sehen. Aber leider war trotz gemietetem Führer kein einziges Kriechtier ähnliches Viech zu sehen. Ich war 3-mal dort, nichts.




Auf der Jagd nach Aligator, Kaiman und co.

Schildkrötengelege.

Und ich.

Pelikane.
Dann habe ich die Reifen von hinten nach vorne tauschen lassen. Damit die schlechten hinten sind. Stellt euch vor, der Monteur wollte meine Alufelgen mit einem 2 Meter langen Rohr anziehen. Ich bin dazwischen gegangen. So etwas wie Drehmomenten Schlüssel kennt man hier nicht. Der hat Augen gemacht als ich ihm meinen erklärt habe.
Dann, ich habe ja die ganze Zeit nach einem Weg über die Karibik gesucht, kam die Nachricht dass ich mein Auto bei Sandra Braun in Colonia del Sacramento, Uruguay, unterstellen kann. Bis zu einem Jahr. Ach so, das wisst ihr ja, glaube ich, noch nicht. Ich muss für eine Weile nach Old Germany zurück. Ich habe verschiedene wichtige Dinge zu erledigen. Ich muss zum Zahnarzt, ich muss auf das melde Amt, ich muss den LKW Führerschein verlängern und Richard braucht mich dringend. Die Idee ist, auf Grund der hygienischen Bestimmungen und der Tatsache, dass Australien eine Insel ist und man nach 3 Monaten wieder raus muss, Australien ohne Auto zu machen. Also muss ich das Auto für mehr als 3 Monate deponieren. Und das geht eben nur in Uruguay. Jedenfalls bekomme ich keine Infos wo sonst mehr als 3 Monate möglich sind, und man, wenn man mit dem Auto ein gereist ist, mit dem Flugzeug wieder ausreisen kann. Manche behaupten Mexico ginge bis 10 Jahre. Aber das ist alles nicht Amtlich und mir deshalb zu unsicher.
Gut. Jedenfalls habe ich beschlossen wieder zurück zu fahren nach Uruguay.
In Barranquilla habe ich kurz angehalten um auf das Handy zu sehen. Ergebnis, siehe Bild. Sofort waren 3 Arbeiter einer gegenüberliegenden Vulkanisierwerkstatt und die Polizei da.

Welch Zufall, es sah aus wie ein Messerstich. 180000 Peso wert.
In Cartagena dann ist passiert was längst fällig war, bei den Chaoten auf den hiesigen Straßen. Ein Moped ist mir beim links abbiegen reingefahren. Eine schöne Delle zur Erinnerung an Cartagena ist geblieben.

Dann habe ich das schöne Baru angeschaut.
Ich bin weiter mit einem flauen Gefühl in der Magengegend durch das Valley de Cauca gefahren. Ihr erinnert euch sicher an die Nachrichten. Da war vor 2 Monaten der Dammbruch. Man befürchtet das bei stark Regen der Rest auch noch zusammen bricht und eine Flutwelle durch das Tal rauscht. Die evakuierten einheimischen sind freilich längst wieder heimgekehrt.


Cauca.
Weiter ging es über Medellin und Popayan nach Norden.
Und dann der Super Gau! Mitten im Rebellengebiet, am Nachmittag, auf enger Bergstraße, geht plötzlich weder Lenkhilfe noch Klima Anlage. Es hat 3 von 4 Keilriemen zerrissen. Scheiße. ich fahre also ohne weiter. Ist ja ein Diesel. Lenkhilfe, Klimaanlage, Lichtmaschiene…….es geht auch ohne. Ich war etwa 20 Km vor El Estrecho. Dort angekommen wollte man mir an einer Tanke helfen. Ich habe denen Geld gegeben damit die aus der nächsten Stadt neue Keilriemen besorgen. Die kamen am Abend mit 2 statt 4 Keilriemen wieder und haben versprochen, es am nächsten Tag zu reparieren. Inzwischen hat sich die Polizei rührend um mich gekümmert. Aber die haben das Auto auch nicht ganz gemacht. Es war jedenfalls eine sichere Nacht. Mit Video von der Tanke und Polizeischutz. Am nächsten Tag kam natürlich niemand. Ich habe beschlossen die 150 Km bis zur nächsten Stadt, Pasto, weiter zu fahren. Es ist gut gegangen. Ich bin in eine Werkstatt. Habe aus Angst (die waren wirklich fällig) die Zahnriemen gleich mit machen lassen. Also 4 Keil und 2 Zahnriemen. Als der Kühler draußen war, sah man das der auch nichts mehr taugte. Also bei der Gelegenheit einen neuen. Der neue passte aber nicht. Zu hoch. Die Haube ging nicht zu. Also haben die den neuen Kühler umgebaut und passend gemacht. Und die Zeit bis zur Ausreise lief dahin. Dann wollten die 500 Dollar haben. Ich habe denen 260 gegeben und 300000 Peso. Mehr hatte ich nicht. Ist ja auch genug. Aber für 3 Tage und 2 Leute Arbeit eigentlich billig, trotzdem. Ich musste auch hier energisch werden. Die wollten Eisen einbauen, damit der Lüfter permanent mitläuft. (Unwucht, es hat sich selber wieder gelöst,). Gesamt etwa 700 Dollar.




Trampen.

In Pasto.

Die Olsen Bande war vor mir schon da.

Auto waschanlagen in Massen.

Bis zu 6 Anhänger normal.

Bei jeder Gelegenheit die Verkäufer.

Na ja, und jetzt bin ich hier!
Jetzt muss ich andern deutschen Kolumbien Tipps geben. Die warten schon.
Also dann bis später.
Grüße vom Äquator sendet Alex.