2019.08.13. Die Deutschen.
2019.08.12. Guaruja bei Santos bei Sao Paulo
Moin-moin!
Durch iOverlander bin ich hier auf einem zwar einfachem, aber mit sehr netten Leuten bestückten RV Park gelandet. Das ist weiter nichts, als ein Stück Schotterplatz. Aber mit Zaun und Hunden drum herum. Es gibt auch eine Waschmaschine und warme Duschen. Heute war ich zu Fuß in Santos. Hin zu haben mich die netten Leute im Auto mitgenommen. Zurück bin ich gelaufen. 7 Km. Und mit der Fähre über die Hafen Einfahrt. Santos ist ein Hochhaus Moloch, aber der größte Hafen Süd Amerikas. Es hat 7 Km Strand. Aber es typisch, man muss auf die Kriminalität achten!!! Das Wetter ist heute mal ausnahmsweise Super. Ihr wisst ja, es ist Regenzeit! (Jetzt ist es einen Tag später. Und es regnet wieder. Aber wie. Wie aus einem Zerstäuber kommt das Wasser in ganz winzig feinen Tröpfchen. So schlimm, dass ich wieder mal einen Wassereinbruch an der alten Stelle über dem Bett habe. Alles ist feucht.) (Nein, es ist nicht zum Lachen. Ich bin in dem falschen Jahreszeitlichen Rhythmus.)
Aber wir sind ja im „lustigen Hafen“ stehen geblieben.
Das Drama hat seinen Lauf genommen! Siehe Bilder. Alles neu. Ca. 3800€!!!
Aber jetzt läuft (hoffentlich) die Karre eine Weile wieder ordentlich.
Porto Alegre (nicht wie im Spanischen Puerto=Hafen)
Das ganze Drama.
Es ging so schnell wie diese im Park von P.A.! Am langwierigsten war das Warten auf die bestellten Ersatzteile.
Übrigens hat zum Abschied fast die ganze Werkstatt Mannschaft Spalier gestanden und winke-winke gemacht.
Um ab zu reagieren, habe ich in einer Kampfsportschule meine Fitness aufgebessert. Leider habe ich, nachdem nur noch Leichenteile herum lagen, die Techniken erklären müssen. Ich dachte ich könnte lernen. NADA! Der fe… Ne... hat immer furchterregend Hu und Ha gebrüllt und dabei die Augen verdreht. Ich musste wirklich an mich halten, um nicht auch zu brüllen, aber vor Lachen.
Ich habe ja leider mein Tauchermesser in Deutschland eingebüßt. Jetzt habe ich mir diesen Zahnstocher als Ersatz für das Auto angeschafft! Nur zur eventuellen Abschreckung und zum Schnitten schmieren.
Es nervt wie sich die Leute immer hinter solchen Zäunen einsperren. Da oben ist noch Stromkabel 4 Fach drauf. Wie auf der Kuhweide, nur eben Starkstrom. Überall in Süd Amerika. Aber das hatten wir ja schon.
Dabei sind sie so freundlich. Man bietet mir auf offener Straße frisch gegrilltes an. Nicht zum Kaufen! Einfach so.
Hier üben die bekloppten sich mit Schwertern (Holzknüppeln) zu bekämpfen.
Und diese Dame bewacht die Brücke!
Und leider, wie in Hamburg, überall die armen Schweine.
Und endlich war es irgendwann nach ca. 2 Wochen so weit. Ich konnte die Nass-Kalte Absteige, wo ich mir sogar einen gehörigen Schnupfen geholt habe, verlassen und weiterfahren.
Übernachtung irgendwo zwischendurch.
Es ging also nach Blumenau. Hier im Süden von Brasilien gibt es sehr viele deutsche.
Ein erstes Erlebnis an einer Tankstelle. Früh um 4 Uhr. Die nette Verkäuferin sagt zu mir: „Schbrschds deidsch häää?“. Da guggste ni schlechd. In Brasilien! Übrigens muss ich mal noch sagen, dass es hier allgemein sehr viel sauberer als beispielsweise in Peru ist. Die Luft ist viel sauberer, weil man schon vor 20 Jahren viel Pflanzliches Äthanol in den Kraftstoff gemischt hat. Die Busse und LKW stoßen keine schwarzen Wolken aus. Damals hatten die Autos hier sogar einen zuschaltbaren Zusatztank mit normalem Benzin, damit sie überhaupt anspringen. Mit dem vielen Äthanol sprangen sie nicht einmal an. Heute hat man die Motoren angepasst. Aber es gibt keine Diesel PKW. Die bekommt man hier nicht eingeführt und auch nicht zugelassen. Meines ist ja ein LKW. Also keine Probleme.
Aber die Stadt Blumenau schlägt dem Fass den Boden aus. Alles ist sehr sauber und ordentlich. Fast könnte man vergessen wo man eigentlich ist. Es wird viel deutsch gesprochen, aber vor allem das deutsche Brauchtum gepflegt. Ich glaube es war im Jahre 1986. Da gab es hier ein verheerendes Hochwasser. Die ganze Stadt musste renoviert werden. Aber die Kassen waren leer. Da kamen die findigen deutschen auf die Idee ein Oktoberfest zu veranstalten. Heute ist es das 2 größte nach dem Original in München. Weltweit! Sogar das hiesige Bier hat den Namen „Eisenbahn“. Und es ist gut!
Übrigens befindet sich Blumenau in einem Flusstal mit Namen Europäeu. Im ganzen Tal hat man bis zum Weltkrieg nur deutsch gesprochen. Und es gab ausschließlich nur deutsche Schulen. Aber Brasilien war auf der Seite der Alliierten. Also hat man die deutschen Schulen und die Sprache einfach verboten. Aber es hat sich trotzdem gehalten. Nur gibt es eben heute ein Gemisch mit dem Portugiesischen welches eben Amtssprache ist.
Jedenfalls habe ich überlegt wo ich bleiben könnte. Und bin im deutschen Clubhaus gelandet. Ein sehr großes Grundstück mitten in der Stadt. Ich war echt platt. Mehrere große Säle gibt es hier. Die sehen ganz genau so aus wie früher unsere Tanzsäle in der Dorfkneipe. Mit Bühne, Balkon usw..
Es gibt nicht nur einen überdachten Platz zu Boccia spielen. Am Abend hörte ich ein Geräusch. Es klang ganz typisch: RRRRRRRUUUUUUUMMMMMM- BUM BUM BUMMMMM! Ich bin dem nach gegangen und ihr glaubt es nicht, auf einer alten Kegelbahn gelandet. Ich sage euch, ORIGINAL!!! Nicht nur die Geräuschkulisse, sogar der Geruch, wie doheeeme! Mit Schließfächern für die Vereinsmitglieder, Biertisch, Anschreibe tafeln, eben allem was dazu gehört. Viele von euch kennen diesen Geruch nach altem Holz auch. Wenn man zum Beispiel nach ein paar Wochen, in denen keiner dort war auf die Lößnitz Hütte kommt, riecht es ganz genauso gut.
Es gibt eine Trachten Gruppe und man hat abgesägte Ski und Skistiefel um Schuhplattler zu tanzen.
Auf der Bühne im großen Saal wurde ein deutsches Theater Stück eingeübt und am nächsten Tag hat der Männer Gesangsverein „Liederkranz“ gesungen. In einem separaten Übungsraum. Mit Instrumenten und so weiter. Als man dann „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“ anstimmte wurde mir wirklich ganz anders zu mute.
Die Sangesbrüder von der KV-Lößnitz können sich ein Beispiel nehmen!
Auch einen Raum zum Karten spielen gibt es. Dort waren vier Herren beim Spiel versammelt. Aber leider haben die Doppelkopf gespielt. Wenn es Skat gewesen wäre, wäre ich dageblieben.
Und alle hatten ihr Bierchen danebenstehen und es wurde deutsch gesprochen. Allerdings klingt das etwas ungewohnt, weil es eben seit Jahrzehnten überliefert wurde.
Diese nachtaktiven Tierchen hat mir der Klubhausleiter als Hausratten beschrieben. Leider habe ich den richtigen Namen nicht herausbekommen. Es ist etwa so groß wie eine Hauskatze.
Dieses Haus ist der Nachbau eines Rathauses, welches im Odenwald steht.
Im Hof.
In der Stadt.
Immer wieder nachgebaute Fassaden von Fachwerkhäusern.
Kegelbahn.
Saal.
Kartenspiel.
Bieieier. Ohne Worte.
Im Büro.
Männerchor Liederkranz.
Der „harte Kern“ am Abend.
P.s.: Ich habe diese eher unspektakulären Bilder hier hineingestellt, weil es unfassbar ist. Es ist in BRASILIEN! Übrigens waren die ganz wild wegen meinem Feuerwehr Hemd der Stadt Bamberg. Sie waren auf einer Deutschland Reise dort und wollten alles Mögliche wissen.
So, und weiter ging es nach Santos.
Öltanker in der Hafeneinfahrt.
Diese Festung hat früher die Hafeneinfahrt gesichert.
Am Strand in der Stadt.
Dachbesteigung wegen Wasserschaden.
Momentan weiß ich noch nicht wie es weitergeht. Na, mal sehen.
Also dann bis später.
Oder „hasta la vista“.
Alex.