2018.06.14.Die Karibik ist erreicht.
Gut, das habe ich am 14. angefangen zu schreiben, heute ist der 27.06... Ich komme nicht dazu, und ich habe auch nicht den richtigen Bock.
Also, ich versuche es doch mal. Wir waren ja in Bogota stehen geblieben. Diese Stadt ist wirklich gefährlich. Ich war mit der Seilbahn auf dem Stadtberg Montserate. Dieser hat auch eine Standseilbahn wie in Dresden. Oben sind Aussichtspunkte und eine Kirche. Alles sehr touristisch.
Standseilbahn,fährt nicht oft.
Der Räuberwald.
In einem der Hochhäuser habe ich 4 Wochen gewohnt.
Die Seilbahn aus der Schweiz.
Rundherum ist steiler Wald. Dort traut sich keine Polizei hinein. Meine Leute waren entsetzt, als ich gesagt habe, dass ich da ja rauf wandern könnte. Ich hatte seit Stunden Schüsse gehört. Als ich wieder unten war, und auf der Straße unterhalb queren wollte (im Wohngebiet) kam mir Polizei auf dem Motorrad in Wild West Manier entgegen. Der Polizeier hinten drauf mit gezogener Pistole rumfuchtelnd. Abwehrend mir gegenüber und fortwehrend „dangeru- dangeru!!!“ schreiend, haben sie mich genötigt wo anders lang zu gehen. Wohl gemerkt, da war es noch heller Tag! Man hat mich für verrückt erklärt, weil ich ohne Angst bis ca. 20.00 Uhr in der Stadt war. Nach Einbruch der Dunkelheit zu gefährlich. Ich war im Nationalmuseum und in der Innenstadt. Auch ein paar Scene Viertel haben wir angeschaut. Die kleine Tochter des Sohnes (2Jahre alt), war auch mehrmals dabei. Sie hat immer „Abuelo“ zu mir gesagt. (Mau, :-(, das heißt Großvater!!!)
Bei Luz war wirklich alles gut. (Sorry, aber ich verwende ohne Zustimmung keine Klarnahmen! Also bleiben wir bei Luz!) Ihre Tochter und ihr Sohn waren auch da. Ihre Tochter ist in Berlin verheiratet und der Sohn war auf einer deutschen Schule und ein Jahr zum Schüleraustausch in der Nähe von Hannover. Die können also beide sehr gut deutsch. Das hat vieles sehr erleichtert.
Ich möchte mich hier noch einmal für die ausgezeichnete Gastfreundschaft, die Aufnahme in dieser Familie, die mir zuteil gewordene Hilfe usw. bedanken!!! Ihr seid wirklich Super! Hoffentlich kann ich mich eines Tages revanchieren!
Leider ist aus den geplanten Unternehmungen nicht viel geworden. Erst hatte ich enorme Probleme, weil ich mir den Magen versaut hatte. (Auch die aus rein medizinischen Zwecken gekaufte Flasche Whiskey hat nichts geholfen!) Ich war (unter Begleitung des Sohnes als Dolmetscher) bei dieser jungen Ärztin.
Es hat sich herausgestellt, dass der gesamte Magen-Darm-Trakt mit Viren und Bakterien verseucht war. Ich habe Diät und Antibiotika verschrieben bekommen. Das hat dann irgendwann geholfen. Ich habe mir das irgendwo mit verseuchtem Wasser eingefangen. Es stimmt, je weiter man sich dem Äquator nähert, desto schlechter wird auch das Wasser. (Cook it, peel it or forget it!) Mir war zwar nicht zum Lachen, aber…………………erklärt dieses Problem mal der jungen Dame, auf ausländisch!!!
Ich hatte ja meinen Dolmetscher dabei, aber……Dann sollte ich in ein Röhrchen rein machen……und es kam (Vorführefeckt) nichts raus……….(Ich hatte natürlich vorher eigene Medikamente, wie z.B. Kohletabletten usw., selber genommen.) Wir sind dann an einen Kiosk gegangen und haben Zigaretten gekauft. Nach dem Kraut kam tatsächlich was. O.K., nicht weiter ausschmücken, wir haben jedenfalls darüber gelacht!
Nur leider hatte Luz auch einige gesundheitliche Probleme. Sie ist sogar nach Medellín zu einem speziellen Arzt geflogen. Außerdem haben sich Probleme mit der Pensionskasse ergeben. Sie befindet sich gerade in dem Stadium, in dem die Zahlungen festgelegt werden. Es ist in Kolumbien ein weitverbreitetes Problem, dass sich diverse Firmen vor der Zahlung in die Pensionskassen drücken. Und das gibt dann irgendwann Ärger. (2.5 Millionen Fälle laut Fernsehen.) Jedenfalls musste Luz sich einen Anwalt nehmen. Unter diesen Umständen war es leider nicht möglich zusammen die geplante Reise zu unternehmen. Wir haben nur ein paar Ausflüge in Bogota gemacht.
Ich musste, da ich ja nur 3 Monate im Land bleiben darf, mich sehr schweren Herzens (nach etwa 4 Wochen) verabschieden, und alleine weiterfahren.
Ich habe also gleich noch bei Bogota das Klettergebiet von Suesca angeschaut.
Das von El Penol habe ich später auch noch gesehen. (In Kolumbien gibt es nur 3 Klettergebiete. Das ist hier etwas ganz neues, und wird hauptsächlich von der Tourismusindustrie gefördert. Und das meiste ist Konglomerat mit stachligem Gemüsegarten!)
Dann bin ich weiter nach Medellín gefahren. Es waren einige Umwege nötig. Tropische Unwetter hatten wieder einmal diverse Erdrutsche verursacht. An einer der Zahlstellen hat man mir also geraten, lieber um zu drehen. Die Straße sei unpassierbar. Na gut. Also 300 Km mehr. Wen juckt das denn?
Der reinste Hohn.Man will diese Infrastruktur ausbauen.
Medellin.
Medellín war vor 20 Jahren noch die gefährlichste Stadt der Welt. Mit der höchsten pro Kopf Mordrate und diversen Autobomben. Man konnte für 10 Dollar einen Mord in Auftrag geben. Und die Drogenbanden haben sich beschossen und die Polizei abgeknallt. Der oberste Drogenboss (Pablo Escobar) war zum Freiwild erklärt worden. Alle möglichen Geheimdienste wollten ihn umlegen. Heute ist dessen Finka mit Privatflugzeug usw. ein beliebter Touristen Magnet, ein Museum. Aber die Kolumbianer versuchen diese Vergangenheit zu verdrängen. Diese Städte sind sich alle irgendwie ähnlich. Deshalb erspare ich es euch hier tausende Bilder rein zu stellen.
Dann bin ich weiter nach dem sehr schönen Ort Guatape gefahren. Dort befindet sich der Felsen Penon de Guatape mit oben erwähntem Klettergebiet. Obwohl sehr teuer, musste ich natürlich rauf. Über einige (ca. 300hm) Treppen aus Beton, geht es bis zum Gipfel mit Restaurant usw...Für den Abstieg gibt es eine, in die Aufstiegstreppe verwundene, eigene Treppe. Also alles ohne Gegenverkehr. Der Spaß kostet 18000 Eintritt + 5000 Parkgebühren! (1:3400).
El Penol. Dieser Felsen war ein Heiligtum der Ureinwohner und wurde erst vor ca. 20 Jahren erstbestiegen. Dazu brauchte man 5 Tage.
Bitte um Gipfelpatenschaft, wegen Putzaktion!!!
Das ist ein einzelner Stausee.
Im Souvenierladen.
Mülleimer.
In Guatape.
Am iOverlander Platz treffe ich eine französische Familie im WoMo. Mit zwei klein Kindern unterwegs. Das ältere wird selbst unterrichtet. Das geht in Frankreich eben. Die haben den Camper in Kanada gekauft und haben ein Nummernschild von Britsch Columbia. Wie das geht, konnten sie mir aber nicht erklären. Jedenfalls ist diese Gegend sehr schön.
Dann hatte ich die dumme Idee über San Rafael und la Mora zu fahren. Das Navi also zu ignorieren und die kürzere Strecke zu nehmen. Ich habe mit Allrad und Untersetzung für 40 Km 4,5 Stunden gebraucht. Na ja, man hat ja Zeit.
Man beachte die Geschwindigkeits Begrenzung.
Immer wieder.
Jedenfalls bin ich irgendwann, nach einigen Tagen, in Bucaramanga angekommen. Einzelheiten erspare ich mir hierzu. Diese Städte sind sich alle sehr ähnlich. Aber sie haben den Vorteil, von Weißen irgendwann einmal in hoch gelegenen Tälern gegründet zu sein. Um dem wirklich für Weiße fast unerträglichem Klima weiter unten zu entgehen. Aber das kommt noch.
Buccamaranga.
Ich bin also weiter an die Karibik gefahren. Zuerst nach Santa Marta und Barranquilla. Ich habe einige Strände besucht, z.b. Puerto Velero, Taganga,und den Nationalpark Tayrona.
Man sollte nicht im Laub rumlaufen.Die ist leider tot.
Bestehen da etwa Ähnlichkeiten?
Berittene Polizei.
In Barranquilla (1,3 Mill. Ew.) wollte die Polizei wegen des Steinschlages auf der Frontscheibe wieder mal mein Auto stilllegen. Meine Sicht wäre ja beeinträchtigt. Die wollten wieder mal Schmiergeld erpressen. Ich habe die verarscht und mich als Kollegen zu erkennen gegeben. Mit FW Dienstausweis und Bergwacht Rotkreuzausweis. Da haben sie mich – wörtlich- im Sinne der „internationalen Zusammenarbeit“ gehen lassen.
Der Tayrona Park ist sehr sehenswert! Kostet 70500 Peso Eintritt + 10000 Parkgebühren! Aber ich habe dann drinnen campen können. Das war gut. Aber ich sage euch…. Ein herrlicher Wanderweg an den herrlichen Strand. Beim Schnorcheln Millionen bunter Fische. Biergärten. Alles traumhaft. Aber der Weg hin und zurück 15Km. Trepp auf- trepp ab. Ihr müsst euch das Tropenhaus im Botanischen Garten vorstellen. 40-45 Grad Celsius, gefühlte 500 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das ganze mit Bergrucksack in dem sich Bade- und Schnorchelzeug befinden. Wenigstens gab es am Abend eine Regenwasserschlauchdusche zur Erfrischung. Und dann in der Nacht das russische Roulette. Was bekommst Du??? Malaria, Dengue Fiber, Zica Virus oder- oder- oder. Jedenfalls sehen meine Beine unterhalb der Knie, wo sie nicht zugedeckt waren, aus wie blutige Nadelkissen. Total zerstochen. Die Temperaturen hätten der Sibylle ja noch gefallen, aber die Mücken?
Eine Treibhaus Wanderung:
Kopfnussgefahr!!!Diese werden an Ort und Stelle Verzehrt.
Fussball in vornehmer Umgebung.
Biergarten (Nicht vornehm!)
Badestrand,durch einen natürlichen Steinwall abgeschirmt vom offenem Meer.(Wegen Haien,Strömungen,Wellen usw..)
Dann war ich etwas im Hochland. In dem Touristenort Minca. Ca. 700 m.ü.n.n.. Ein viel besseres Klima also. Dort habe ich auch das duselige Schwedenspiel gesehen. Rechts von mir eine Gruppe Münchener, links eine Touristin aus Schweden. Aber das Fußballklima hier ist wirklich ausgezeichnet. Publik Viewing ist angesagt. Dank der Kolumbianischen elf. Aber am Abend sind wieder Schüsse gefallen. Ich habe 9 gezählt. Jetzt bin ich erst einmal wieder in St. Marta. Aber nach Minca will ich noch einmal wegen der Wasserfälle mitten im Urwald, die ich noch nicht gesehen habe.
Momentan muss ich mir etwas einfallen lassen wie es weiter gehen soll. Kolumbien ist eine Sackgasse. Wo ich hergekommen bin, bei Equador, sind die Rebellengebiete. Am Pacific bekriegen sich die Drogen Banden, wegen der Routen nach Nord Amerika. Brasilien im Osten hat keine Straßen, aber viele Rebellen Gruppen. Venezuela ist geschlossen. Landweg nach Panama gibt es nicht und dort sind auch viele Rebellen im Urwald. Die fangen mit Vorliebe mal eben ein paar Europäer oder Amis weg. Mann könnte ja eventuell irgendwann mal ein paar Geiseln gebrauchen. Und Fähren gibt es nicht. Und See Schiffe sind extrem teuer. Ich habe noch ca. 4 Wochen. Dann muss ich hier raus sein. Und ich habe beim besten Willen noch keine Idee, wie das werden soll.
Also dann genug für heute. Der Laptop steht langsam unter Wasser, weil ich das Bier wieder herausschwitze. Aber jetzt gegen halb elf Uhr abends wird es langsam etwas besser.
Bis denn-denn, euer Schreiberling in der Sackgasse.