Sonntag, 19. Januar 2020
2020.01.18. Tulcan
2020.01.02.Tulcan
Jetzt habe ich euch lange genug warten lassen.
Mir war einfach nicht nach der Schreiberei. Noch mal alles Gute zum neuen Jahr!
Wir waren bei den Problemen mit dem Auto in Lima stehen geblieben. Sie sind gelöst worden. Zwar hat man mich nicht wirklich mitarbeiten lassen, wie üblich, aber es ist gut geworden. Man hat die mittleren Segmente des Rahmens komplett entfernt und erneuert. Das wäre in Deutschland TÜV mäßig unmöglich. Aber hier muss ein solches Auto mindestens 800000 km laufen.

Alt


Neue Rahmensegmente.

Der Tank muss auch hart-gelötet werden, weil er Inkontinenz gezeigt hat.


Im Park der Wasserspiele, Lima.

Die alte Festung von Lima.

Im Karate Dojo des Club Germania. Etwas Selbstverteidigung üben.
Aber von Lima gibt es noch ein „high light“ zu berichten. Vor der Stadt im Pazifik liegen einige Inseln. Die größte heißt Isla San Lorenzo. Aber viel interessanter ist eine der Kleinen. Ein Naturschutzgebiet. Die Insel Palomino. Dort befindet sich eine Seelöwenkolonie (Mähnenrobben?). Mit denen kann man schwimmen gehen. Ein als Käpt’n Jack Sparrow verkleideter Nationalparkmitarbeiter begleitet die 2 stündige Bootsfahrt.

Nur leider verstehe ich die gegebenen Erklärungen nicht. Es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis mitten unter tausenden Seelöwen zu schwimmen. Nur stinkt es entsetzlich in der Kolonie. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Leider gibt es auf dem Boot keine Frischwasser Dusche, um die Jauche wieder ab zu spülen. Für Tierliebhaber aber ein absolut „geiles“ Erlebnis!
(Zwischen den Inseln schaukelt der Kahn wie verrückt. Zum K. 😊).



Ja, die Flocken im Wasser sind das was ihr denkt.
Keine Angst vor Haien, die ja bekanntlich solche Robben gerne fressen. Hier fließt noch der Humboldt Strom. Er biegt erst am Äquator scharf nach Westen zu den Galapagos Inseln ab. Er kommt aus der Antarktis und ist sehr kalt. Das wollen die Haie nicht. Sie bevorzugen warmes Wasser. Deshalb gibt es hier keine gefährlichen Haie.
Ich bin also von den Freunden in Lima weitergefahren. Danke für eure Aufnahme und Hilfe. Speziell Dir Willy!!!

Wie bereits berichtet, ist der Süden von Peru an der Küste sehr gefährlich. Bei iOverlander sind bis an die Grenze zu Ecuador 6 Einträge über bewaffnete Raubüberfälle beschrieben. Von der Umwelt ganz zu schweigen. Es ist einfach unerträglich. Der Gestank, der Müll, … Aber mit dem Nötigen „know how“ ist es gut gegangen. Außer Fahren, Existenzangst, und Dreck, gibt es da nichts zu berichten. Ich habe mit Grippe, flottem Otto usw. zu kämpfen. Ich bin hier wiederholt beim Arzt gewesen.
Ihr dürft nicht denken, dass ich immer nur negativ bin, ich komme mir so vor, aber leider sind diese Bilder die Wahrheit. (Siehe auch Umweltartikel)


Was da hinten so qualmt ist einfach angezündeter Müll. Es stinkt wie die Pest zum Himmel! Müllberge soweit das Auge reicht!

Ich war heil froh die Grenze nach Ecuador erreicht zu haben. Dort habe ich mich ein wenig herumgetrieben.


Wieder in Ecuador.





Der sehr sehenswerte Friedhof von Tulcan.

Ich habe leider noch nicht das Geld für den Panama Kanal. Und Ihr wisst ja, dass es immer nur 3 Monate Aufenthalt in diesen Ländern gibt. Ich muss also abwarten was weiter wird. Ich habe noch keine Verbindung nach Panama erreichen können. Ich schöpfe also die 3 Monate Ecuador aus. Hier in Tulcan bin ich super in Familie aufgenommen! Ich habe Weihnachten und Silvester hier verbracht. Zwar ist der Parkplatz sehr mäßig und es regnet andauernd, aber es ist i.O. Ich habe sehr bescheidene Dusche und WC. Und es gibt ein verschlossenes Tor und Video Überwachung.
Natürlich habe ich versucht die Umgebung kennen zu lernen. Dazu muss man sagen, dass das Auswärtige Amt ausdrücklich davor warnt. Der Grenzübergang Rumichacka ist sicher, aber die gesamte Umgebung nicht. Die Grenze wird von Rebellen usw. unsicher gemacht. Ich kann mich nur bewegen, weil ich mit Einheimischen unterwegs bin.
Aber seht selbst.
Weihnachten und Silvester in Tulcan!









Es ist hier so brauch. Die Männer verkleiden sich als Frauen und machen Gaudi in der Stadt. Alles liegt blockiert und das Fest ist im Gange. Es passiert, dass Du zu Boden geknutscht wirst. Besonders als Europäer. Du musst mitmachen! Polizei als Weihnachtsmann Eskorte. Alles ganz normal.





Die „Kuy-kuy“! Scheinbar doch Mehrschweinchen. Ich bin eingeladen. Lehne aber aus ethischen Gründen ab. Es schmeckt etwas süßlich. Brrrrrrrrrrrrrr!


Die Puppen aus Sägespänen in Lumpen gefüllt, werden angezündet und man springt abergläubig darüber, um das alte Jahr zu vergessen.





Jedes Fest hat eben seine Besoffenen.

Beim Tanz in den Morgen bin ich zeitweilig der einzige Hahn im Korbe, weil die anderen zwei Männer Bier Nachschub hohlen. Wir waren immer 10-15 Personen.

(Ein kleines Abenteuer nebenbei.: Ich kaufe in einem Almacen (Tante-Emma-Laden) Schnaps, aus Medizinischen Gründen natürlich. Als ich raus will, stehen 3 venezolanische Flüchtlinge an der Tür und blockieren diese. Sie verlangen Geld von mir. Ich habe mich auf sie gestürzt, die Schnaps Flasche in der Hand. Sie sind gerannt! Da muss man überlegen bleiben!!! Leider sind diese armen Schweine hier ein Problem. Sie kommen in Massen und betteln und stehlen. Wir sind also nicht die einzigen die Probleme mit so etwas haben.)



Noch eine kleine Story. Das ist das alte Historische Zoll-Polizei Gebäude am Grenzübergang Rumichacka. Es ist verlassen. Man hat es offiziell geräumt. Warum? Weil es dort des nachts „Spuckt“! Allen Ernstes haben die Beamten das durchgesetzt, weil es dort in der Nacht unheimliche Erscheinungen gibt. Viele Beamte berichten, dass in der Nacht diese Erscheinungen ihnen die Bettdecke weggenommen haben. Man wollte dort weder arbeiten noch schlafen!


Neuer Alpacca Pullover. Nur 18 Dollar!

Im Krankenhaus bei der Behandlung von Grippe Symptomen. Riech- Gas zum Atmen. Sehr gut!

Freizeitbad.

Und nun noch ein paar Bilder von diversen Ausflügen bis nach Otavalo:


Die Bäder, die man sieht, sind alles heiße Quellen. Hier gibt es unzählige Vulkane.

Wald aus Paramo Bäumen. Ca. 3500m ü.n.n..


Plätzchen backen.

Herrgotts Schnitzerei.




Höhlen Kapelle und wieder Thermalbäder. Die hier lebenden sehr großen Fledermäuse sind leider zu dunkel und zu schnell für Fotos.




Biergarten.

Diese Wespe hat gegen die Vogelspinne gewonnen und schleppt sie fort.







Übermut.


Darf ich vorstellen? Der stehende ist Iber. Es sind insgesamt 6 Stück. Gross, stark und wild.
Meine Hunde Kumpane haben sich so über mich gefreut, dass sie sich um meine Gunst gebissen haben. Ich wollte sie mit dem linken Arm auseinandertreiben und wurde im Eifer des Gefechtes aus Versehen auch gebissen. Sie haben sich rührend bei mir entschuldigt. Aber zwei cm tiefe Löcher habe ich doch bekommen. Also wieder Arzt, um Entzündungen vor zu beugen. Der Arztbesucht ist hier dank dem letzten Präsidenten Raffael Correa kostenlos. Das Gesundheitssystem beispielhaft.

Der große Inka empfiehlt sich,
bis zum nächsten Mal.
P.S.: Eventuell mit einem High Light! Ich habe Flugtickets nach Galapagos gekauft.