2018.01.11.
Hola! (wird olla gesprochen)
Heute ist also schon wieder der 11.1.! Sorry, aber aus verschiedenen Gründen konnte ich nicht eher schreiben. Erst war da der Autostress zwischen den Feiertagen wegen der Abholung, und dann der des Einräumens und Fahrtauglichkeit wieder Herstellens danach, und dann einfach keine Gelegenheit. Mittlerweile ist also schon wieder mal einiges passiert. Aber der Reihe nach.
Weihnachten ist also gut verlaufen. Es wurde gekocht und gebrutzelt, und die anwesenden Leute waren auch durchwegs Klasse.

Wir mussten wegen der Lage der Feiertage, das Auto noch vor Sylvester haben. Damit wir die nächsten Tage nicht auch noch festsitzen sollten, und Quartier usw. bezahlen mussten, war das wichtig. Und es hat geklappt. Aber welch ein Aufwand war da noch nötig. Von Grimaldi noch mal 100 Dollar zurückverlangt und bekommen (auch die Schweizer), das Original der „Bill of Ladding“ bekommen (Mit Stempel, was eigentlich erst gehen sollte, wenn das Schiff wieder auf See ist.), den Zoll klar machen usw.. Dabei hat uns der Verbindungsmann Eduardo Kessler enorm geholfen. Der hat zwar von jedem Auto 150 Dollar bekommen, aber er hat es geschafft 3 Ösis, 1 Schweizer und 1 Deutsches Auto an einem halben Tag vor den Sylvester Tagen durchzuschleusen. Hut ab. Der Mann hat richtig gearbeitet. Dabei muss man wissen, dass man hier am letzten Arbeitstag im alten Jahr den Terminkalender zerreißt und zum Fenster raus zerstreut. Vor 9- 10 Uhr fängt man da erst gar nicht an zu arbeiten, und geht so um 12 Uhr wieder heim. Eduardo hat uns alle bis ca. 15.30 Uhr durch gelotzt. Das wäre alleine unmöglich gewesen. Der hat es geschafft, dass die Beamten vom Zoll nicht Heim gegangen sind.
Einen Tag vorher ist die „Grande Africa“ tatsächlich eingelaufen. Am 16.12. sollte sie eigentlich da sein. Na ja….Wir waren jedenfalls sofort im Hafen. Da es niemand verboten hat, bin ich einfach mal in das Schiff rein spaziert (der Schweizer Denis mir dann nach), und wir haben die Autos gesucht. Und unversehrt gefunden. Am nächsten Tag standen sie dann draußen beim Zoll.

Die 2 Schweizer Chorin und Denis vor der höhle der Autos.

Alles Versiegelt mit rotem Klebestreifen vom Zoll. Wir haben die Autos dann übernommen. Außer diversen Kollateralschäden war das Wesentliche i.O.. Z.B. gingen die roten Klebereste der Siegel nicht richtig ab. Mein Sofa Kissen (mit nigel nagel neuem Bezug), war verschimmelt. (Ich habe es weggeschmissen.) Diverse Holzteile waren in beiden Autos leicht verquollen. Das alles ist sicherlich auf die bei dem Hamburger Mistwetter eingefangene Feuchtigkeit, die dann am Äquator natürlich im total überhitzten und unbelüfteten Innenraum des Schiffes und der Autos reagiert hat, zurück zu führen. Das nächste große Problem war das befüllen der Gasflasche. Wir haben sie zwar nach den Feiertagen in Mtv. befüllt bekommen, aber einen passenden Adapter für die nächsten Füllungen haben wir bis jetzt nicht.
Jedenfalls haben wir eine erste Nacht nach Tanken und Einräumen an einem Leuchtturm mitten in Mtv. im Auto verbracht. Dann sind wir nach Norden entlang der Küste gefahren. Erst mal nach „La Paloma“, einem sehr schönen Ort am Atlantic. Wir haben um einiges außerhalb übernachtet.


Auf der dortigen „Gravel Road“ habe ich den ersten Steinschlag Macker in die Windschutzscheibe kassiert. Sehr ärgerlich, aber mittlerweile gibt es noch mehr Schrammen. Z.B. bin ich mit dem Rück- Arbeitsscheinwerfer an einem Ast hängen geblieben. Ist aber wieder gerichtet.
An diesem Platz war Landseitig eine Lagune mit schwimmenden Häusern und mit „Kait Surfern“, und auf der anderen Seite das Offene Meer.

Hier ist wenigstens die Schlamm Brühe vom Rio de la Plata endlich weg. Ich wollte also endlich meinen „Flachköbber“ machen. Ich stand alleine am weiten Meeresstrand, Nackig, bereit zu springen! Aber von nahem betrachtet waren die Wellen plötzlich genau so hoch wie ich. Der Rücksog der Wellen hat mich fast umgerissen. Und eine Typische Abbruchkante unter Wasser war auch vorhanden. Von den Gedanken an Haie, Orcas oder spanischen Galleren mal ganz abgesehen. Ich gestehe, ich bin umgedreht und habe mich unverrichteter Dinge wieder angezogen.
Am 31. haben wir in den Dünen ein paar km vor dem Nationalpark „Cabo Polonia“ gestanden, und dort schon so ca. 22.00 Uhr gepennt. Also haben wir tatsächlich Silvester verschlafen. Davon war auch gar nichts zu merken.
Jedenfalls sind wir dann am nächsten Tag, dem 1.1. nach „Cabo Polonia“ gefahren. Wo der „Flachköbber“ endlich stattgefunden hat. Das ist eben ein Nationalpark. Man muss das Auto am „Gate“ parken und dann per LKW Gelände Bus durch die Dünen ca. 6-8 km fahren. Für normale Autos gibt es da keine Changse. Tiefer Sand verhindert alles. Aber schaut euch die Autos an die hier fahren. W50, LO2000, UAZ, sind neben wenigen Amis normal! Die müssen wohl 1990 die NVA aufgekauft haben.



Oben schaukelt es natürlich wie auf einem wild gewordenem Gaul. Wenn man nicht unfreiwillig absteigen will heißt es wirklich festhalten.
Cabo Polonia ist eine Hippy Siedlung. Mit vielen urigen Kneipen und herrlichem Strand. Man läuft überall barfuß im tiefen fast weißen Sand. Wie überall in Uruguay stinkt es hier und da nach Marihuana Rauch. Ist ja völlig legal hier. Abgesehen von ein paar Musikern die die friedlichen Biertrinker mit ihrer Kunst beglücken wollen, geht es eher ruhig zu. Außer ein paar Touristen mit Kamera. Aber diese bringen eben das Geld her (wie wir auch…).





Tote Robbe am Strand.
Dann am 2. haben wir endlich in Mtv. die Gasflasche gefüllt bekommen. Nur einen Adapter gab es auch hier nicht. So ist das Problem nur bis zur nächsten Füllung rausgeschoben. Und diese wird höchst wahrscheinlich in Patagonien zu erwarten sein. Na mal sehen. Da müssen wir uns noch was einfallen lassen.
Also ging es weiter nach „Colonia del Sacramento“. Eine mittelalterliche Portugiesische befestigte Stadt. Sehr sehenswert die Altstadt. Am Plate gelegen, Jahrhunderte alte Häuser, kleine Museen, üppige Blütenpracht überall, Straßen Lokale. Wir sind gleich 2Tage dageblieben.




(Tisch im Restaurant)

Weiter ging es also Richtung Argentinien. Am 5.1. haben wir in Paysandu problemlos die Grenze überquert. Natürlich muss man wieder zum Zoll. Man wird in Uruguay ausgetragen und ein Zoll- Formular einbehalten, und in Argentinien angemeldet und mit einem neuen Formular beglückt. Die kontrollieren schon, dass man nicht zu lange im Lande bleibt. Ich glaube max. 3 Monate als Tourist sind erlaubt.
Wir haben also alle großen Ströme außer dem Amazonas, die es in Süd America gibt, überquert. Den Rio Negro, den Rio Uruguay und den Rio Parana. Am Parana hatten wir noch ein kleines Erlebnis. In Villa Urquitza (Das ist ein General der im 18 Jh. Argentinien vereinigt hat, und dann Präsident war bis er von seinem Stiefsohn? ermordet wurde.), wollten wir übernachten. Da ja hier noch Feiertage waren, war der Campingplatz voll, laut und dreckig. Wir also weiter. Irgendwo im nirgendwo, nur Feldwege gingen da hin, fanden wir ein schönes Plätzchen oberhalb der etwa 200m hohen Uferböschung des Parana zum Schlafen. Das ging auch bis ca. 1 Uhr in der Nacht gut. Da weckt mich die Sybille plötzlich. Natürlich hatte ich nichts gehört, aber sie! Draußen stand ein Pick Up von einer speziellen Krisen- Interventions- Polizei Truppe. Drei schwer bewaffnete in Tarnanzügen hatten uns umzingelt. Dann klopfte es an der Tür. Wir also raus. Unter Einsatz seiner beeindruckenden Pistole als Demonstrationsmittel, erklärte mir der ober- Bulle das es hier zu gefährlich zum übernachten sei. Es hätte hier Überfälle mit Waffengewalt gegeben. Na ja, wir fanden das alles etwas dick aufgetragen. Jedenfalls haben die die normale Dorfpolizei herbestellt, und diese hat uns dann zurück zum Campingplatz begleiten müssen. Der sei sicherer. Ha-ha! Aber alle waren ausgesprochen zuvorkommend, höflich und nett. Selbst am nächsten Tag haben wir noch mit dem Officer von der normalen Polizei geplaudert. Wie immer wieder bestaunt eben alle Welt unser Gefährt. Und dadurch war der Campingplatz für uns umsonst. Wir haben nichts bezahlt.


Die wird mit Handkurbel betrieben!

Teilweise auf zig km gräßlicher Strassenzustand, so dass man das Gefühl hat danach alle Schrauben nachziehen zu müssen!
Ein unterschätztes Problem war das besorgen von Argentinischen Peso. In Buenos Aires geht das noch eben so, aber auf dem flachen Land??? Nichts zu machen. Wieder an jedem Automaten Schlangen von 5 bis 20 Leuten. An Feiertagen alles zu. Keine Dollar Auszahlung, wie in Uruquay zu haben, möglich. Und wenn man dann dran kommt sagt der Automat „hä-hä-hä- keine Zahlung möglich, ich habe selber nix, oder ich mag keine Visa/Master Karten“. Es ist zum „Mäuse melken“! Aber irgendwann habe ich für tolle Gebühren 2000 Peso erhalten (ungefähr 1:22 zum €).
Jetzt befinden wir uns in Miramar. Dem einzigen Ort an der „Laguna Mar Chiquita“. Das ist der 5 größte See der Welt mit einer Fläche von etwa 2000 Quadrat Kilometern und Salzwasser. Eine der wichtigsten Stationen für Flamingos und Zugvögel. Wir besichtigen das Ganze und chillen zum Null Tarif ein paar Tage hier. Wir fahren nämlich wieder mal unserem Einkommen voraus.

Flamingos, der Faulschlamm am Rande stinkt erbärmlich, aber man badet hier. Das Wasser trägt auch nicht Schwimmer ausgezeichnet (wegen dem Salzgehalt).
Gut also für dieses Mal. Mein Akku gibt gleich den Geist auf und es gibt auf unserer Wiese keinen Strom.
Also bis später, Grüße sendet Alex.
Und schon wieder sind wir etwas weiter. In einer Tanke habe ich WiFi gefunden. Vor Cordoba das wir weiträumig umfahren haben, war die Hitze schier unerträglich. So 38 Grad rum. Das hat dem voll beladenem Auto gar nicht gefallen und die Temperatur des Motors ging immer dem roten Bereich zu. Also Fenster auf und Heizung voll an. Schrecklicher Backofen. Das Ganze hat sich dann in einem Gewitter entladen und ist etwas abgekühlt. Das Gewitter haben wir unter dem alten Dach einer verlassenen Tankstelle ausgesessen. Wie gesagt, diese überlandstrecken sind enorm langweilig. Immer zwischen Feldern und Kuhweiden geradeaus. Hunderte von Kilometern. Nach Cordoba sind wir gestern dann auf Schotterpisten und vom Gewitter abgesoffenen Feldwegen in die Sierra Chico gekommen. Dort, in ca. 1300m Höhe haben wir wieder auf einem schönen Campingplatz übernachtet. Nur eben wieder ohne Strom, Handy Netz oder WiFi. Jetzt geht es weiter in die bis zu 2800m hohe Sierra de Cordoba. Mal sehen ob da Bergmäßig was geht.
Und Tschüß.
Und wieder hat das online stellen nicht geklappt. Zum Verrückt werden. Die nächsten Bilder sind in der Sierra Chica. Leider ist das Konglomerat. Also nichts gutes zum Klettern. Ähnlich wie in Meteora.


Gewitter in der Sierra. Das sind Straßen, keine Flüsse! Alle suchen Schutz unter Dächern.




So, nu abor! Ende-aus...