Über die Anden.
2018.01.21.Über die Anden.
Auch in der Sierra de Cordoba gab es nichts zum Klettern. Alles mehr oder weniger Schutt. Na ja. Und weiter ging es Richtung Osten. Wir erreichten den Nationalpark Chiflon wo wir in einem winzigen Dorf vor der Kirche gestanden haben.



Dort konnten wir den Condor beobachten.

Dann, nach 2 Tagen weiter in den Nat.- Park Talampaya (Valley de la Luna). Das Ganze hat sich gegenüber vor 10 Jahren, als Richard und ich schon einmal dort waren, und eine Vogelspinne Fotografieren konnten, drastisch verändert. Es ist so touristisch vermarktet worden, dass selbst die Vogelspinne geflohen ist. Wir haben das selbe getan.

Dafür konnten wir später einige wilde Lamas beobachten. Keine gezüchteten Alpakas wie die in den Hochlagen von Bolivien, sondern die viel größeren richtigen Lamas.


Kakteen



Dann haben wir einen Blick auf den 6250m hohen „La Mejcana“ in der „Sierra de Famatina“ werfen können. Ich habe mich natürlich in der Information nach Besteigungsmöglichkeiten erkundigt. Die haben natürlich nur mit den Schultern gezuckt. Keine Möglichkeit den Berg auch nur zu erreichen. Bestenfalls könnten wir einheimische Führer mit Maultieren mieten. Aber bei unserer Finanzlage… unmöglich.
An unserem nächsten Schlafplatz, einem „Mirador“ (Aussichtspunkt), haben wir zwei Deutsche Womo Fahrer getroffen, und natürlich über alles Mögliche gefachsimpelt. Diese sagten uns, dass der von Seebridge verkaufte Gas Adapter auch nicht funktioniert. Das nächste Gastanken gehe erst in Ushuaia (Feuerland).
Nun ging es sehr abenteuerlich in die eigentlichen Anden. Zugegebener maßen haben wir den „Passo Aqua Nero“ unterschätzt. Aber es war spannend. Die anfängliche erstklassige Asphaltstraße hört bald auf. Man plant da einen Tunnel nach Chile zu graben. Aber der ist noch nicht mal angefangen. Also gibt es auf beiden Seiten nur diese paar Kilometer Straße. Dann ist sehr steile Schotterpiste angesagt. So steil, dass man nicht stehen bleiben mag, aus berechtigter Angst, nicht wieder los zu kommen. Es geht permanent steil hoch und drüben in Chile wieder runter. Aber nun ein paar Zahlen zum Verständnis des Ganzen. Die beiden Grenzstationen zwischen Argentinien und Chile liegen 118km auseinander. Die Strecke ist etwa 150km lang. Wir sind fast 10 Stunden non Stopp gefahren. Der Pass ist nur etwa 3 Monate im Jahr geöffnet. Und der Hammer, er ist etwa 4750m hoch. Eine der höchsten fahrbaren Straßen überhaupt. Also sind wir mit dem Auto über den Mt.-Blank gefahren. Bei dieser Beladung. Echt grenzwertig. Andere berichten das gleiche. Wegen dem mangelhaften Sauerstoff wird man schlapp und schwer-atmig. Man muss sehr hochtourig fahren, damit der Turbolader genügend Luft in die Verbrennung pumpt. Der Motor wird dabei wegen der geringen möglichen Geschwindigkeit zu wenig gekühlt, und dadurch heiß. Man will also zum abkühlen anhalten. Aber das geht nicht so einfach. Es ist so eng, dass man bei Gegenverkehr kaum ausweichen kann. Und an den Abgrund traut man sich kaum. Das ist alles abrutschbereit. Nach überschreiten der Chilenischen Grenze (Die haben uns einen Schnüffelhund in das Auto geschickt. Dieser hat tatsächlich meinen letzten Zipfel Salami, den ich extra aufgehoben habe, und zwei rohe Eier entdeckt. Mist, wir mussten das wegschmeißen. Wir hatten vorher auf Formularen angekreuzt, dass wir keine Lebensmittel dabeihaben.) erreichten wir ziemlich fertig Vicuna und einen Tag später La Serena am Pacific.
Regenrinnen

Büßerschneefelder

Strasse





Pass

Chile

Wein

Der Stille Ozean

Nach einigen weiteren Übernachtungen teilweise direkt am Strand, sind wir durch Villa Alemana (Wo man mir wiedermal das rechte Rücklicht kaputtgefahren hat.) (Es ist mit noch mehr Klebeband geflickt als vorher.), Vina del Mar und Valparaiso bis hierhergekommen.
Valparaiso


Wir stehen jetzt auf einer Klippe über dem Strand Laguna Verde. Sehr schön, aber auch abenteuerlich zu erreichen. Durch eine neu entstehende Stadt aus Bretterbuden muss man auf staubigen Lehm Pisten durch einen dichten Wald hierherfahren. Das Ganze hat wirklich Wild- West- Charakter.

Übrigens gibt es eine sehr empfehlenswerte App in der wilde Camper Stellplätze usw. verzeichnet sind. Die müsst ihr euch mal anschauen. Sie heißt „iOverlander“!
Zu den in Argentinien zu findenden (und bis nach Chile reichenden) kleinen Altären mit den vielen vollen Wasserflaschen rund herum, gibt es eine Geschichte. Im Bürgerkrieg von 1841 wollte eine Frau mit dem Säugling ihren Mann suchen. Sie wollte die Wüste durchqueren, hat es aber nicht geschafft, und ist verdurstet. Maultiertreiber fanden die Leiche, aber der Säugling hat noch gelebt und wurde gerettet. Die Frau ist zur heiligen im Volke geworden. Sehr zum Ärger der Katholischen Kirche. Speziell die Trucker verehren sie als Schutzheilige. Deshalb werden ihr volle Wasserflaschen als Opfer dar gebracht.

Und unser kleines Königreich bewegt sich weiter in Richtung Araukanien. Dieses Volk ist auch sehr interessant. Es war das einzige Indigene Volk was den Spanischen Eroberern ernsthaft Paroli geboten, ja sie sogar verjagt hat. Im 19.Jh. haben die sogar versucht, ein Königreich von Araukanien und Patagonien zu gründen. Bitte bei Wicki nachlesen.
So, nun ist mein Akku wiedermal verschrieben.
Bis denn-denn,
Alex.