2019.11.04. Lima
2019.11.04. Lima.
Hallo!
Nun also schon aus Lima. Inzwischen ist wieder sehr viel passiert.
Trotz der guten Idee mit Montag, war im „Fiscal“ von Calama niemand da. Ich habe vor dem Gebäude daneben geparkt. Eine nette ältere Dame die dort Wachdienst machte, hatte mir das erlaubt. Als ich unverrichteter Dinge zurück zum Auto kam haben wir geredet. Da ist die einfach in mein Auto eingestiegen und hat gesagt, ich soll losfahren. Zu ihr nach Hause. O.K. Ihr Sohn und dessen Frau sind beide bei der Polizei. Ein paar Telefonate haben genügt, um Klarheit zu schaffen. Mein Fall war ad Acta gelegt. Das Protokoll, dass mein Fall geschlossen ist, ist mir per mail zu gegangen. Also habe ich die gewünschte Gewissheit, dass meine Daten wirklich verloren sind.
Weil es mir mit dem vorhandenen Diesel nicht sinnvoll erschien gleich auf die Pan Am abzubiegen, habe ich mich entschlossen die Küstenstraße zu nehmen. Ich bin also nach Tocopilla am Ozean hinuntergefahren, um zu tanken. Aber das ist kein guter Ort. Ich habe nur getankt und bin bis zu einem Golfclub etwa 20 km außerhalb gefahren. Aber was heißt hier schon „Golf Club“? Ein Stück Wüste mit Löchern am Meer. Aber gut, einsam genug zum Übernachten.
Nach noch einer Übernachtung in der Nähe von Arica, habe ich dann die Grenze nach Peru überschritten.
In Peru gleich mal 3 Baustellen Staus, eine Aduana Kontrolle, und natürlich Auto Versicherung, Geld besorgen usw... Nach einer Nacht in Samegua geht es weiter in die Berge. Dort fährt man von 1500m auf 4600m hinauf. Ich hatte wieder Akklimatisations Probleme. Und oben geht es ca. 200 km entlang, bis Puno. Puno ist sehr schwierig, vornehm ausgedrückt. In der Stadt gibt es tausende Geschäfte, aber keinen Supermarkt, keine Tankstelle, keinen Parkplatz. Ich habe keinen Sprit mehr. (Aber in den Abseiten habe ich ja noch 3 - 5Liter Kanister für den Notfall.) Es geht gut aus.



Steigungen.



Geysire.

Vulkanisches warmes Wasser.

Chinchillas so groß wie Hasen.




Diverse Felsen. Alles an der Strecke zum Titicacasee.
Ich versuche in dieser Stadt alles zu meiden, und erreiche gegen 22 Uhr die Playa Chifron am Titicacasee See.



Playa Chifron.
Am nächsten Tag schlafe ich aus und ziehe dann in das so genannte Camp Titicaca um. Dort bin ich freilich der einzige Gast. Die Sanitären Anlagen sind wieder (wie leider meistens), grauenhaft. Am Abend ersteige ich noch den Hausberg. Eine steile Schafweide, aber ein 4028m hoher Berg. Es sind nur 250 Höhenmeter hoch und wieder runter, aber man kommt in dieser Höhe doch ins schnaufen. Und das linke Knie macht sich bemerkbar. Leider muss ich feststellen, dass das lange fahren dem Knie nicht guttut. Bewegungsmangel. Der See ist etwa 15-mal so groß wie der Bodensee. Und eben der höchste schiffbare See der Welt. Das wird gebührend vermarktet. Wie leider überall. Die Fahrt zu der Schilfstadt der Uru Nation soll ca. 60 € kosten. Für nicht einmal einen halben Tag. Da waren wir (Richard und ich), auch schon vor 10 Jahren. (Daggi und Rally, bitte nicht lachen, ich glaube die 10 stimmt dieses Mal.) Und ich erfahre, dass das Ganze nicht echt sein soll, sondern für die Touris präpariert. Uns sind schon damals eingearbeitete blaue Plastik Planen und Kanister als Schwimmkörper aufgefallen. Das Schilf, aus dem diese Inseln und Boote bestehen, verrottet sehr schnell. Da hilft man eben künstlich nach. Auch 2 richtige Inseln soll man besuchen. Um dort einheimische Erzeugnisse, wie etwa Alpacca Wollpullover zu kaufen, und so die Einheimischen zu unterstützen.
Ich fahre also weiter (mit einer Übernachtung im Wald), nach Cusco. Dort gehe ich auf einen Internationalen Campingplatz. Der einzig sinnvolle Stellplatz, wenn man Cusco einen Tag widmen will. Hier sind viele Deutsche, Franzosen, ein Ami usw... Es ist wirklich international und die Gespräche sind sehr hilfreich. Ich erfahre zum Beispiel, dass man in Peru auch für ein Jahr das Auto stationieren kann. Aber das ist kompliziert. Die Leute vom Camping helfen zwar dabei, aber man muss einige Behördengänge absolvieren. Am Schluss kommt die Polizei und macht Fotos. Wenn man das Auto wieder benutzen will, kommt wieder die Polizei und macht Fotos, um festzustellen, dass das Unkraut schön gewachsen ist und das Auto ja nicht bewegt wurde. Also alles sehr viel komplizierter als in Uruguay.







In den Gassen von Cusco und auf dem Camp Grooouuuund!
Ich bleibe ein paar Tage hier. Das übliche, Wäsche waschen, duschen, Vorräte auffüllen usw.…Übrigens ist die Altstadt sehr sehenswert. Aber auch Auto unfreundlich. Alles sehr enge und steile Gassen. So verdammt steil, dass wenn man vom Navi wiedermal verarscht wurde, weil es der kürzeste Weg ist, Abenteuerliche Probleme entstehen. Man kann nicht stehen bleiben. Das Pflaster ist so glatt, dass die Räder durchdrehen. Die Handbremse hält das schwere Gefährt nicht mehr. Und es ist so eng, dass man weder um eine Kurve kommt noch Parken kann. Also mit Allrad und Geländeuntersetzung vorwärts. Doch da knackt es im Gebälk, weil die Differenzial Sperren das übel nehmen. Gemäß dem Honecker Spruch „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. Aber dann kommt eben mal eine Querstraße. Und die hat Vorfahrt, weil sie eben gerade aus geht. Dadurch entstehen regelrechte Sprungschanzen. Also knallst Du, mit einem Zirkusreifen Satz, in den laufenden Verkehr rein. In der Hoffnung, dass die schon gute Bremsen haben. Natürlich quietschen die Reifen der anderen und Du hörst ein Ohrenbetäubendes Hupkonzert. Da sind Vögel und Stinkefinger noch das harmlose was Du zu hören und sehen bekommst. Aber es geht nicht anders. Das ist mir in vielen dieser Bergstädte und einige Male passiert.
Ich bekomme, viel günstiger als in den Touri Büros, beim Tourismusministerium (auch ein geheimer Tipp) ein Ticket für Machu Picchu. 4 Stunden Betretungsgenehmigung = 152 Soles!

Der Salcantai.

Bahnhof von Hydro Electrica.


Aqua Calientes.
Leider muss ich jetzt mal dem Peter recht geben. Er hatte mich gewarnt. Ich solle lieber mein Auto schonen und mit dem Bus oder der Bahn nach Machu Picchu fahren. Und er hat recht. Es ist eine Geschichte für sich, überhaupt dort hin zu kommen. Um den überteuerten Zug zu vermeiden, bin ich also nach „Hydro Electrica“ (Wasserkraftwerk) gefahren. Von dort nach „Aqua Calientes“ (heiße Quellen) sind es 11 Km zu wandern. Entlang der Bahnstrecke. Der Zug für diese 11 Km kostet einfache Fahrt 34 USD! (Von Cusco sind es ca. 200Km eine Strecke.) Und zurück das gleiche noch einmal. Ich bin also gelaufen.
Ich war nahe daran die Dollars zu berappen, und doch mit dem Zug zu fahren. Ich hatte den Wecker auf unmenschliche 6 Uhr gestellt. Um 7.54 Uhr sollte eigentlich der erste Zug abfahren. Aber am Bahnhof war alles wie ausgestorben. Kein Fahrkartenschalter offen, kein Zug da, nichts. Da habe ich mit einem Verkäufer von Limonaden, Schokolade usw. die Uhren verglichen. Leider musste ich feststellen, dass ich noch die Zeit aus Paraguay hatte. Also 2 Stunden eher. Mist. Ich bin um 4 Uhr losgegangen. Am Ende war das aber gut so, wegen der Zeitreserve. Ich habe trotzdem den ganzen Tag benötigt.
Etwa einen Km vor Aqua Calientes geht der eigentliche Aufstieg in die Ruinen Stadt los. Etwa 450 Höhenmeter sehr steile und hohe Stufen. Diese gehen gerade und steil nach oben. Sie kürzen praktisch die Serpentinen der Bus Straße geradlinig ab. Oben gibt es keine Möglichkeit einen Bus nach unten zu bekommen. Die Fahrgäste werden abgezählt und nur so viele Fahrscheine verkauft wie Sitzplatz-Kapazitäten in den Bussen sind. Also muss man auch wieder runter laufen. Die Fahrscheine gibt es nur in Aqua Calientes. Und dort stehen Schlangen von Tausenden Touris. Aber man hat ja sein Besucher Ticket für die Historische Stadt. Meines war von 11 Uhr bis 15 Uhr. Das bedeutet, dass die Anzahl der Leute auch in diese Busse hineinpasst. Die Schlange an der Bus Abfahrt ist nach der Uhrzeit des Besuchertickets geregelt. Es steht ein Mann mit einem Schild an der Schlange welche Uhrzeit jetzt dran ist. Übrigens ist dieser Ort mit dem privaten Auto nicht erreichbar.
Ich hatte Pech. Ich hatte extrem schlechtes Wetter. Es hat gegossen wie aus Kannen. Ich war durch nass bis auf die Haut. Also, nachdem ich den Anstieg erreicht hatte, habe ich beschlossen doch lieber hoch und runter mit dem Bus zu fahren. Und das war auch gut so. (Bus hoch und runter 24 USD)
Übrigens geht es Richtung Aqua Calientes immer leicht Berg auf. Man merkt es kaum, aber es ist anstrengend. Runter geht besser. Mich haben zwei Hunde begleitet. Straßenköter. Das war für den Marsch im Regen angenehm. Gesellschaft eben. Als dann der Zug mich überholt hat, haben die sich wie wild auf den Zug gestürzt. Das machen die Straßenköter auch bei Autos. Ich glaube die sind alle etwas verrückt. Passt ja gut. Übrigens braucht man einen Ausweis für alles. Selbst für den Bus. Aber meine Farbkopie vom Reisepass hat genügt. Ich hatte keinen richtigen Pass mit. Ohne Pass Nummer bekommt man nicht einmal einen Bus Fahrschein. Oben, im Pueblo, läuft man ja auch noch etwas. Und man muss fast alles Gepäck hinterlegen. Selbst meinen kleinen Tagesrucksack musste ich abgeben. Im Dorf darf man kein Gepäck haben. Und dass ist auch bei diesen Menschenmengen gut so. Es waren also in etwa 25 Km in strömendem Regen. Ich war fertig mit der Welt 😊.
Ich will noch ein paar Zahlen nennen. Die billigste Variante ist also hoffentlich die meine.
152 Soles Eintritt für 4 Stunden.
24 USD Bus hoch und runter.
20 Soles Parken mit Bewachung.
Kosten für Anfahrt mit PKW von Cusco- 180 Km eine Richtung, extrem schlechte Straße. Also Hin und zurück mindestens eine Tankfüllung – 50 USD.
Aber der Zug und komplett Angebote von Cusco aus werden noch viel teurer, weil Übernachtungen und Transfer nach Aqua Calientes (extrem teuer) noch dazu kommen.
Also unter dem geht es nicht!


Der Opfer Stein. (Da drauf binden lassen um sich das Herz ausreißen zu lassen???HHHuuuuuuuuuuuuuu!!!)





Die Eisenbahn.

Der Wanderweg.

Restaurants und diverse Verkäufer unterwegs.


Am Nachmittag wird das Wetter etwas besser. Leider kann man nichts umplanen. Man hat seine auf dem Ticket vorgeschriebene Zeit. Und das Ticket gibt es nur in Cusco. Einzige Möglichkeit ist das Ticket verfallen zu lassen.
Rück zu bin ich die kürzeste Verbindung zum Meer nach Paracas gefahren. Laut Navi! Fragt lieber nicht. Durch die Cordillera Vilcababna. Die Routa 28 B.
Aber erst mal hin zu nach Maccu Piccu. Das harmlosere. Wir reden hier von etwa 200 Km Luftlinie nur in einer Richtung. In der Mitte befindet sich der Salcantay. Ein sehr schöner und schwerer Berg mit etwa 6271 m Höhe. Ich hätte ihn gerne gemacht. Aber alleine, mit der Bewertung AD+? war das wieder mal nicht möglich. Jedenfalls bin ich steile Serpentinen hochgefahren und durch ein Bergdorf, nur um an einem Schlagbaum mit Wachtposten abgewiesen zu werden. „Solo caballos“ – nur für Pferde. O.k. Ich habe zwar 115 davon, aber es hilft ja nichts. Also zurück. ABER… an der Pass Straße stoppt die Polizei und winkt alle raus. Ich frage was los ist. Ich verstehe etwas von Unfall. Das stellt sich aber als falsch heraus. Wir dürfen weiterfahren. Einige Serpentinen. Dann wieder Rauswinken. Eine Parkfläche. Und das war es gewesen. Für 5 Stunden. Ein Autorennen über diesen Pass. Wow, alle halbe Stunde kam eine röhrende alte Klapperkiste an gedüst. Dann, nachts, hingen mindestens 5 am Abschleppseil. Na ja, der Tag war jedenfalls gelaufen.
Wieder Tanke - Übernachtung.
Dann die andere Richtung. Über Urubamba auf die vertrackte Straße 28 B! Aber wie schlimm die ist, habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Es ist eine der schlimmsten Straßen der Welt. Sie wird von Militärposten in der Nacht von 20 bis 8 Uhr früh auf einer Passhöhe gesperrt. Wegen bewaffneter Raubüberfälle. Dieser Posten wirkt wie eine Festung aus Sandsäcken. Aber ich war ja schon in Hydro Elektrica. Der Name stammt übrigens von einem Kraftwerk. Wasser strömt über Rohrleitungen (fast senkrechter Fall) aus den Bergen in Turbinen, und erzeugt Strom. Aber der Weiterweg…
So steile Passagen, dass ich All Rad und Untersetzung gebraucht habe. Übrigens in den steilen Gassen von Cusco oder Ayacucho auch. Aber hier ging es durch endlos wiederkehrende Bach Durchfahrten, Erdrutsche, steile und abfallende Passagen, der reinste Horror. Wenn es wenigstens Geländefahren wäre. Aber nein. Es ist kaputte Straße. Das ist noch viel schlimmer. Richtig kaputte bis nicht vorhandene Straße.
Und dann kam der lange befürchtete SUPER GAU!!!
Unter diesen Bedingungen ist das Auto in der Mitte durchgebrochen. Rahmenbruch auf beiden Seiten. Die Wohnkabine hat sich gegen das Führerhaus gelehnt. Das gab zwei schöne Dellen im Führerhaus. Aber die hintere Scheibe ist Gott sei Dank nicht geplatzt. Und, Glück im Unglück, es war etwa 10 Km vor der Ortschaft Kepashiato. Dort wird ein Übernachtungsplatz vor dem „Centro Poblado“ bei iOverländer beschrieben. In diesem Gebäude befindet sich auch die örtliche Polizei Station. Es ist eher wie ein Städtisches Sherif Büro. Aber alle sind sehr nett und hilfreich. Mit Hilfe der Polizei finde ich eine zwar grauenhafte, aber mit einem uraltem Schweiß Trafo ausgestattete Werkstatt. Leider hat man keine Changs die Leute von ihren kläglichen Versuchen zu schweißen fern zu halten. Sie wollen Geld sehen und das selber machen. Entsprechend dieser Bedingungen sind natürlich auch die Ergebnisse. Also habe ich die Wohnkabine vor dem Sherif Büro abgesetzt und bin zum „Schweißer“ gefahren. Mit dem Wagenheber wurde der Rahmen in eine annähernd günstige Position gebracht. Der Mann hat dann einen ganzen Tag lang für 400 Soles ein paar Bleche dran gepappt. Aber gut, trotz der abartigen Straßenverhältnisse bin ich ja bis Lima gekommen. Übrigens hat sich meine Reserve von versteckten Geldrollen in Dollar hier auf das beste bewährt. Es gibt dort weder Geldautomat noch Bank oder so etwas. Nur eine ein Mann Wechselstube. Dort haben die einheimischen mit Geldkarten etwas abheben können. Und er hat Dollars gewechselt. Bei Master Card Gold hat sein Lesegerät um Hilfe geschrien. So was haben die noch nie gesehen. Als ich dann Bündelweise Dollars aus dem Ärmel gezaubert habe, hat die fast der Schlag getroffen. Der Arbeiter wollte die Dollars nicht einmal haben. Der konnte damit nichts anfangen. (Zum Verständnis: Ich wollte einmal mit einem 100 Soles Schein bezahlen. Also etwa 25€. Die Verkäuferin hat verwundert wow gesagt und den Schein ungläubig gemustert, ob er auch echt ist. Die haben nicht so viel Geld. Ein Hunderter ist in diesen Bergen die absolute Ausnahme.)
Also gut. Beim wieder einräumen des Autos hatte ich noch ein schönes erwachen. Ich habe in der Fahrerkabine eine längst vergessene Rolle mit Dollar Scheinen gefunden. 😊. Dann ging es weiter nach Kimbiri. Dort habe ich in der Feuerwache übernachtet. Aber auch dort sehr nette Leute. Nur der Zustand der Wache, unbeschreiblich. Die hatten gerade am Abend Unterricht in Elektro Kunde. Deshalb waren einige Kameraden anwesend. Aber auch 2 Hunde waren in der Wache eingesperrt. Überall Dreck und Hundehaufen. Selbst in der Dusche. Man kann es kaum glauben, aber es ist so. Und dass hat nichts mit Armut zu tun. Es ist Einstellungssache! Trotzdem Danke für die sichere Übernachtung hinter starken Eisengittern.
Ich musste sogar, um nicht von der Polizei wegen Sperrung der Straße (was tagelang gedauert hätte, ohne Essen und Wasser) durch einen immer noch rutschenden Erdrutsch fahren. Etwa 300 m breit. Aus, wer weiß was, für einer Höhe gab es Steinschlag. Alles war noch in Rutschung, und die Straße war komplett weg. Augen zu und durch war die Devise. Die Tanklaster sind stehen geblieben.
Und dass mit diesem Rahmen, der Horror schlecht hin.
Dann die Stadt Ayacucho. Eine sehr schöne alte Stadt. Viel buntes Leben. Soviel ich weiß, hat man hier die Unabhängigkeit Perus von den Spaniern erkämpft. Aber wieder sehr steile Gassen und keine Parkmöglichkeit. Es blieb mir also wieder nichts anderes übrig als etwas am Stadtrand in einer Serpentinen Kurve eine Tankstelle zu benutzen.
Von Hydro Electrica bis Ayacucho sind es etwa 500 Km. Ich habe in etwa 6 Tage für diese Strecke gebraucht. Trotz Rahmenbruch. Man lernt diese Strecke zu verfluchen! Es ist sehr physisch und psychisch anstrengend.




Man beachte die Schweißerblende.


Der Militärposten.

Feuerwache.



Erdrutsch.


Das sind glaube ich Sinter Terrassen. Da strömt Wasser darüber. Dieses Vulkanische Wasser ist sehr warm und mineralhaltig. Beim Abkühlen lagern sich die Minerale ab. Wie bei den vorherigen kleinen Gysieren.

Und immer wieder Alpacca Herden als Nutztiere. Mit Peng seinen Worten eben „Pullover Schweine“.
Dann wird die vertrackte 28B, etwas besser. Man kann es wieder fahren nennen und es laufen einige Km ab. Am Ende dieser Straße, etwa 100Km vor Puno, hält mich die Polizei an. Die sind schon ein paar Kilometer mit Blau und Rot Licht hinter mir hergefahren. Haben Lautsprecher Durchsagen gemacht. Aber ich habe das ignoriert. Die fahren ja ständig mit dem ganzen Geblinker herum, und verstehen kann man ja eh nichts. Irgendwann habe ich dann doch mal angehalten. Ich bin aus dem Auto raus und habe gefragt was der Scheiß den soll. Der Polizeier hat wieder zuerst mein Auto fotografiert, als Beweismittel. Ich hatte kein Licht an. Wenn man sieht wie die hier rumfahren!!! Die Lichter gehen nicht alle, keine Rücklichter, nur ein fahr Licht, blenden weil falsch eingestellt. Aber das ist alles völlig normal. Hauptsache Licht ist an. Er hat mir auf dem Handy den Bußgeld Katalog gezeigt. Ich hätte 950 Soles Strafe bezahlen sollen. Ich mache auch das übliche Theater. Ich habe kein Geld usw... Ich zeige dem mein Soles Portemonnaies. Es sind noch in Scheinen 30 Soles drin und 10 Dollar. Die Dollar wollen die seltsamer weise wieder nicht. Aber der eine packt das angefangene Protokoll wieder ein und der andere nimmt die 30 Soles. Alles gut. Ich kann weiterfahren.
Aber ein paar Km später, schon wieder in einer Ortschaft vor dem Polizei Revier, eine Straßensperre der Polizei. Schwarz Uniformierte und bewaffnete Polizei. Ich werde das übliche gefragt, woher und wohin. Ich sage „ Soy habla pocka espaniol, soy aleman.“ (Ich spreche wenig Spanisch, ich bin deutscher.) Da knallt der Polizist die Hacken zusammen, hebt den Arm in eindeutiger Weise, und schreit „eieieihhhlll ittlerrrr“. Im Spanischen spricht man ja kein „H“! Dann noch etwas bla-bla und ich darf weiterfahren. Und zum Abschied wieder Originalton: „Bon viaje, eieieilll ittlerrrr“ (gute Reise…..)! Und nimmt Haltung an. Da weißt du wirklich nicht wie du jetzt denken sollst. Am besten ist es wohl für dich zu lachen. Aber in Chile ist mir das ja auch schon passiert. Allerdings nicht in der Form von Offiziellen Beamten in Uniform. Echt Crass.
Dann in Paracas, auf meinem alten Stellplatz im Kait Surf Camp war es schon so spät, dass der Schlagbaum unten war und ich draußen übernachten musste. Aber egal. Und erstaunlicher Weise, am nächsten Tag im Camp hat man mich begrüßt. Die kannten mich noch. Sehr angenehm.


Pelikane an der Promenade von Paracas.

Das Kait Surf Camp.
Ja, und dann bin ich nach Lima gefahren. Nach vorheriger telefonischer Anmeldung bin ich hier im Club Germania sehr nett aufgenommen worden. Ich bin jetzt seit dem 26.10. hier. Also eine Woche. Hier gibt es ein Schwimmbad, Kegelbahn, Restaurant, Fitnessraum, Dojo für Karate usw…Beim Karate Training hat man mich nach vorne gebeten, und ich musste einen Selbstverteidigung Abend durchführen. Es hat Spaß gemacht. Aber man ist eben total ein gerostet. Einige sprechen deutsch. Aber nicht so intensiv wie in Blumenau. Der Karatelehrer hat mich mit dem Auto in diverse Werkstätten gefahren. Auf der Suche nach einem MIG/MAG Schweißgerät. Aber erfolglos. Durch die Verbindungen des Vorstandes bin ich dann zu einer Werkstatt gekommen, die das Problem professionell beheben wollen. Und ich kann mitarbeiten. Allerdings ist eine Woche Arbeit veranschlagt. Der Tank muss ausgebaut werden und die Bremsleitungen und Elektro Kabel. Aber das war ja klar. Kostenvoranschlag 2000 Soles bei 50% Anzahlung. Na ja, Hauptsache es wird gut!!!

Mir ging es wie dem hier. Die Luft war raus. Spielplatz im Club.

Restaurant und diverse Sporträume.

Schwimmhalle. Alles im Club Germania. Übrigens typisch deutsch: sauber, gemähter Rasen, Schilder dass von der Seite rein springen verboten ist und dass man vor dem Baden zu duschen hat.
Natürlich schaue ich mir die Stadt an. Gestern war ich zum Beispiel in Baranco. Auf der „Puente de los Suspiros“ (Seufzer Brücke). Heute mit der Metro in der Innenstadt am Präsidenten Palast (Plaza de Armas). Auch eine Taxifahrt war zurück zur Metro dabei. Wie in Rumänien (Lars wird sich erinnern), nur mit Stau, Hupkonzerten usw... Eben das ganze unmögliche Programm. Aber ich lebe immer noch.

Seufzerbrücke.

Baranco.

Plaza de Armas.

Präsidentenpalast.
Heute, am Montag, ist das Auto in die Werkstatt gekommen.
So, dass war das aktuelle Sportstudio live aus Lima!
Bis denne.