Freitag, 29. September 2017
29.09.2017
27.09.2017
Vom Schwarzen Meer über das Rila Kloster und Sofia bis zum Eisernem Tor. (und dann weiter)

Leider weiß ich immer keinen neuen besseren Anfang. Also: „Hallo, da bin ich wieder!“.

Es geht mir auch wieder seit ein paar Minuten besser. Ich habe das leckere Abendbrot aus sogenannten Wienern, Zaziki, Brot, und nicht zu vergessen einigen Bissen vom Leckeren Baumrindenkäse, dem Campingplatz Klo anvertraut. Der Lars pennt schon, auf der nicht ausgezogenen Gästebank. Also Psssst! Es ist immerhin hier schon nach 20 Uhr. In D 19 Uhr. Aber er musste ja auch nicht fahren. Hat auch das leckere Abendbrot verkraftet! Welch Maaaaaaagen!!! Auch Lidl, Kaufland und co., passen hier den Geschmack dem Balkan Kunden an. Brrr..
Wir sind also vom Donaudelta weggefahren. Zufällig haben wir als erstes eine alte Burg gefunden und besichtigen können. Da wir keine Zufahrt wussten (auch nicht, dass es ein kleines Museum mit Eintrittsgeld war), sind wir einfach diesen Weg entlang von Ausgrabungsfeldern gefahren.



Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht was, und warum diese Burg war. Später sollte man das erfahren. An gegebener Stelle schreibe ich es. (Andeutungsweise sahen wir es an den Beschreibungen im Museum aber schon. Von diesen Burgen gibt es mehrere, die einen regelrechten Ring vom Delta in das Landeinnere bilden. Nur wurde deren Bedeutung erst später für uns bewusst.) (Die Beschreibungen sind schwer zu lesen, da sie in Rumänisch oder einem seltsamen (das liegt möglicherweise an mir) Englisch verfasst sind.)

Jedenfalls haben wir nach Verlassen der Delta Region die Küste erreicht. Wir fuhren durch Constanta (Moloch) und sahen noch einige verkommene ehemalige Kurorte. Diese waren bestimmt mal richtig Klasse, aber jetzt eher abgewrackte Ballermann Dörfer. Dann haben wir den Ort Jupiter erreicht. Der war richtig gut. Zwar im Charm der 70er Jahre, aber sauber und ordentlich. (Die Orte da heißen alle Jupiter, Saturn und so weiter.) Siehe Bilder am Ende beim Campingplatz Vergleich. Übrigens ist hier wirklich alles leer und verlassen, und zu. Es ist keine Saison mehr!
Jedenfalls haben wir am nächsten Tag (wieder mit Schlange stehen und Kontrolle), die Grenze nach Bulgarien passiert. (Auch zurück nach Rumänien an der großen Donaubrücke, guckt man immer in die Wohnkabine. Warum wohl. Und die Grenzer sind neugierig, lassen sich alles zeigen. So ein Gefährt sehen die nicht alle Tage!)
Dann Varna. Auch ein Moloch. Unser Stadtspaziergang ging durch den schönen Park und am Strand entlang.


Dann nach der Dunkelheit, in dem Häusermeer, hat uns ein junger Mann angesprochen ob wir einen „Eskordservice“ haben möchten. Dem Lars ging langsam die Muffe. Also sind wir weitergefahren. Haben ca. 30km außerhalb auf freiem Feld, allerdings mit Industriekulisse, gepennt, um dann am nächsten Tag bis in das Pirin Gebirge zu fahren.
Zwischen durch haben wir noch die alte Ruinen Stadt und Ausgrabungsstelle Pliska besichtigt. Pliska war so ca. von 900 bis 1100 die Hauptstatt von Bulgarien. Hier hat der Khan residiert. Es ist sehr erstaunlich was das für ein Riesenreich war. Es ging von der Adria bis Konstantinopel und dem Schwarzen Meer b.z.w. an der Donau entlang. Daher auch die oben genannte Burg. Diese, und noch andere, waren Grenzbefestigungen. Es waren hauptsächlich Steppen- Reiter- Völker. Sie lebten in Jurten (siehe Bilder). Ich dachte immer, dass diese eher in der Mongolei oder China zu finden wären!




Na gut. Wir sind also im Rila Gebirge angekommen. Auf Camp Bor. Kurz nach dem Kloster. Affen geil, der Campgooooouuuuund! Der alte Mann der den Platz betreibt war baff erstaunt (der dachte scheinbar dass der Blitz eingeschlagen hätte), als meine Lumina den Platz in Flutlicht getaucht hat. Er kam dann raus aus seiner Wohn Hütte (auf den Bildern links zu sehen), und hat uns muffig begrüßt. Nachdem er seinen Rezeptionsplatz eingenommen hatte, und „dreezatsch Leva“ verlangt, und erhalten hat, war er sehr freundlich. Er zeigte uns mit Stolz den Durchlauferhitzer für das Bachwasser, dass übrigens permanent (auch für die Kloospülung auf Osteuropäischen Trittchen) fließt. Das Wasser kommt oben aus dem Bergbach und damit nichts verloren geht, fließt es unten wieder in den selben hinein. Soviel zu Wasserentkeimungsmitteln und Filtern bei Globetrotter! Gut, aber das hatten wir alles im Dunkeln schon selber erkundet. Hinzu sind wir leider den Schildern gefolgt. Nach einer Waldweg- Abfahrt, die Äste hätten uns bald das Dach abgerissen, endete diese an einer halb verfallenen Fußgängerbrücke. Wir mussten wieder rauf zur Straße. Das ging. Ich habe ja einen Geländewagen!
Siehe Vergleichs Bilder zu Jupiter.
Wir haben uns natürlich das Kloster angeschaut.



Leider gingen Bergtouren auch hier aus den bekannten Gründen nicht. Wir sind dann am nächsten Tag die „Straße“ weiter hochgefahren und haben dort an der letzten Hütte vor Waldwegen um Asyl gebeten. Es wurde sehr vorteilhaft gewährt. Sehr nette Leute spendierten uns, natürlich nur zum Kosten, einheimischen Schnaps. Auch das Essen u.s.w. war gut. Und wir konnten dort zum null Tarif stehen.

Aber es Goss wieder. Also nix Rila und Maljoviza, Shit!!! Nix wie weg.
Dann Sofia. Lars wollte unbedingt die Hauptstatt sehen. Vergesst es einfach. So was von total abgewrackt habe ich noch nie gesehen. Und das will was heißen. Selbst die Luft stinkt wie in der Ost Zone am Hbf. Und der Fahrstiel hier!!! Rechts und Links und in Kurven pfeifen die vorbei. Ich bin schon 65 gefahren, aber die volle Pulle (80-90?) vorbei. Normal hier.
Dann sind wir über ein Gebirge Richtung Rumänien gefahren. Keine Ahnung wie das heißt. Jedenfalls Serpentinen hoch und runter. Komischer Weise war die Straße extrem schmierig. Wie mit Seife oder Eis belegt. Ich vermute, dass das am Umweltdreck liegt. In einer Abfahrt, auf eine Haarnadelkurve zu, hat nur noch das ABS gerattert und wir sind schräg auf den Abgrund zu gerutscht. Gott sei Dank hat es wie aus Kannen geschüttet und bei 20m Sichtweite im Nebel uns die Aussicht nicht gegönnt. Auf jeden Fall haben wir auf SAGE UND SCHREIBE 7 Unfälle innerhalb von 30 Km schauen müssen. Nur die Hälfte mit Polizei und Absperrung. Die lernen das nieieieieie!!! An der nächsten Kurve wieder einer am Baum. Grässlich! Und die drängeln Dich, Überholen u.s.w., einfach der Wahnsinn!!!
Dann, im Flachland, hatte ich „die Schnauze voll“. Wir haben an einem Trucker Parkplatz gehalten und gepennt. Dann zum Eisernen Tor. Na ja. Ein schöner Durchbruch.
Wir haben alles gesehen. Historisch. Morgen noch das Herkules Denkmal. Dann geht es Richtung Ungarn.
Camping:
Bor



Camping:
Saturn



Bis zum nächsten Mal,
euer Schreiberling.
Nachtrag: Wir sind mittlerweile in Szeged, Ungarn. Auf einem Campingplatz mitten in der Stadt. Welch ein Unterschied. Hier gibt es sogar ein Schwimmbad mit lauwarmen Wasser. Ich fühle mich nach den letzten Abenteuern in Rumänien wieder mal gut aufgehoben. Es ist sicher, sauber, ruhig, der Fluss vor der Tür, frisch geduscht, ein Slibowitz mit KALTEM Bier zum nachspülen, alles gut. Die Grenze war harmlos. Der Beamte hat nur die Schrift auf der Kabine bewundert, gelächelt, und nachdem ich gefragt habe ob ich warten soll bis er fertiggelesen hat, uns weiter gewunken. Aber davor. Etwa 100km. An einem Rastplatz für Tracker. Wir hatten schon seit Stunden Ausschau nach einem Mittagessen gehalten. Dann kam diese Absteige. Ein Müllhaufen. Das Klo unbeschreiblich, nachdem man sich durch eine liederliche Baustelle bemühen musste. Wir haben also auf der Veranda, neben dem verstaubten Parkplatz Platz genommen und Hühnchen mit Kartoffeln bestellt. Für unsere letzten lei. Leider war ich so dumm das Auto neben einer Bude zu parken, die zwar direkt daneben war, aber ich konnte es nicht sehen. Da sind komische Typen rumgelungert. Als mir dann der Kragen geplatzt ist weil einer sich mit dem Handy an meine Lumina und auf das Geweih gelümmelt hat, bin ich auf und hin. Wer mich in echter Wut kennt weiß wie das aussah. Ich um die Karre rum. Da stand auf dem Rücklicht ein alter Kaffee Becher aus Pappe. Ich bin vor geschossen, habe gebrüllt „no boddy kome to my car“, einen Stinkefinger gezeigt, und bin zurück an den Tisch. Dann kam das Essen. Es war eine abartige Situation. Ich vermute, dass das Nutten, Zuhälter, Drogen Dealer, Balkan Schmuggler u.s.w. waren. Dann sind wir weggefahren und prompt kam uns einer nach. Aber es ist alles gut gegangen. Nur meine Blutdruck, Endorphin und Adrenalinwerte sind enorm in die Höhe geschnellt. Um so einlullender und cool ist es jetzt in Szeged!
Rumänien!

Bahnübergang, Schranken mit Petroliumlampen!

Das ist Schinken!!! Nicht das was Ihr denkt!

Laut Navi Strasse.

Sofioter Polizeier Häusel. Zum regeln der Ampeln an der Kreuzung.

Eisernes Tor

Eine der Weltgrößten Statuen in Fels gemeißelt. Dakerkönig Decebalus, ca. 106 n.Chr..

So geht es eben auch!