26.8.17
Es ist erstaunlich, aber wir Sachsen können auch schon halb norwegisch. Wir sagen das wir uns eine Droschke (Taxi) kommen lassen wollen. Die hier sagen Drosje dazu. Und wir sagen „Iiiiiiiie, deine alten Buksen fasse ich nicht an.“, hier heißt Hose wirklich Bukse!
Heute war ich, so gegen 09.45 am frühen Morgen, sehr schnell aus der Koje. Ich habe als Morgentrunk die blanke Flasche verdünne Sierup erwischt. Das musste eben nachgespült werden.
Aber in der Zwischenzeit ist wieder einiges passiert. Wir haben tatsächlich die Svolvärgeita bestiegen. Über den 1910 er Weg. N4+, aber ganz schön schwer. Ca. 400 Hm geht der Anstieg über Steigähnliche Blöcke, unten sogar mal mit Drahtseil. Man muss eben mal kurz die Hände aus der Hosentasche nehmen. Es war kalt und windig oben in der Scharte, am Einstieg. Aber ein Super Gipfel. Weil es so schön war, hat Lars gleich noch die N5, die direkt hochgeht, vorgestiegen.





Dann sind wir nach Andenes zur Walsafari gefahren. Dort waren wir am 23. mit der Fahrt dran. Vorher obligatorisch ein geführter Museumsbesuch. War auch interessant, aber natürlich alles auf Englisch. Wir haben 2 Pottwale gesehen.



Der erste war ein fauler Hund und hat nur gepennt. Nur der überdimensionale Kopf hat herausgeschaut. Aber der ist auch markant. Die werden immerhin um 20m lang und bis 50t schwer. Ich meine im ganzen. Der Blas geht nach der linken Seite. Daran erkennt man den Pottwal schon von weitem. Daher war der zweite schon eher zu sehen. Und der zweite war in Action. Der ist dann auf die Jagt gegangen und abgetaucht, so dass man die Fluke schön gesehen hat.



Die tauchen ungefähr senkrecht ab und auf, bis in 2000m Tiefe. Deshalb sieht man beim Abtauchen die Fluke, und beim Auftauchen sind es sogenannte Jumper. Die schießen geradezu nach oben, so dass sie über die Wasseroberfläche springen. Einer hat das sogar gemacht, aber eben leider ausgerechnet in der Sekunde als wir uns einen Kaffee geholt haben. Wann sonst? Übrigens sind Pottwale die lautesten Tiere überhaupt. Zum Aufspüren der Beute entsenden sie Wellen bis zu 245 dB!!! Eine Disco hat so um die 90 dB. Hauptnahrung sind Kalmare. (Und andere Tiefseefische, aber die weniger, sind scheinbar zu klein und lohnen sich nicht so sehr.) Diese wiederum sind eben nur dort unten. Und vor Andenes, am Schelfrand, befindet sich ein Unterwasser Canyon. Eben mit vielen Kalmaren. Deshalb die vielen Pottwale. (Als Tip für Nachahmer, ich meine im Reisen, nicht in der Kalmar- jagt. Sucht nicht auf den Lofoten nach „wale watching“ Unternehmen. Die Wale sind so schlau sich bei eben jenem Canyon aufzuhalten.)
Übrigens hat der umgebaute ehemalige Fischtrawler übelst geschaukelt. Man ist andauernd wie besoffen über das Deck gerannt. Und einige hingen grün und blau in den Ecken herum oder haben sich im weit speien geübt :-))). Wir nicht! (Leider wieder das Problem mit dem Video hier einstellen. Ich habe extra ein paar Videos vom Schaukeln gedreht, nur um eure Mägen auch mal einem Test zu unterziehen, aber leider-leider. Das Boot hatte locker eine Amplitude von 5m, grob geschätzt.)



Jetzt sind wir, nach einer Nacht an einem herrlichen Sandstrand wieder in Svolvär.



Haben unterwegs mit ein paar 10SL Wegen geliebäugelt. Aber die waren leider Nass und es hat wieder angefangen mit Sprühregen. Wie im April, jetzt scheint wie zum Hohn wieder die Sonne. Und Lars ist ganz wuselig. Klettern-Klettern-Klettern.
Und dann waren wir doch noch in einem Sportklettergebiet gleich um die Ecke. Ganz kurze Wege an den Klippen direkt am Meer. Lars hat 3 Wege umgerechnet bis ca. VIIIc- IXa sächsisch gemacht. Hut ab. Ich hab nicht mal abgehoben. Und leichteres gibt es dort fast nichts. Außerhalb des Überhanges war wieder Sprühregen.
Und dann ging`s ab in`s Hallenbad zur Runderneuerung. Erfrischend, aber voller Chlor.
Gut, wir stinken nicht mehr wie zwei Raubtiere.
Also, frisch gebadet bis später.